Leserbrief
"Sonnengarten Limberg" - Schandfleck für Zell
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Mit Erstaunen las ich einen Artikel im Bezirksblatt über "Wohnen im Sonnengarten". Erstaunt war ich über die Fülle des Eigenlobs der Gemeinde, denn fünfstöckige Gebäude in der Peripherie einer Kleinstadt zu bauen ist ein Novum. Es zeigt die zunehmende Gier der Bauträger möglichst viele Quadratmeter Wohnraum zu schaffen - ohne Rücksicht auf die Wohnqualität und auf das bestehende Umfeld zu nehmen.
Unter Zeller Architekten und Baumeister, die über die Plattenbausiedlung diskutierten, nannten manche die Anlage einen Schandfleck für Zell. Es fielen Bezeichnungen wie Ghetto und Gefängnis. Der eigenartig gestaltete Eingang von der B 168, die hohe Wand und die wachturmähnlichen Einbauten in der Schallschutzwand haben schon eine Ähnlichkeit mit modernen Justizvollzugsanstalten. Von einem Vorzeigeprojekt zu sprechen ist wohl etwas überheblich.
Ich persönlich habe noch niemand, weder Einheimische noch Gäste getroffen, die diese Anlage architektonisch für gelungen bezeichneten. Das Konzept der kurzen Wege mag gelungen sein, aber das alleine bürgt nicht für Wohnqualität. Die extrem kurzen Sichtweiten der Mehrzahl der Wohnungen, von Wand zu Wand, ist nur eine Folge davon. Die unästhetisch hohe Schallschutzwand könnte, bei etwas geänderter Konstruktion und gleicher Wirkung, bedeutend niedriger sein. Das lässt sich leicht physikalisch nachweisen.
Leider wurde mein Vorschlag, im Zuge der Bauarbeiten auch die Einfahrt zur Limberg Siedlung zu verbessern, nicht berücksichtigt. Eine kurze Einfädelspur wäre sehr hilfreich. Ich habe in einem Schreiben an die Stadtgemeinde schon vor einem Jahr gebeten etwas in dieser Richtung zu unternehmen. Ich erhielt nie eine Antwort, geschehen ist nichts.
Dipl. Ing. Bruno Forster
Limbergweg
5700 Zell am See
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