TMK Maishofen feiert Bezirksblasmusikfest und 120-Jahr Jubiläum

Stefan Aglassinger und Florian Madleitner mit Ehrendame Maria Eder-Hammerschmidt. Ihre Mutter stammt aus Brixen.
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  • Stefan Aglassinger und Florian Madleitner mit Ehrendame Maria Eder-Hammerschmidt. Ihre Mutter stammt aus Brixen.
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MAISHOFEN. 32 Musikkapellen feierten am Samstag das 120-Jahr Jubiläum der Trachtenmusikkapelle Maishofen und zugleich das Bezirksblasmusikfest. Beim Festakt bildeten die rund 1500 Musikantinnen und Musikanten eine einzigartige Formation: Es nahmen nicht, wie sonst üblich, die Kapellen separat Aufstellung, alle Teilnehmer bildeten Gruppen nach ihren jeweiligen Instrumenten. Diese bisher noch nie durchgeführte Konzertaufstellung führte zu einem sensationellen Anblick der kunterbunt gemischten Trachten. Noch spektakulärer als der Anblick war jedoch das Hörerlebnis. Dirigiert von Bezirkskapellmeister Florian Madleitner und Landeskapellmeister Christian Hörbiger zog die riesige Kapelle die Zuhörer in ihren Bann.

Musik als Bereicherung

"Es ist bewegend und erhebend, wie hier musiziert wird. Da geht  das Herz auf", formulierte Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Da die sengende Hitze aber auch einige Opfer in den Reihen der Musikanten forderte, wurden die Ansprachen kurz gehalten. "Als die Trachtenmusikkapelle 1898 gegründet wurde, gab es noch keine Autos, kein Radio, auch kein Fernsehen und schon gar kein Internet. Aber trotzdem war das erst vor drei Generationen. Mein Großvater, der in Maria Alm geboren ist, war damals ein Kleinkind", meinte Haslauer zum Jubiläum. "Das Leben ist wie eine Blaskapelle: Einer muss den Dirigentenstab in der Hand haben und es gibt immer wieder Dissonanzten", verglich der Landeshauptmann und meinte abschließend: "Zum Feiern brauchen wir Musikkapellen im  ganzen Land. Ihr bereichert unser Leben."

Zeichen der Gemeinsamkeit

Kapellmeister Florian Madleitner und Obmann Josef Schwaiger feiern an diesem Wochenende aber nicht nur das eigene Jubiläum. "Wir freuen uns, dass wir gleichzeitig Gastgeber für das Bezirksblasmusikfest sind, das nur alle fünf Jahre stattfindet. Zudem feiern die Pinzgauer Heimatvereine ihr Brauchtumsfest. 3.200 Aktive werden bei den Festumzügen am Samstag und Sonntag dabei sein, ein Zeichen der Wertschätzung, das uns sehr stolz macht", sagt Schwaiger. Gefeiert wird die umfangreiche Pinzgauer Tradition, der Blick geht aber in die Zukunft: "Bei uns machen 40 Kinder und Jugendliche die Ausbildung. Dieser Bereich ist uns besonders wichtig", versichert Schwaiger. Der Obmann der Pinzgauer Blasmusikkapellen, Stefan Aglassinger ist ebenfalls Mitglied der TMK Maishofen. Er sieht die Zukunft gesichert. "Wir haben eine sehr gute und aktive Jugendarbeit, diese erhalten eine fundierte Ausbildung. 

Das "Geburtstagsgeschenk", ein neues Probelokal hat die Kapelle bereit im Herbst bezogen. Im Festzelt gaben die Kapellmeister und Obmänner noch ein Konzert. 

Erster Auftritt für den Kaiser

Die Trachtenmusikkapelle Maishofen wurde am 17. Juli 1898 als Feuerwehrkapelle gegründet. Bei einer Sitzung wurde beschlossen, dass für das Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph im Dezember einige Feuerwehrleute ein Instrument lernen müssen. Hauptmann war damals Josef Faistauer, der erste Kapellmeister Bartlmä Berloger, der die Kapelle 50 Jahre lang leitete. Den ersten Auftritt absolvierte die Musikkapelle dann tatsächlich für den Kaiser und zwar wie geplant am 2. Dezember 1898 anlässlich des 50-Jahre-Regierungsjubiläums. Bis 1922 blieb sie eine Feuerwehrkapelle.

Die Second-Hand-Tracht aus Südtirol

Die Maishofener Musiker tragen seit 1925 die Brixentaler Tracht aus Südtirol, ungewöhnlich für den Pinzgau. "Mussolini hatte damals solche Vereine verboten, daher kam die gebrauchte Tracht der Bürgerkapelle Brixen auf Umwegen zu uns. Die Bürgerkapelle Brixen hat erst 1997 herausgefunden, wo ihre Tracht damals hingekommen ist.". Er fügt hinzu: "Wir freuen uns daher besonders, dass die Bürgerkapelle Brixen auch beim Fest dabei sein wird."

Daten und Fakten zum Festwochenende 

120 Jahre TMK Maishofen, Bezirksblasmusikfest, Fest der Pinzgauer Heimatvereine und das Alpencup-Ranggeln finden am Samstag und Sonntag statt.
Die TMK Maishofen hat mehr als 80 aktive Mitglieder, 40 Kinder und Jugendliche werden ausgebildet. In der Volksschule gibt es eine eigene Bläserklasse.
Bei den Festumzügen am Samstag (16.30 Uhr) und Sonntag (11.00 Uhr) nehmen insgesamt 3.200 Vereinsmitglieder teil.
2017 sind die Vereine in Maishofen in ihr neues Heim gezogen, auch die TMK. In das neue "Haus der Feuerwehr und Vereine" wurden 4,6 Millionen Euro investiert, das Land Salzburg förderte das multifunktionale Vereinsheim mit 839.000 Euro.

Siehe dazu auch die Fotos vom Großen Festumzug der Brauchtumsvereine am Sonntag: Fest der Pinzgauer Volkskultur

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