"Eine Verschandelung der Natur!"

So werden der Masten und die Leitung aussehen, sagen die "Widerstandkämpfer". | Foto: Privat
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  • So werden der Masten und die Leitung aussehen, sagen die "Widerstandkämpfer".
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BRUCK (vor/cn). In der Gemeinde Bruck tritt nun Thomas Hörl vom Tourismusverband als Frontmann beim Widerstand gegen die vom Verbund geplante 380 kV-Leitung an.

Voller Empörung
Der Touristiker erläutert voller Empörung, warum er gerade jetzt auf die Barrikaden steigt und ein Erdkabel fordert: „Es hat immer geheißen, dass es zu einer wesentlichen Verkleinerung des Mastenwaldes kommt, dabei sind es nur zwei Leitungen, die wegkommen. Derzeit führen ganze neun Stromleitungen durch unser Gemeindegebiet. Noch dazu müsste für die neue 380 kV-Leitung eine mindestens 60 bis 80 Meter breite Schneise quer über den Bruckerberg geschlagen werden. Und: Wegen der Nähe des Flughafens müsste die Leitung wegen der Sicherheit mit bunten Bollern markiert werden!“

Beschluss für das Kabel
Mit dabei beim medialen Auftritt gegen die Verbund-Pläne sind auch der Brucker Bürgermeister Herbert Reisinger, SPÖ) und die Vizebürgermeisterin Karin Hochwimmer. In der Gemeindestube liegt schon seit etlicher Zeit ein einstimmiger Beschluss für ein Erdkabel auf.

Kein Gemeindegrund
Ortschef Reisinger dazu: „Das Problem ist, dass der Verbund die Verhandlungen mit Privatpersonen abwickeln kann, weil keine Gemeindegrund betroffen ist.“ Empört ist auch Karin Hochwimmer: „Die Bevölkerung kann sich das Horrorszenario, das durch die große Freileitung entstehen würde, noch gar nicht richtig vorstellen. Sowohl für die Einheimischen als auch für die Gäste wäre das unzumutbar.“ Hochwimmer sieht die Landesregierung gefordert und ist der Überzeugung, dass von dort aus Druck für das Erdkabel und gegen die Freileitung kommen muss.

Keine Prospektwahrheit
Thomas Hörl sieht im Falle der Verwirklichung der Freileitung auch die Mitgliedschaft in der Marketing-Gemeinschaft „Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern“ gefährdet: „Wir würden immer mehr Probleme bezüglich Prospektwahrheit bekommen. Wenn wir den Gästen einen naturnahen Urlaub beim Nationalparkgebiet verkaufen und sie stattdessen aber eine zerstörte Naturlandschaft vorfinden, wird es Probleme geben. Die geplante Leitung würde sich auf Bergen, die nur drei Kilomter von der Außenzone des Nationalpark entfernt sind, befinden. Dann müsste man die komplette Werbelinie und die Mitgliedschaft in der Ferienregion NPHT neu überdenken!“

Jede Menge Leitungen
Zurück zu den derzeit neun Leitungen im Brucker Gemeindegebiet: Vier davon sind 110-kV-Leitungen der Salzburg AG, zwei weitere gehören den ÖBB und zwei 220er dem Verbund. Dazu kommt noch eine 110er-Leitung. Geplant ist jedenfalls, dass der Verbund die beiden 220er-Leitungen und die 110er auf die neue 380-kv-Leitungen legt.

Stellungnahme am 16. April
Die Pinzgauer „Widerstandkämpfer“ hoffen darauf, dass der Verbund die Verlegung eines Kabels doch noch realisiert. Seitens des Energie-Unternehmens will man am 16. April Stellung nehmen. Ein heißes Thema ist das Ganze auch in Taxenbach, dort geht es um die Tal-Überquerung bei Högmoos.

TEXT: Klaus Vorreiter, Christa Nothdurfter
FOTOS: Klaus Vorreiter, Privat

So werden der Masten und die Leitung aussehen, sagen die "Widerstandkämpfer". | Foto: Privat
Das Lächeln fällt ihnen offensichtlich schwer: Vize-Bgm. Karin Hochwimmer, Thomas Hörl und Bgm. Herbert Reisinger. | Foto: Klaus Vorreiter
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