Nationalrat zu Besuch bei sozialen Einrichtungen

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BRUCK, BRAMBERG, UNKEN. Nationalrat Walter Bacher besuchte die Einrichtungen, die Menschen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleiten: Oberrain anderskompetetent, KOKO - die Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche in Bruck und die Lebenshilfe in Bramberg.„Soziale Einrichtungen sind ein wesentliche Stütze unserer Gesellschaft. Von jungen Kindern über Jugendliche und junge Erwachsene bis hin zu alten Menschen brauchen alle Altersgruppen da und dort Unterstützung, vor allem auch, wenn eine Behinderung dazukommt. Im alltäglichen Leben wird kaum bewusst, welche Schicksale oft zu tragen sind und wie schwer es einzelne haben können. Umso wichtiger ist, dass es Einrichtungen gibt, wo mit viel Engagement und Einsatz diese Verantwortung getragen und Unterstützung zu einem möglichst selbstbestimmten Leben geboten wird“, ist für Walter Bacher, Abgeordneter zum Nationalrat und Bezirksvorsitzender der SPÖ Pinzgau das Ziel aller drei Einrichtungen klar: Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

Im KOKO, der Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche aus traumatischen Verhältnissen wird 8 Kinder im Alter zwischen 6 und 18 ebenso wie in Oberrain anderskompetent, wo rund 100 Jugendliche mit Beeinträchtigungen ihre Ausbildungszeit verbringen, das Wichtigste gegeben: ein zu Hause mit Tagesstruktur, wo Respekt, Wertschätzung und der Wille, es zu schaffen, zählen.

Werden im KOKO Kinder durch die Pflichtschulzeit, je nach Begabung bis hin zur Matura, begleitet, so wird in Oberrain der Start ins Berufs- und Privatleben - in den Bereichen Gastronomie/Küche, Schlosser, Reinigung, Tischler, Hausmeister, Gärtner und Einzelhandel in Form einer Anlehre oder Teillehre vorbereitet. Auch in der Lebenshilfe Bramberg werden Menschen auf ihrem Weg durchs Leben mit Engagement und Herzlichkeit dem Entwicklungsstand der Menschen entsprechenden im Alltag unterstützt.

„Wichtig ist, dass die Menschen in ihrer Heimatregion die notwendige Unterstützung bekommen. Das funktioniert nur, wenn Betriebe auch Menschen anstellen, die zwar eine einfachere Ausbildung absolviert haben, aber im Einsatz und im Engagement anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in nichts nachstehen. Auch Gemeinden und Kommunen sind gefragt. Es darf nicht sein, dass ein „Freikaufen aus der Verantwortung“ durch Leisten von Abschlagszahlungen anstatt Menschen Arbeit zu geben salonfähig wird, damit sich der mühevolle Weg der Menschen in den sozialen Einrichtungen auch tatsächlich lohnt und das Ziel eines selbstbestimmten Lebens erreicht werden kann“, appelliert Walter Bacher an die Gemeinden, Kommunen wie auch an die Betriebe in der Region, sich dieser gesellschaftlichen Verantwortung am Arbeitsmarkt bewusst zu sein und entsprechend zu handeln.

ZUR WEITEREN INFORMATION:

Ausbildungszentrum Oberrain anderskompetent: „Aufstehen, Waschen, Anziehen, Zähneputzen… – oft muss erst eine Tagesstruktur angeeignet werden“

Im Ausbildungszentrum Oberrain anderskompetent werden seit 1959 laufend rund 100 Jugendliche mit Beeinträchtigungen aus ganz Österreich auf den Start ins Berufs- und Privatleben vorbereitet. Oberrain bietet Jugendlichen nach dem Pflichtschulabschluss sieben Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Gastronomie/Küche, Schlosser, Reinigung, Tischler, Hausmeister, Gärtner und Einzelhandel in Form einer Anlehre oder Teillehre. Auf zwei BetreuerInnen kommen 12 Jugendliche, die für den Beginn einer Lehre nicht oder noch nicht geeignet sind und den Einstieg in die Berufswelt nach Ende der Pflichtschulzeit noch nicht bewältigen können.

„Hier werden Fähigkeiten herausgefiltert, gestärkt und dann können die jungen Menschen vermittelt werden“, so Dr. Elisabeth Schindl, Leiterin der Beruflichen Bildung. „Das Wichtigste ist, dass der junge Mensch den Willen hat, es zu schaffen“, weist Schindl auf die wichtigste Voraussetzung hin. „Es wird in zwei Bereichen mit den Jugendlichen gearbeitet, dem Ausbildungsbereich und dem Freizeitbereich, wobei wir den Freizeitbereich auch lebenspraktischen Bereich nennen. Hier wird ein normaler Tagesablauf trainiert. Die Jugendlichen kommen oft aus Milieus, wo regelmäßiges Aufstehen, Waschen, Zähneputzen etc. keine Selbstverständlichkeit sind“, beschreibt Schindl den langen Weg der Jugendlichen zu einem selbstständigen Leben.

„Unsere Stärke ist die Vielfalt. Fachliche Fähigkeiten alleine genügen nicht, es sind Kompetenzen in Schlüsselqualifikationen – Ausdauer, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit – mehr denn je gefragt. In Oberrain werden sowohl die fachlichen Fertigkeiten, als auch die Entwicklung der Schlüsselqualifikationen gefördert“, betont Schindl im Gespräch mit Abg. z. NR Walter Bacher, der die Verantwortung in der Politik sieht, die Voraussetzungen zu schaffen, dass diese Einrichtungen in dieser Qualität arbeiten können.

KOKO Bruck: „Die Bildung der Kinder hat Vorrang, denn Bildung kann dir keiner nehmen“

„Der Auftrag der Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche ist, in schwierigen Situationen für Unterstützung, Aufmerksamkeit und Stabilität zu sorgen – kurz: ein zu Hause geben. Dabei wird besonders auf kontinuierliche Beziehungs- und Betreuungsarbeit durch erfahrene SozialpädagogInnen – 24 Stunden am Tag - gesetzt. Die Dauer des Aufenthalts kann sich, je nach Bedarf und individueller Situation, über mehrere Jahre erstrecken. Hier finden Kinder ab 6 Jahren in altersgerechten Gruppen mit acht Plätzen bis zu ihrer Volljährigkeit familiäre Atmosphäre, Aufmerksamkeit für ihre Sorgen wie auch Erlebnisse und vor allem Stabilität“, bringt Wolfgang Gallei, kaufm. Geschäftsführer des KOKO Kontakt- und Kommunikationszentrum Salzburg die Arbeit in der speziellen Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche auf den Punkt. Die Vermittlung erfolgt über das Jugendamt. Die Kinder kommen in der akuten Situation

„Grundsätzlich können die Kinder bleiben, solange die Wohlfahrt zuständig ist, bis maximal 21 Jahren. Hier erfahren Kinder Grenzen, sodass nicht die ganze Nacht Computer gespielt werden darf oder der Fernseher endlos läuft usw. Besonders Wert wird auf Bildung gelegt, denn Bildung kann dir keiner nehmen. Diese Einstellung wird vom familiären Umfeld oft nicht unterstützt, was vor allem nach Besuchswochenenden zu Hause besonders zum Ausdruck kommt“, erläutert Mag. Maria Stemberger, Leiterin Haus „alpha“.

Das Haus „Alpha“ in Bruck ist eines von insgesamt sechs Dauer-Wohngemeinschaften der KOKO im Bundesland Salzburg. Dort leben 8 Kinder und Jugendliche, die von einem sechsköpfigen Team aus SozialpädagogInnen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr betreut werden.“

Lebenshilfe Bramberg: Wohnheim und Werkstätte in einem

Zwanzig Menschen mit Beeinträchtigung Leben derzeit im Wohnhaus oder in teilbetreuten Wohnungen der Lebenshilfe. So erhält jeder und jede individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung. Unabhängig, ob es um Wohnen oder Arbeiten geht wird der betreffende Mensch in der Umsetzung seiner Wünsche unterstützt, da es letztendlich um Selbstbestimmung geht.

„Wir in Bramberg haben das Glück, das wir sehr engagierte Menschen unter uns haben, die sich schon seit Jahrzehnten für Menschen mit Beeinträchtigung einsetzen und diese Aufgabe zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Das war die Voraussetzung dafür, dass wir hier in Bramberg ein hervorragendes Wohnangebot und eine gut funktionierende Werkstätte haben. Ohne die vielen fleißigen Helfer und deren hervorragende Arbeit wäre dies nicht möglich. Dass der Betreuungsstab bis zu 25 Jahre hier arbeiten, zeichnet den Standort zusätzlich aus, welches ohne den konsequenten Einsatz der Initiatorin Christl Hochwimmer nicht existieren würde“, betont Innerhofer Christian das soziale Engagement in seiner Gemeinde.

"Auch in der Werkstätte gehen wir den Weg der persönlichen zukunftsplanung und bieten ein breites, teilweise individuelles Arbeitsangebot an", beschreibt Lebenshilfe-Leiterin Kathrin Moschen. Die Aufträge, die wir von Firmen wie z. B. dem Imkerverband bekommen, werden in der Produktion von den Beschäftigten beinahe zur Gänze selbständig erledigt. Ziel ist ein selbstbestimmtes Arbeiten. Das erfordert eine gute Vorbereitungsarbeit durch die Betreuerinnen und Betreuer. Letztendlich ist es immer beeindruckend, was die Menschen leisten, beschreibt Stefan Rainer die Arbeit in der Werkstätte der Lebenshilfe.

„Diese Einrichtungen sind TrägerInnen unserer Gesellschaft, die nur mit viel Engagement und Konsequenz bestehten können. Nicht alle Menschen haben einen einfachen Start ins Leben. Umso wichtiger ist, dass hier in der Region die Menschen zu Hause die notwendige Unterstützung bekommen, um dennoch ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Dazu gehört auch, dass Betriebe auch Menschen anstellen, die zwar eine einfachere Ausbildung absolviert haben, aber im Einsatz und im Engagement anderen in nichts nachstehen. Auch Gemeinden und Kommunen sind gefragt. Denn es darf nicht sein, dass sich diese durch leisten von Abschlagszahlungen aus der Verantwortung freikaufen anstatt den Menschen Arbeit zu geben. Der mühevolle Weg der Menschen in den sozialen Einrichtungen muss sich auch tatsächlich lohnen“, appelliert Walter Bacher an die Gemeinden, Kommunen wie auch an die Betriebe in der Region, sich dieser gesellschaftlichen Verantwortung am Arbeitsmarkt bewusst zu sein.

Bildtitel:
Foto 1: Oberrain, Jugendliche in Ausbildung mit Walter Bacher und Wilfried Lauchart (Leiter)
Foto 2: Oberrain, v.l. Anni Jury, Walter Bacher und Elisabeth Schindl
Foto 2: KOKO, Maria Stemberger im Gespräch mit Walter Bacher
Foto 4: Lebenshilfe Bramberg: v.l. Manuela Grabner (Wohnverbundsleiterin), Christian Innerhofer (VBGM Bramberg), Christine Hochwimmer (Bezirks-Obfrau Lebenshilfe), Vivre Stockmaier (Teamleiterin)

(Text & Fotos: Walter Bacher)

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