Natur und Klimawandel
Xylocopa violacea (Große Holzbiene) - erstmals im Pinzgau nachgewiesen!

Der Pinzgau im Salzburger Land ist für sein raues Klima bekannt. Und trotzdem hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert. Die langen, schneereichen und sehr kalten Winter sind schon längst Geschichte. Ältere Menschen kennen noch die Zeiten, in welchen es eigentlich fast normal war, dass man am 1. November in Schnee und Kälte an den Gräbern stand. Nikolaus ohne Schnee war fast unvorstellbar. Der Jänner war in der Regel das eisigste Monat mit tagelangen Temperaturen jenseits von minus 25°.
Und heute? Eigentlich alles ganz anders. Wir erleben eine spürbare Klimaveränderung. Die Temperaturen steigen, die kalten Jahreszeiten werden kürzer und auch nicht mehr so kalt. Es ist hier gar nicht relevant, ob der Mensch mit seinen Aktivitäten zur „Beschleunigung“ der Entwicklung beiträgt. Tatsache ist, dass es eine Klimaveränderung auch ohne Menschen gäbe.
Es ist wissenschaftlich unumstritten, dass es auf der Erde immer wieder Kälte- und Wärmephasen gab. Und die Natur hat sich damit arrangiert!

Gerade die Insekten sind ein sehr guter Indikator dafür, dass es sich eben nicht nur um Ausnahmen handelt, sondern die Klimaveränderung stetig ist.
So tauchen in unserem Innergebirg-Umfeld plötzlich Insektenarten auf, die man vor einigen Jahren hier noch gar nicht vermutet hätte.
Eine besondere und sehr auffällige Art ist die Große Holzbiene Xylocopa violacea (Linnaeus, 1758). Diese große und im Flug sehr laut brummende Insekt konnte nun erstmals am 15. August 2022 am Gruberhof in Saalfelden-Haid im Pinzgau beobachtet und auch fotografisch festgehalten werden (Ernst Moßhammer). Es handelte sich um ein weibliches Tier. Der Größe nach sollte es eine Arbeiterin gewesen sein. Sie saugte Nektar vom Sommerflieder.
Diese Wildbiene ist in ihrer Erscheinung sehr auffällig. Die Größe ist besonders, die über und über violettschwarze Färbung einzigartig und der Flug langsam. Sie besucht die unterschiedlichsten Blütenpflanzen und sie betätigt sich dabei als sehr fleißiger Blütenbestäuber. Lippenblüter (z. B. Salbei) sind sehr begehrt.

Mit dieser Begegnung hatten wir nicht unbedingt gerechnet. Ist doch X. violacea auch im Flachgau noch nicht sehr lange als ständig vorkommendes Insekt bekannt.

Wir werden noch einige „Überraschungen“ erleben. Jeder milde Winter und warme (wenn auch vielleicht nassere) Sommer wird den Lebensraum Innergebirg für viele Insekten attraktiver machen.

Die Natur und die Insektenwelt zu beobachten ist immer eine spannende Sache. Machen Sie Fotos und laden Sie diese auf einschlägigen Portalen hoch. Auch wenn Sie das Tier nicht kennen, werden Sie in vielen Fällen eine Bestimmung bekommen und gleichzeitig einen Beleg für ein Vorkommen erstellt haben.
Die Portale: Naturbeobachtung.at und Observation.org sind sehr zu empfehlen! Steigen Sie ein, registrieren Sie sich und legen Sie los.
Gerne nehme ich aber auch Anfragen unter guntram[@]guntram.at entgegen.

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