Auf Sommerfrische im ewigen Eis
Manche mögen's auch im Sommer kühl - am Weißsee wartet der Zauber des hochalpinen Bergsommers.
UTTENDORF/WEIßSEE (ek). Der erste Aufenthalt der Redakteurin samt Familie am Weißsee begann wenig vielversprechend: Während die Gondel an diesem Sommertag ächzend im Sturm schaukelte und draußen dichtes Schneetreiben einsetzte, breitete der Jüngste, damals sechs, die Arme aus und verkündete freudig: "Unser Sommerurlaub!" Spätestens da waren wir alle fünf überzeugt, wir hätten doch lieber nach Bibione fahren sollen. Zwei Tage lang blieb der Schnee liegen, dann kam die Sonne - und die zauberhafte Schönheit dieser Gegend auf 2.300 m entfaltete sich vor unseren Augen. Der Weißsee ist ein Juwel, umrahmt von Dreitausendern, und die einzigartige Stille, die man hier spürt, lässt einen das hochsommerliche Treiben im Tal rasch vergessen. Man kann gemütlich um den See spazieren oder bei herrlichem Panorama zum Grünsee (Mittelstation der Bergbahn), Tauernmoossee oder auch bis ins Tal absteigen, und für Geübte gibt es atemberaubende Hochgebirgstouren. Oder man kann auch einfach nur da sein, vor der Hütte sitzen und zusehen, wie die Kinder Steinmandln bauen.
Berghotel Rudolfshütte
Die "Hütte" ist eigentlich ein Hotel, kinderfreundlich, geräumig und mit wunderbarer Aussicht, das mit Österreichs höchstgelegenem Hallenbad (mit Blick auf den See und die Berge), einer Panoramasauna (die täglich einmal auch für Kinder zugänglich ist) und einer tollen Indoor-Kletterwand aufwartet. Weil trotz des regen Betriebes und dem großen Haus immer noch irgendwie Hüttenatmosphäre herrscht, ist der Aufenthalt mit Kindern hier herrlich unkompliziert. Es gibt Tischtennis, Tischfußball und Billard; und am Abend sitzt man, überall von dieser herrlichen Aussicht umgeben, beim offenen Kamin und spielt Schwarzer Peter - trotz W-Lan.
Gletschererlebnis
Die Rudolfshütte bietet auch ein Wochenprogramm mit geführten Familienwanderungen, Wildtierbeobachtung, Ausflügen auf den Gletscher oder zur Staumauer des Tauernmoossees. Man kann die Gegend aber auch auf eigene Faust erkunden, je nach Lust, Laune, Trittsicherheit und körperlicher Verfassung - die Wanderwege sind hervorragend ausgewiesen. Wer als Gast auf der Rudolfshütte bleibt, kann für die Dauer seines Aufenthaltes die Bergbahn unbegrenzt benutzen; es ist sehr reizvoll, bis zur Mittelstation oder ins Tal zu fahren und dann wieder "heim" hinauf zur Hütte zu wandern - zu Kaffee und Kuchen und einem entspannten Saunabesuch. Die Kinder waren begeistert - und Bibione kein Thema mehr!
Anreise
Mit dem Auto oder mit dem Postbus 672 geht es von Uttendorf bis zur Talstation Enzingerboden. Von dort führt die Seilbahn direkt zur Rudolfshütte. Wanderer können vom Enzingerboden aus über den Tauernmoossee oder den Grünsee in 2,5 bis 3 Sunden aufsteigen. Für diese schöne Wanderung ist Trittsicherheit erforderlich.
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