Einfach selbstgemacht
Schutz für Technik aus Leder

Stefan Grdovac mit dem "einfach selbstgemacht" Ergebnis dieses Tages. | Foto: Anita Marchgraber
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Stefan Grdovac aus Goldegg arbeitet in seiner Schwarzacher Werkstatt mit Leder. Unter dem Namen Bollwerk stellt er Taschen, Gürtel, Schürzen und vieles mehr her, den Bezirksblättern hat er gezeigt wie man eine einfache Notebookhülle näht.

SCHWARZACH. Beim Betreten der Werkstatt von Stefan Grdovac muss man nur seiner Nase folgen um zu erkennen womit der Goldegger arbeitet, Leder ist sein Metier. Das Naturmaterial begeistert ihn seit vielen Jahren und ist enorm vielfältig einsetzbar. Zwar bekommt man Leder wie Stoff in großen Ballen doch stellt es einen vor andere Herausforderungen als das gewebte Grundmaterial. Gemeinsam mit Grdovac stellen die Bezirksblätter eine Notebookhülle her.

Grdovac mit der fertigen Notebookhülle und stolz auf das Ergebnis... | Foto: Anita Marchgraber
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"Leder ist ein Naturmaterial und jedes Leder ist etwas anders, hat eine eigene Struktur und verändert auch mal die Farbe mit der Zeit", erklärt Grdovac. Für die Notebookhülle wurde ein helles Naturfarbenes Pullup-Leder ausgewählt. Grdovac bezieht sein Leder großteils aus dem Pinzgau und Tirol, aber auch aus Deutschland.

Schnittmuster aus Karton

Um die Größe der benötigten Lederteile zu ermitteln werden Schablonen aus Karton gemacht. Dafür wird das Notebook auf den Karton gelegt und ein Rechteck mit etwa zwei Zentimetern Nahtzugabe gezeichnet. Das wird die Vorderseite, für Rückseite und Klappe wird zu dem Rechteck noch die Hälfte der Breite aufgesetzt, also Breite mal 1,5 – die Länge bleibt gleich. Für die aufgesetzte Tasche wird das Rechteck halbiert, also Breite durch zwei – die Länge bleibt wieder gleich. Für den Verschluss wird noch ein langer etwa ein Zenitmeter breiter Streifen benötigt. Mehr als diese vier Teile werden nicht benötigt.

Zuerst wurde aus Karton eine Schablone zugeschnitten.  | Foto: Anita Marchgraber
  • Zuerst wurde aus Karton eine Schablone zugeschnitten.
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Leder zuschneiden

Die Kartonschablonen werden auf das Leder gelegt und mit einer Stechahle die Kanten angerissen. Entlang dieser Linien wird mit einem herkömmlichen Cutter geschnitten. Grdovac benutzt dafür ein eigenes Sattlermesser, aber an sich geht jedes handelsübliche Messer, Hauptsache scharf genug. Die Vorlagen werden so aufgelegt, dass der Verbrauch möglichst gering bleibt. "Leder ist ein ganz eigenes Material zu schneiden", sagt Grdovac Man merkt es auch sofort, zuerst ist es ziemlich fest und beim zweiten Schnitt eher weich wie Stoff.

Die Schablone wurde auf das Leder übertragen und mit einem Teppichmesser ausgeschnitten. | Foto: Anita Marchgraber
  • Die Schablone wurde auf das Leder übertragen und mit einem Teppichmesser ausgeschnitten.
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Wir kleben

Damit die Teile besser zusammenhalten wird der Rand leicht aufgeraut und mit etwas Kleber bestrichen. "Man kann gleich aus der Tube eine Linie ziehen, aber ich mache lieber kleine Tupfen und verstreiche diese, so bekommt man keine Klebeflecken", sagt Grdovac. Der Kleber muss kurz antrocknen, dann werden die Teile aufeinander gelegt. 

Die Ränder wurden mit etwas Kleber aneinander geheftet. | Foto: Anita Marchgraber
  • Die Ränder wurden mit etwas Kleber aneinander geheftet.
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Gabel umfunktioniert

Für die Naht werden Linien angerissen, damit man eine Richtlinie hat wo genäht werden soll. Zur Hilfe werden Löcher vorgestochen, dafür wird einfach eine alte Gabel verwendet die an den Zinken abgeschrägt wurde. "Damit bekommen wir einen schönen gleichmäßigen Abstand und muss sich beim Nähen nicht so plagen", erklärt Grdovac.

Mit einer umfunktionierten Gabel wurden die Löcher vorgestochen. | Foto: Anita Marchgraber
  • Mit einer umfunktionierten Gabel wurden die Löcher vorgestochen.
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Zwei Nadeln ein Faden

Zusammengenäht werden die Teile mit einem geflochtenen Faden der mit Bienenwachs gewachst wurde. Es werden zwei stumpfe Nadeln verwendet, diese bekommt man eigentlich überall. Schwieriger zu bekommen ist eine Spitzahle, diese hilft wenn nicht alle vorgeschlagenen Löcher ganz durchgegangen sind. Der Knoten des Garns wird nicht hinten sondern gleich beim Nadelöhr gemacht, dafür wird der Faden leicht durchstochen und festgezogen. Das macht man an beiden Enden, so dass man einen Faden und zwei Nadeln hat.

Der Faden wurde an beiden Enden in stumpfe Nadeln gefädelt und an den Nadelöhren verknotet. | Foto: Anita Marchgraber
  • Der Faden wurde an beiden Enden in stumpfe Nadeln gefädelt und an den Nadelöhren verknotet.
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Eine schöne Naht

Beim Nähen wird zuerst einmal der Faden durchgezogen und auf beiden Seiten gleich lang gerichtet. Man sticht zuerst mit der rechten Nadel durch und legt den Faden über die linke Nadel, dann sticht man mit der linken Nadel durch und zieht beide Fäden fest zusammen. Der Sinn dahinter ist es den Faden nicht zu durchstechen, da man sonst eine unschöne Schlaufe bekommt. Wichtig ist es immer gleich zu arbeiten, damit eine schöne Naht entsteht. So arbeitet man sich rund um das Werkstück. Für den Verschluss wurden Löcher mittig in die Klappe geschlagen und das Band angenäht. Zuletzt wird die Naht noch vorsichtig platt geklopft und fertig.

Der Faden wird von rechts nach links und von links nach rechts durch die Löcher geführt, dabei immer darauf achten, dass ein Faden über dem anderen liegt. | Foto: Anita Marchgraber
  • Der Faden wird von rechts nach links und von links nach rechts durch die Löcher geführt, dabei immer darauf achten, dass ein Faden über dem anderen liegt.
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Auch dieses "einfach selbstgemacht" haben wir mit gefilmt:

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