Ein erstes Mal
Warum Inklusion für "Das Zentrum" Radstadt wichtig ist
Ein erstmaliges Erlebnis der Extraklasse bot Elisabeth Schneider, Geschäftsführerin des Kulturvereines "Das Zentrum" in Radstadt, ihren Besuchern bei der Lesung von Manfred Baumann. Was diese Veranstaltung so besonders machte, wie es dazu kam und wie es weitergeht verrät uns die Radstädterin im Exklusivinterview.
RADSTADT. Zum 40 Jahr Jubiläums erhielt der Kulturverein "Das Zentrum" in Radstadt von Autor Manfred Baumann ein besonderes Geschenk. Er hielt am Montag, 3. Oktober, die Lesung seines neuen Romanes "Salzburg Rache" in Radstadt ab. Die Ermittlungen seines sympathischen Kommissars Merana zogen sich von der Festung Hohen Salzburg über die Burg Hohenwerfen und Schloss Moosham bis hin nach Radstadt ins Büro des Kulturvereines. Und die Geschäftsführerin des Kulturvereines diente unter anderem als Auskunftsperson im Mordfall. Erstmalig wurde eine Lesung im Kulturkreis "Das Zentrum" auch in Gebärdensprache gedolmetscht.
Wie kam es zur Idee Dolmetscher/innen in "Das Zentrum" zu holen?
ELISABETH SCHNEIDER: Im Zuge der der Hubert von Goisern Preisverleihung, die heuer in Radstadt im Rahmen der 36. Paul Hofhaimer Tage ausgerichtet wurde, preisten wir die Musikerin Ingrid Hoder aus Vorarlberg, sich mit dem Projekt „Musik- und Tanz DvD für Kinder mit Hörbeeinträchtigung“ um den Preis bewarb, aus. Im Zuge der Vorbereitung für die Preisverleihung wurde ganz schnell klar, dass nicht nur die Preisträgerin Ingrid Hofer, sondern auch alle anderen Projekte der Preisträger:innen Gebärdensprachlich gedolmetscht werden müssen. Die Mitarbeiterinnen des Salzburger Gehörlosenverbandes begrüßten diese Initiative sehr und unterstützten mich. Für die Preisverleihung organisierte ich die beiden Dolmetscherinnen Anna Huber, aus Großarl und Sabine Höller aus Seekirchen.
Wurde das Angebot genutzt?
ELISABETH SCHNEIDER: Bereits zur Preisverleihung im Mai, kamen mehrere Besucher:innen, die auf Gebärden Dolmetscherinnen angewiesen waren. Im Zuge dieser Veranstaltung ist mir erst vollumfänglich bewusst geworden, wie sehr Menschen mit Hörbeeinträchtigung aus dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben ausgeschlossen sind. Und so entschloss ich mich, soweit es in unserem Rahmen möglich ist, auf diese Form der Inklusion Rücksicht zu nehmen. Auch zur gestrigen Lesung kam wieder Publikum, dass auf die Gebärdendolmetscherinnen angewiesen war. Der gestrige Literaturabend war in mehrerlei Hinsicht sehr eindrücklich und interessant.
Ist in Zukunft wieder etwas mit einem/einer Dolmetscher/in oder etwas ähnliches geplant?
ELISABETH SCHNEIDER: Natürlich wird es auch in Zukunft in Radstadt Veranstaltungen geben, die gebärdensprachlich gedolmetscht werden. Wir bemühen uns auf Grund dessen nun auch unser Kino technisch so zu adaptieren, dass ein inklusiver Kinobesuch möglich werden wird.
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