Kinder in Salzburg
Das Großwerden in und hinter der Zirkusmanege

Der siebenjährige Alessio übt mit Valentin Ianuc den Handstand. | Foto: Anita Empl
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Großwerden ist nie einfach, manchmal ist es etwas leichter und manchmal etwas schwerer und manche Umstände kann man sich nur schwer vorstellen. So ist es auch mit dem Leben als Zirkuskind, wir durften einen Eindruck davon beim Circus Althoff-Degen gewinnen.

BISCHOFSHOFEN, ALTENMARKT. 13 Leute leben derzeit im Circus Althoff-Degen, der gerade im Pongau und Lungau unterwegs ist. Unter diesen 13 Personen sind auch mehrere Kinder. Wir durften uns dazu mit dem siebenjährigen Alessio unterhalten. Auf die Frage, was ihm selbst am besten am Zirkusleben gefalle, sagte er: „Dass ich andere Kinder unterhalten kann!“. Sein größtes Problem ist, dass er manchmal mit den Orten und Namen durcheinander kommt, aber ansonsten genießt er das Zirkusleben in vollen Zügen. Er ist auch schon in der Manege dabei. "Ich mache bei einer Marionummer mit und ich übe jetzt den Handstand", erklärt Alessio stolz. Er freut sich auch schon wieder auf den nächsten Halt, denn wenig überraschend fällt es ihm nicht schwer, neue Freunde zu finden.

Schulbank auf Tournee

Alessio besuchte bei unserem Gespräch gerade die erste Klasse in der Volksschule Bischofshofen. „Kinder gehen immer gerade dort in die Schule, wo der Zirkus gerade ist, also Volksschule oder Mittelschule. Ansonsten gibt es auch online Unterricht“, erklärt Christoph Drexler, der Gute Geist des Circus Althoff-Degen. Der Online-Unterricht funktioniert ähnlich wie der Heimunterricht zu Coronazeiten. Die Kinder werden zum Ende des Schuljahres durch die jeweilige Schulbehörde überprüft und bekommen ebenso ein Zeugnis wie jedes andere Schulkind. Sie profitieren von den Halten auf der Tournee, indem sie viele neue Orte und Menschen kennenlernen. Nur weil man als Kind im Zirkus groß wird, bedeutet das nicht, dass man auch dort bleibt. Beim Circus Althoff-Degen steht es allen frei, auch einen anderen Berufsweg einzuschlagen. Dennoch treten viele in die Fußstapfen ihrer Eltern und Großeltern.

Gitterbett im Wohnwagen

In gewisse Städte kommt man immer wieder. Zum Beispiel Braunau, dort hat Alessio das erste Schuljahr begonnen und auch das erste Halbjahr dort gemacht. Diesen Winter wird er wahrscheinlich dort auch die zweite Klasse beginnen. Die Kinder können neben der „normalen“ neuen Mittelschule auch Artistenschulen besuchen. Zum Beispiel macht die 15-jährige Julina Degen gerade ihren Realschulabschluss in einer Artistenschule in Köln. Leandro ist gerade drei Jahre alt und das jüngste Familienmitglied. Seine Mutter Karina hat während der Arbeit ihren Sohn fest im Blick und auch – dort wo es möglich ist, immer bei sich. Ansonsten hilft sie sich wie jede Mutter mit Babyfon, Gitterbett und manchmal auch etwas Ablenkung durch Medien, wenn ein Telefonat ansteht.

Der Zirkus Althoff ist noch in Altenmarkt und danach in Tamsweg zu sehen, hier gibts alle Infos dazu:

Gewinnspiel: Circus Althoff feiert 350-Jahr-Jubiläum in Altenmarkt
Gewinnspiel: Circus Althoff feiert 350-Jahr-Jubiläum in Tamsweg
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