Europa
Europäische Themen wurden mit Jugendlichen regional diskutiert
Salzburger Jugendliche spüren die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel, die Umweltzerstörung und den nahen Krieg. Das zeigte die Diskussionsveranstaltung „Europa bewegt“ in Bischofshofen.
BISCHOFSHOFEN, SALZBURG. "Glaubt ihr, dass es in eurem Leben einmal Krieg geben wird, an dem Österreich beteiligt ist?", das wurden rund einhundert Salzburger Jugendliche zwischen 14- und 17 Jahren gefragt. Bestimmt 80 Prozent der anwesenden Schülerinnen und Schüler hoben darauf ihr grünes Kärtchen und sagten damit: "Ja, das glaube ich". Ein Gänsehaut-Moment bei der Diskussionsveranstaltung „Europa bewegt“ in Bischofshofen.
Präsente Themen im Leben der Schüler
Auch beim Thema Klimaschutz sind die jungen Menschen nicht viel optimistischer. Man weiß, dass der Klimawandel Umweltkatastrophen begünstigt, zu Dürre führt, woraus Völkerwanderungen resultieren können. Sie wissen, dass das Artensterben eingesetzt hat und sie selbst noch die drastischen Folgen erleben werden, wenn Tipping Points – also „Kipp-Punkte" – überschritten werden. "Ja, die Schülerinnen und Schüler wissen viel, schätzen realistisch ein und beschäftigen sich oft auch eingehend damit", sagt Stefan Wally, von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, der bei der Veranstaltung mit den Jugendlichen zum Thema EU und Klimaschutz arbeitet.
Konsum ist großes Thema bei der Jugend
"Viele von ihnen setzen daher auch für sich Konsequenzen", sagt Wally. "Manche machen keinen Führerschein mehr, weil sie komplett auf Öffis setzen wollen, andere verzichten auf Fleisch oder Plastik."
"Ich werde künftig auch kleine Konsumentscheidungen hinterfragen", sagt beispielsweise Felix, Schüler der HAK Hallein. "Wir wollen mit der Lebensmittelverschwendung aufhören, weniger Fleisch essen und regional einkaufen", sagen Sarah und Adriana, ebenfalls aus der HAK Hallein.
"Es ist wahnsinnig viel Wissen da"
Bereits zum zehnten Mal fand, von akzente und Europe Direct organisiert, die Diskussionsveranstaltung „Europa bewegt“ statt. Jugendliche und Experten kamen in Bischofshofen zusammen, um sich in zahlreichen Workshops und Gesprächsrunden mit unterschiedlichen europäischen Themen auseinanderzusetzen. "Mein Ziel ist es, den Schülerinnen und Schüler zu zeigen, dass sie schlau genug sind, diese komplexen Themen zu durchschauen und zu begreifen. Es ist schon wahnsinnig viel Wissen bei den jungen Menschen vorhanden", so Stefan Wally.
Die Betroffenen von morgen
„Die jungen Menschen von heute sind diejenigen, die von den aktuellen Weichenstellungen in europäischen Zukunftsfragen am meisten betroffen sein werden. Nichts ist daher selbstverständlicher, als sie in den politischen Prozess einzubinden“, sagt Jugendlandesrätin Andrea Klambauer.
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