Hüttschlag
Kindergarten setzt Schnecken als Haustiere ein
Drei Achatschnecken aus der Psychotherapie werden derzeit im Kindergarten Hüttschlag eingesetzt.
HÜTTSCHLAG (aho). Sarah, Willi und Leon – drei eher ungewöhnliche Haustiere haben im „Gesunden Kindergarten“ Hüttschlag ein Zuhause gefunden. Die Mutter eines ehemaligen Kindergartenkindes hat die Achatschnecken, die dank ihrer beruhigenden Wirkung ursprünglich in der Psychotherapie eingesetzt werden, an die Bildungseinrichtung vermittelt.
Tiere passen ins Konzept
„Auch wenn wir keine Kinder mit psychologischen Problemen betreuen, haben wir nach reiflicher Überlegung im Team beschlossen, dass wir das gerne ausprobieren", erzählt Kindergarten-Leiterin Cäcilia Rohrmoser. Die Schnecken und deren Betreuung würden perfekt zur „Lebenskompetenz“ passen – einer von fünf Säulen der Initiative „Gesunder Kindergarten“.
Kinder arbeiten fleißig mit
Zwar gingen die Meinungen der Kinder zunächst auseinander, mittlerweile arbeiten aber zwei Drittel der Kinder freiwillig bei der Schneckenpflege mit.
„Manche haben die Schnecken gleich mit einem herzhaften ,Iiiih‘ begrüßt“, schmunzelt Cäcilia Rohrmoser.
Jetzt probieren einige bereits aus, wie es sich anfühlt, wenn die Schnecken über die eigene Haut kriechen – eine Methode, die besonders beruhigend wirken soll. „Wer noch etwas schüchtern ist, darf aber selbstverständlich darauf verzichten“, sagt Rohrmoser. Die Kinder dürfen bei der Fütterung und beim Wassertausch mithelfen, befeuchten die Schnecken vorsichtig mittels Sprühflasche und graben wöchentlich das Terrarium um. „Letzteres ist nötig, um alle Schneckeneier zu finden, die wir dann 48 Stunden einfrieren, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern“, erklärt die Kindergarten-Leiterin.
Zwei Wochen auf der Alm
Der „Gesunde Kindergarten“ in Hüttschlag ist bereits bekannt dafür, gerne auch unkonventionelle Wege zu gehen: So verbringen die Kinder seit mehreren Jahren jährlich Zeit auf der „Hoamalm“ der Hühnerkaralm – bislang eine Woche pro Jahr, heuer erstmals zwei Wochen. Neben der Lebenskompetenz werden bei der Zeit im Gebirge auch die vier anderen Säulen des „Gesunden Kindergartens“ (Ernährung, Bewegung, Materielle Umwelt & Sicherheit und Teamgesundheit) abgedeckt. „Auf der Alm schaffen wir eine gesundheitsförderliche Lebenswelt mit ganzheitlichem Ansatz“, ist Rohrmoser überzeugt.
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