Streitigkeiten auf Schienen

Bad Hofgasteins Bgm. Zettinig wehrt sich | Foto: Konrad Rauscher

Zweigleisig unterwegs sind aktuell die Bürgermeister der Gemeinden Bad Gastein und Bad Hofgastein, wenn es um das „Endbahnhof-Thema“ Angerschluchtbrücke geht.

GASTEIN (jb). Für politischen Zündstoff sorgt die ÖBB-Angerschluchtbrücke im Ortsgebiet Bad Hofgastein. Die Brücke steht kurz vor der Fertigstellung, der Bau wurde jedoch durch Einsprüche beim Verwaltungsgerichtshof der Gemeinde Bad Gastein, einer Bürgerinitiative und der Landesumweltanwaltschaft gestoppt. Dies hatte zur Folge, dass die fast fertige Brücke nicht in Betrieb genommen werden kann – „zu Recht“, argumentiert Bad Gasteins Bürgermeister Gerhard Steinbauer, „schließlich hat die ÖBB ohne rechtskräftige Bewilligungen zu bauen begonnen.“ Nun spitzt sich die Situation weiter zu, denn inzwischen wäre die Sanierung der alten Angerschluchtbrücke, über welche sich die Züge aktuell mit 30 km/h schieben, notwendig. „Das ist Wahnsinn“, kontert Bad Hofgasteins Ortschef Fritz Zettinig, „der Rückzug der Einsprüche beim Verwaltungsgerichtshof ist der einzige Weg, die sinnlose Sanierung der alten Brücke und Steuergeldverschwendung in Millionenhöhe zu verhindern.“ Doch Bürgermeister Steinbauer denkt nicht daran, sein einziges „Druckmittel“ gegen die ÖBB aufzugeben. Diese sei nämlich dem UVP-Gesetz, welches besagt, dass erhöhtes Lärmaufkommen vom Verursacher (den ÖBB) ausgeglichen werden muss, nicht nachgekommen, heißt es seitens der Gemeinde Bad Gastein: „Die ÖBB weisen die vom UVP-Gesetz gedeckte Forderung zurück, weil ihres Erachtens nach der Lärm bei uns durch die neue Brücke nicht stärker werde“, erklärt Ortschef Steinbauer die Hintergründe und bestätigt weiter, „natürlich wäre die Sanierung der alten Brücke Wahnsinn, aber erst wenn die ÖBB bereit sind, der Lärmschutzverpflichtung nachzukommen, ist auch die Gemeinde Bad Gastein für ein Gespräch über die Zurückziehung ihrer Einsprüche bereit.“ Bürgermeister Zettinig hat kein Verständnis für die „Einzelinteressen Bad Gasteins“, wie er sagt, „aufgrund derer alle leiden müssen.“ Doch Steinbauer ist sich sicher, das Richtige zu tun: „Wenn die ÖBB klug sind, kommen sie für den Lärmschutz auf, ansonsten werden sie die Sanierung und in weiterer Folge doch irgendwann den Lärmschutz bezahlen.“ Bürgermeister Zettinig hofft hingegen auf einen Bahngipfel bei der Landesregierung, bei der es zu einer politischen Lösung kommen soll. Die Salzburger Verkehrsplattform gibt Zettinig in einer Presseaussendung Recht: „Die Junktimierung der Bad Gasteiner, erst nach einer vertraglichen Lärmschutzvereinbarung mit den ÖBB, ihren Einspruch beim Verwaltungsgerichtshof, der aufschiebende Wirkung hat, zurückzuziehen, ist kontraproduktiv.“ Seitens der Verkehrsplattform vermutet man, dass nach der Sanierung der alten Angerschluchtbrücke erst recht kein Geld für den Lärmschutz vorhanden sein wird.

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