Kultur-Gespräch in St. Johann
Umbruch in Pongaus Kultur und Bildung
"Um Kultur zu erfahren, soll man nicht in die Hauptstadt reisen müssen". So begann das Gespräch beim "kult:talk" in St. Johann. Es wurde mit dem neuen Kulturlandesrat über die Kultur im Pongau und wie sie wieder attraktiviert werden kann, debattiert.
ST. JOHANN. Seit nun gut vier Monaten hat das Land Salzburg einen neuen Kulturlandesrat. Landeshauptmann-Stellverterter Stefan Schnöll (ÖVP) diskutierte im Rahmen des "kult:talk" in St. Johann über die Zukunft der Kultur im Pongau und ganz Salzburg. Ihm gegenüber saßen Stephan Maurer vom Regionalverband Pongau, Maria Frankhauser vom KuBiP und Friedl Göschel von der "kultur:plattform" St. Johann.
Übersicht verschaffen
Der neue Kulturlandesrat ist "erst" seit vier Monaten im Amt und konnte sich laut eigener Aussage erst einen punktuellen Überblick über den Stand der Kultur im Pongau schaffen. "Die Kultur im Pongau ist sehr vielfältig und deshalb muss man jeden Künstler in seinen Nöten separat betrachten. Ich mache mir zwar noch ein Bild, jedoch steht bereits fest, dass junge Künstler, die mit viel Herzblut arbeiten, gefördert werden müssen", so Schnöll.
Ehrenamt allein reicht nicht
Was dem Kulturlandesrat jedoch bereits aufgefallen ist, dass ehrenamtliche Arbeit alleine den Kulturalltag im Pongau nicht zukunftsfit machen wird. Da die hauptamtliche Arbeit budgetintensiv ist, wird genauestens begutachtet, welche Initiativen unterstützt werden.
Auch Göschel meine, dass das Ehrenamt schnell an seine Grenzen stößt und man professionelle Strukturen benötige: "Die kultur:plattform hat nun einen fix angestellten Kulturarbeiter. Dadurch konnten die bisher rund 50 Veranstaltungen pro Jahr erweitert und besser beworben werden. Darüber hinaus ist die Wertschätzung der kultur:plattform und von dem, was wir machen, enorm gestiegen."
Einheimische nicht mehr vernachlässigen
Laut Maria Frankhauser vom KuBiP wurde viele Jahre vermehrt auf den Tourismus geschaut, aber Erwachsenenbildung der Bewohner oft vernachlässigt. Aus diesem Grund fehlen auch Ressourcen, die wieder aufgefüllt werden sollten. "Oft kann durch eine 10-Stunden-Kraft die Kultur in den Gemeinden wieder belebt werden. Dafür braucht man auch sogenannte "Player" in den Ortschaften, die die Veranstaltungen wieder groß machen", so Frankhauser. Wenn dies geschieht, muss man, um Kultur zu erfahren, auch nicht mehr in die Hauptstadt fahren.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.