Uneingeschränkter Zu(g)gang
Was lange währt, wird nun endlich doch gut: Der schon lange nicht mehr zeitgemäße Bahnhof Schwarzach/St. Veit wird mit einer Finanzspritze von 1 Mio. Euro „aufgepäppelt“ und bekommt Lift, taktiles Leitsystem und überdachten Vorplatz. Da war Goldegg schon etwas weiter ...
SCHWARZACH/GOLDEGG (jb). Tausende ÖBB-Reisende, sei es von der Sonnenterrasse oder Umsteiger aus anderen Regionen „schieben“ sich täglich durch den Bahnhof Schwarzach/St.Veit. Tragisch, dass der wichtigste Bahnknotenpunkt im Pongau bis jetzt in so einem unzeitgemäßen Zustand belassen wurde. Weder Liftanlage, noch Rolltreppe oder Blindenleitsysteme sorgen dafür, dass beeinträchtigte Reisende einen unbeschwerten Weg zum Bahnsteig oder von diesem in die Bahnhofshalle finden. Damit soll jetzt Schluss sein, denn im jetzigen Konjunkturpaket hat auch die barrierefreie Nutzung des Bahnknotenpunktes Schwarzach/St. Veit Platz. „Der, seit Jahren überfällige, Umbau des Bahnhofes wird nun endlich Schritt für Schritt durchgesetzt“, freut sich die Pongauer SP-Nationalrätin Rosa Lohfeyer, „der gefährliche Umstand, dass die Bahnsteige für Rollstuhlfahrer nur durch Überqueren der Gleise erreichbar waren, gehört bald der Vergangenheit an.“ Der Zugang zum Inselbahnsteig soll bis Ende Oktober 2010 per Lift möglich sein. Zusätzlich soll ein Blindenleitsystem installiert werden und auf dem Vorplatz des Bahnhofes wird in Zukunft durch ein 180 m2 großes Glasdach ein Warten bei jeder Witterung gewährleistet sein.
Finanzierung von 1 Million Euro gesichert
„Das Ganze kostet ca. 1 Million Euro, wofür das Land in kundenrelevanten Bereichen etwas beisteuert“, erklärt Johannes Gfrerer, Pressesprecher für das Bundesland Salzburg der ÖBB, „genauer sind das voraussichtlich 70.000 Euro, die vom Land Salzburg kommen“, ergänzt Nationalrätin Lohfeyer. Nun ist es endlich soweit – und bei der ÖBB versichert man auch, dass diese Umbauten nur eine geringfügige Beeinträchtigung für die Benutzer des Schienenverkehres darstellen werden. Bis Oktober diesen Jahres soll der Bahnhof also endlich barrierefrei sein.
Ein Schloss mit Lift, Rampen und Blindenschrift
Die Nase vorn hat in Sachen uneingeschränkter Zugang für Jedermann die Gemeinde Goldegg mit ihrem Vorzeigeprojekt und Stolz des Bürgermeisters Hans Mayr – dem Schloss. Bereits im letzten Jahr wurden alle Umbauarbeiten abgeschlossen und das Schloss ist seither mit Lift und behindertengerechten Sanitäranlagen ausgestattet worden und für Hör- und Sehbehinderte adaptiert. Aufgrund der Sonderrichtlinie zur Umsetzung von Maßnahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung im ländlichen Raum, kurz Leader, konnten die Umbaumaßnahmen, die sich auf 185.000 Euro beliefen, gefördert werden.
„Je zur Hälfte tragen diese Kosten die Europäische Union und das Land Salzburg. Nun kann das Seminarzentrum Schloss Goldegg, das auf einem Felsen nahe dem Goldegger See liegt, barrierefrei genutzt werden“, berichtete der, für Leader-Projekte des Landesressort zuständige Landesrat Sepp Eisl bei einer Besichtigung mit Bürgermeister Johann Mayr. 74.000 Euro steuerte das EU-Leader-Programm zur Barrierefreiheit bei. „Mit dem Abschluss des Umbaues ist das Thema für uns jedoch nicht erledigt“, so Mayr zur barrierefreien Gemeinde, „der Gedanke soll weitergeführt und auf Tourismus und die Betriebe in unserer Region übertragen werden“. Eines ist jedoch sicher, mit dem Umbau des Bahnhofes Schwarzach/St. Veit wird der Pongau wieder ein Stück „sozialer“.
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