Oberneuhof Hüttschlag
Verschütteter Troadkasten ist jetzt ein Geschäft

Der Oberneuhof ist seit Generationen im Besitz der Familie von Stephan Berger. | Foto: Felix Hallinger
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Am Oberneuhof in Hüttschlag halten Stephan und Leonie Berger rund 340 Legehennen in Freilandhaltung. Nach den verheerenden Unwettern im Jahr 2019 funktionierten sie einen vermurten "Troadkastn" zum Selbstbedienungsgeschäft um. Dort bieten sie heute ihre hofeigenen Produkte zum Verkauf an. 

HÜTTSCHLAG. Am Hüttschlager Oberneuhof von Stephan und Leonie Berger ist der Herbst eingezogen. Es regnet, auf den Bergen im Talschluss liegt bereits der erste Schnee und in der Stube des Bauernhauses heizt schon der Kachelofen. Das junge Paar lebt hier am Hof mit drei Kindern, Hund Django, zehn Rindern, vier Schweinen und rund 340 Freiland-Hühnern.

"Haben für den Eigenbedarf gestartet"

 "Wir haben hier eigentlich mit ein paar Hühnern für den Eigenbedarf gestartet und dann ist das alles immer größer geworden", erzählt Stephan Berger die Geschichte hinter seiner Arbeit am Hof, der früher von seinem Großvater bewirtschaftet wurde und heute Teil der AMA-Genussregion ist. Aufgrund der Nachfrage nach Eiern habe man bald den ersten mobilen Stall errichtet. Danach sei schnell der Sprung von 50 auf 200 Legehennen gekommen. "Das war dann am Anfang schon einmal eine Herausforderung mit so vielen Tieren", erzählt der Hüttschlager Landwirt von seinen ersten Schritten als Hühnerbauer. 

Überall am Oberneuhof sind freilaufende Hennen anzutreffen. | Foto: Felix Hallinger
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Vermurter "Troadkastn" wurde wiederbelebt

Seit 2020 vermarkten die Bergers ihre Eier und Fleischerzeugnisse in einem kleinen Selbstbedienungsladen direkt in der Hofeinfahrt. Die Kühlschränke und Automaten sind in einem alten "Troadkasten" (ein Getreidespeicher) untergebracht. Die Bezahlung der angeführten Preise erfolgt auf Vertrauensbasis. Die Umfunktionierung des Troadkastens erfolgte aus der Not heraus, nach einem schweren Unwetter im Jahr 2019. Damals wurde der Speicher hinter dem Haus von einer Mure verschüttet. Mittels eines Baggers wurde der Troadkasten aus den Schlammmassen gehoben und in Folge als Selbstbedienungsgeschäft eingesetzt. 

Automatenrastplatz für Sportler

Nachdem im Laden zunächst nur die Eier angeboten wurden, hat sich die Familie einen Tiefkühlautomaten organisiert, um auch die eigenen Fleischprodukte frisch verkaufen zu können. "Im Tiefkühler bieten wir auch das Eis vom Talwirt an und da haben wir dann bald bemerkt, dass die Nachfrage für so etwas durchaus da ist," erklärt Berger. Das Geschäft profitiere von der Lage unmittelbar entlang des Radweges und eines Wanderweges. "Wir haben dann noch Getränkeautomaten hinzugefügt und so einen Automatenrastplatz geschaffen", erklärt der Landwirt. Heute ist der Abhof-Verkauf der eigenen Produkte das Hauptgeschäft der Familie. "Wir haben außerdem einige Abnehmer für unsere Eier im Tal, zum Beispiel den Supermarkt am Marktplatz", stellt Berger klar.

Im "Troadkasten" finden sich Spezialitäten des Hauses und der Region in Selbstbedienung. | Foto: Felix Hallinger
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Von Deutschland auf den Hüttschlager Bauernhof

Den Hauptgrund für die Entscheidung der Familie zur Haltung von Freilandhühnern sieht Stefan Berger in seiner Frau Leonie, die ursprünglich aus dem deutschen Hessen kommt. Das Paar lernte sich im Jahr 2008 bei der gemeinsamen Arbeit in einem Großarler Hotel kennen.

"Der kritische Blick meiner Frau, die eigentlich ganz neu in die Landwirtschaft gekommen ist, hat uns sicher gut getan."
- Stephan Berger, Landwirt

Leonie habe Dinge hinterfragt, die für ihn selbstverständlich gewesen wären. "Ich selbst wäre wahrscheinlich nie auf Legehennen gekommen", ist der Hüttschlager überzeugt und fügt hinzu: "Ich hatte schon großes Glück, dass Leonie zu mir ins Großarltal gekommen ist."

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