Von der "Apfeldiebin" zur Flüchtlinshelferin

Alma Mannsberger und ihr Mann Martin Mannsberger helfen beide ehrenamtlich im Flüchtlingsheim in Radstadt mit.
  • <b>Alma Mannsberger</b> und ihr Mann Martin Mannsberger helfen beide ehrenamtlich im Flüchtlingsheim in Radstadt mit.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Seit einem halben Jahr nimmt der Felserhof in Radstadt bis zu 50 Flüchtlinge auf. Schnell hat sich dort eine Freiwilligen-Initiative gefunden, welche die Flüchtlinge in ihrem Alltag unterstützt, Deutsch mit ihnen lernt und die Freizeit gestaltet. Zu diesen Freiwilligen zählt auch die 29-jährige Alma Mannsberger. Helfen zu wollen, war für sie von erster Minute an Herzensangelegenheit. Denn die Pädagogin kam vor 23 Jahren selbst mit ihrer Familie als Flüchtling nach Österreich. "Ich möchte mithelfen Fehler zu vermeiden, die damals bei meinem Asylaufenthalt gemacht wurden. Mein Ziel ist es auch, auf das rechte Maß an Unterstützung und Hilfeleistung zu achten."

"Apfeldiebin"

1992 kam Alma Mannsberger auf Grund der Balkankrise mit ihrer Familie nach Salzburg. Drei Jahre war sie im Bischofshofener Gainfeldhof untergebracht, ehe der Vater eine Arbeitsbewilligung erhielt. "Wir lebten da oben ziemlich abgeschieden. Da waren nur ein paar Bauern und wir", erinnert sich die zweifache Mutter. "Kulturelle Unterschiede bemerkte ich bald. Wir Kinder wurden von den Bauern als Diebe bezeichnet, weil wir Obst vom Baum nahmen. Bei uns in Bosnien war das aber kein 'klauen', die Früchte gehörten der Allgemeinheit."

Verstehen heißt akzeptieren

Mit solchen "kulturellen Missverständnissen" räumt Alma Mannsberger auch im Asylheim in Radstadt auf. "Da muss ich oft ganz konkret werden. Die Flüchtlinge haben z.B. den Wunsch geäußert, wegen des Ramadan den Unterricht auf abends zu verschieben. Ich als Moslem kann ihnen sagen, dass uns in Österreich das uneingeschränkte Ausüben unserer Traditionen erlaubt und freigestellt ist, aber drauf Rücksicht nehmen, werden die Österreicher nicht. Das haben alle verstanden und akzeptiert."

"Was Österreich gibt, ist viel"

Missverständnisse würden dann zutage treten, wenn es zu wenig Information und Aufklärung zur Asylthematik gibt, ist sich Alma Mannsberger sicher. "In Radstadt ist ein großer Kreis an Ehrenamtlichen in die Betreuungsarbeit eingebunden. Dies trägt unter anderem auch dazu bei, dass mehr Information in der Bevölkerung verbreitet wird." Für die Radstädterin bedeutet Asyl gewähren, das Bereitstellen von Grundversorgung: "Die Flüchtlinge haben ein Dach über dem Kopf, bekommen Essen und sind nicht mehr in Gefahr. Das ist viel, was Österreich gibt und das reicht auch."

Ansprüche höher

Durch soziale Netzwerke und Medien seien die Asylwerber heute viel stärker miteinander vernetzt. "Das ermöglicht einen Austausch untereinander sowohl was ihre Rechte als auch ihre Pflichten betrifft. Eine Integrationsbereitschaft von Seiten der Asylsuchenden ist unbedingt einzufordern und Voraussetzung für ein gutes Miteinander in der Gemeinde." Im Gespräch mit den Flüchtlingen versucht Alma Mannsberger diesen Gedanken zu vermitteln und engagiert sich in der Vermittlung der deutschen Sprache und unserer Kultur. Genauso, wie sie ihnen ihren ganz persönlichen Rat mitgibt: "Bildung ist der Schlüssel zu Integration und Freiheit."

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