Förster geben Einblick in die Zukunft der Wälder
Waldführungen vermitteln Wissen

- Förster Stefan Merkinger gab einen Einblick, wie der Wald der Zukunft bei uns aussehen kann.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger
Förster Stefan Merkinger teilte sein Wissen im Rahmen von zwei kostenlosen Waldführungen. Er gab Einblicke, wie sich Wälder gegen den Klimawandel und Schädlinge rüsten können. Neben Förstern und Waldbesitzern kann nämlich jeder einzelne etwas zu gesunden Wäldern beitragen.
BISCHOFSHOFEN. BISCHOFSHOFEN. Die Österreichischen Bundesforste bieten seit einigen Jahren kostenlose Führungen durch heimische Wälder an. In Bischofshofen wurden heuer gleich zwei Führungen angeboten. Förster Stefan Merkinger gab an die Teilnehmer sein Wissen rund um zukunftsfitte Wälder sowie die Auswirkungen von Schädlingen oder dem Klimawandel weiter. Rund drei Stunden dauerte eine Führung und die Teilnehmer konnten einiges Wertvolles mit nach Hause nehmen. So befanden sich unter ihnen auch einige Waldbesitzer, die sich mit dem Förster über die eigene Situation austauschten und sich Tipps, vor allem zum Waldbestand, holten.

- Es herrschte ein reger Austausch und die Teilnehmenden stellten viele Fragen.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger
Ein bunter Wald bringt’s
Während der Führung wurde deutlich, dass ein zukunftsfitter Wald bunt sein muss. Damit sind nicht die schönen herbstlichen Farben der Laubbäume gemeint, die uns bald wieder erwarten, sondern die Artenvielfalt. Die meisten Wälder im Pongau sind Nadelmischwälder. Die im Forstrevier Bischofshofen am häufigsten vorkommende Art sind mit rund 70 Prozent Fichten, zukünftig sollten es nur noch 57 Prozent sein. Denn es braucht auch andere Bäume wie Tannen und Lärchen, deren Wurzeln tiefer gehen. Kleinere Pflanzen wie Haselnusssträucher sorgen für Vielfalt, allerdings müssen diese im Bereich von Jungbäumen, die gezielt gefördert werden, regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit sie ihnen kein Licht zum Wachsen wegnehmen.

- Ranken und Sträucher können das Wachstum von jungen Bäumen hemmen.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger
Nachwuchs unterstützen
Damit junge und gesunde Bäume wachsen können, müssen Förster einiges machen. Um überhaupt zu einem Setzling zu gelangen, muss zuvor eine Zapfenernte erfolgen. Wird der Setzling schließlich im Wald eingepflanzt, wird er mit einer Art Schutzzaun vor hungrigen Wildtieren geschützt. "Besonders Tannen schmecken dem Wild gut", erklärt Merkinger. Hier ist auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Förstern und Jägern gefragt, damit Wald und Wild im Gleichgewicht bleiben. Unterstützt wird die Arbeit von moderner Technik wie Drohnen, mit denen unter anderem vor der Zapfenernte der Zustand der Zapfen in den Baumkronen beurteilt werden kann.

- Die Teilnehmer installierten einen Einzelschutz für einen Jungbaum. Dazu brauchte es einen robusten Ast, der das Gitter halten würde.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger

- Das Gitter schützt den Setzling vor hungrigem Wild.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger

- Drohnen unterstützen die Arbeit von Förstern.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger
Jeder ist gefragt
Zum Schutz der heimischen Wälder kann aber auch jeder einzelne etwas beitragen. "Man sollte beim Wandern auf den ausgeschilderten Wegen bleiben und zum Schutz der Jungbäume keine Aufforstungsflächen betreten", erklärt der Förster. "Außerdem sollte man davon ablassen, Buchstaben und Herzen in die Rinde von Bäumen zu ritzen. Dadurch können Pilze in den Baum gelangen, die ihn schwächen und über die Jahre instabil machen." "Gott sei Dank sind heute Liebesschlösser beliebter", meint einer der Teilnehmer lachend. Zuletzt merkt der Förster noch an, bei Begegnungen mit Forstfahrzeugen als Gruppe immer auf dieselbe Seite – am besten die Talseite – auszuweichen. "Das erleichtert uns die Arbeit ungemein und macht unsere Fahrten –vor allem mit Lkws – zwischen den verschiedenen Arbeitsplätzen im Wald sicherer."
Wälder sind für uns alle da
Während jeder beim Schutz der Wälder seinen Beitrag leisten kann, profitiert auch ein jeder von den Wäldern. Sie sind nicht nur CO₂-Speicher und Lieferanten von Baustoffen, sondern dienen auch der Erholung. Zudem beugen sie als Schutzwälder Muren- und Lawinenabgänge vor.

- Die Teilnehmer nahmen viel Wissenswertes aus der Führung mit.
- Foto: Nicole Hettegger
- hochgeladen von Nicole Hettegger
Mehr Neuigkeiten aus dem Pongau findest du HIER.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.