Arbeitslosigkeit im Pongau
Jänner gut für den Tourismus, aber schlecht fürs Bauwesen

Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen.  | Foto: BB-Archiv
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Die Minusgrade im Jänner haben besonders in der Baubranche ihre Spuren hinterlassen und die Arbeitslosigkeit im Pongau leicht steigen lassen. Ältere Arbeitslose sollen heuer verstärkt von der Eingliederungsbeihilfe profitieren.

PONGAU (aho). Mit einem Plus von 1,8 Prozent ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Pongau deutlich unter dem Dezember 2018, aber leicht höher als in den Herbstmonaten des Vorjahres. Mit Stichtag Ende Jänner waren 1.984 Personen arbeitslos vorgemerkt. Die unselbständige Beschäftigung ist nach einer vorläufigen Berechnung ebenso um 1,8 Prozent gestiegen. Damit beträgt die Arbeitslosenquote 4,9 Prozent, die deutlich von der gewachsenen Beschäftigung profitiert und am Niveau des Vorjahres liegt.


Winterarbeitslosigkeit am Bau

Der starke saisonale Einfluss auf den Pongauer Arbeitsmarkt zeigt sich in der Verteilung: "Aktuell sind dreimal mehr Männer als Frauen arbeitslos gemeldet. Grund ist der Saisonhöhepunkt im eher von weiblichen Arbeitskräften dominierten Tourismusgewerbe, während von der Winterarbeitslosigkeit am Bau fast ausschließlich Männer betroffen sind", sagt Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen. Den Anstieg der Arbeitslosigkeit hätten neben konjunkturellen Faktoren auch die witterungsbedingten (Kälte, Schneefall) mitbeeinflusst – insbesondere im Bauwesen (+7,4 Prozent), aus dem nahezu jeder zweite Arbeitslose stammt. In der Warenherstellung verzeichnete man heuer ein Plus von 1,5 Prozent – im Jänner 2018 sank die Arbeitslosigkeit noch um 9,2 Prozent. Reduziert hat sich die Arbeitslosigkeit im Hotel- und Gastgewerbe (-8,2 Prozent), in Gesundheits- und Sozialberufen (-6,6) und den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (-6,0). Ein leichtes Plus im Arbeitslosenregister verzeichnen der Handel (+3,7) sowie Verkehrswirtschaft/Lagerwesen (+6,5).


Erwartung und Potential nicht kongruent

Die Zahl der Lehrstellensuchenden sank um ganze 44 Prozent, während gleichzeitig die Zahl der offenen Lehrstellen um 16,8 Prozent gestiegen ist. Auf 14 lehrstellensuchende Jugendliche entfallen aktuell 153 sofort verfügbare freie Lehrstellen. Überproportional gestiegen ist die Zahl der offenen Stellen zur sofortigen Besetzung (+24,2 Prozent) auf 1.058. "Wir können die gute Wirtschaftslage nicht in dem Maße zum Abbau der Arbeitslosigkeit nutzen, wie es möglich wäre, da wir oft ein 'Miss Match' zwischen Erwartung und Anforderung der heimischen Wirtschaft an Arbeitskräfte und dem vermittelbaren Potenzial an Arbeitssuchenden erleben", sagt Burgstaller.

Zwei Schwerpunkte für Ältere

Dem will man im Jahr 2019 mit zwei Schwerpunktprogrammen gegensteuern: "Die Fachkräfteoffensive für Personen ohne höheren Bildungsabschluss als Pflichtschule betrifft 45 Prozent aller Arbeitslosen. Mit den arbeitsmarktpolitischen Förder-Instrumenten der 'Lehre18plus' und der 'arbeitsplatznahen Qualifizierung' führen wir in direkter Ausbildungs-Partnerschaft mit der Wirtschaft viele zu einem Lehrabschluss und zur zukünftigen Fachkraft", sagt Burgstaller. Der zweite Schwerpunkt ist der verstärkte Einsatz der "Eingliederungsbeihilfe" und spricht die Altersgruppe 50 plus und die Langzeitarbeitslosen an. "In beiden Gruppen stieg die Arbeitslosigkeit im Jänner um 4,9 bzw. 11,3 Prozent. Somit soll deren Rückkehr gerade in Zeiten des hohen Arbeitskräftebedarfes ermöglicht werden", sagt Burgstaller.

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