850 Soldaten schützen vor Gefahren aus der Luft
Das Heer bereitet sich auf den EU-Gipfel in Salzburg vor. Das Bundesheer sichert verstärkt den Luftraum anlässlich des Treffens der EU Staats- und Regierungschefs.
SALZBURG. Von 19. September bis einschließlich 20. September 2018 sichert das Österreichische Bundesheer verstärkt den österreichischen Luftraum anlässlich des Treffens der EU Staats- und Regierungschefs in Salzburg.
Radar am Gaisberg installiert
Dazu wird ein Flugbeschränkungsgebiet über Teilen der Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Tirol sowie über Bayern errichtet. Dieses tritt am Mittwoch (19. September) um 13 Uhr in Kraft und wird bis Donnerstag (20. September) um 20 Uhr aufrechterhalten. In dieser Zeit überwacht das Bundesheer das Gebiet vom Boden und der Luft aus. Bereits am Montag wurde dazu ein Radar am Gaisberg installiert. 850 Soldaten schützen diese Veranstaltung und die örtliche Bevölkerung vor Gefahren aus der Luft.
Diverse Flugzeug-Typen in unterschiedlichen Höhen im Einsatz
Dieses Flugbeschränkungsgebiet wird von unterschiedlichen Flugzeug-Typen überwacht. Je nach Höhe sind z.B. bewaffnete Helikopter (12), Militärluftfahrzeuge (24), darunter z.B. Flächenflugzeuge (12), sowie Eurofighter (4) im Einsatz. Als passive Mittel werden drei Aufklärungs- und Zielzuweisungsradars, verlegbarer Flugfunk, ein Feuerleitergerät der Flugabwehr und Visual Reporting Teams der Fliegerabwehr eingesetzt.
"Abfangjägern können im Extremfall auch wirksam werden"
"Der normale Linienflugverkehr sowie Rettungshubschrauber werden nicht gestört. Für Sportflieger, Paragleiter oder private Flüge gibt es Einschränkungen", erklärt Karl Gruber, Kommandant der Österreichischen Luftstreitkräfte, der selbst Salzburger ist. Die Eurofighter-Piloten werden auf einer Höhe von ca. 3.000 bis 4.000 Metern abwechselnd für rund zwei Stunden in der Luft sein und im Radius von 60 Kilometern über Salzburg kreisen. Zu jeder Zeit befinden sich zwischen vier und acht Maschinen unterschiedlichen Typs in der Luft. "Wir versuchen vor allem in die Täler reinzuschauen, wo das bodengestützte Radar nicht hinkommt", erklärt Eurofighter-Pilot Dietrich Springer. Dringt ein Flugzeug in das Flugbeschränkungsgebiet ein, wird es von den Abfangjägern aus dem Gebiet eskortier. "Die Piloten können im Extremfall auch wirksam werden (...)", sagt Karl Gruber bei der Pressekonferenz.
Drohnen fordern das Heer
Bereits fünf dieser Einsätze wickelte das Österreichische Bundesheer dieses Jahr ab und konnte sich dabei beweisen: “Österreich spielt in diesem Gebiet in der Oberliga mit“, sagt Gruber, der aber auch zugeben muss: "Drohnen sind ein Problem. Hier sind wir – und ganz Europa, mit Ausnahme von Frankreich vielleicht – noch nicht weit genug."
Generell schätzt Gruber die Bedrohungslage als gering ein.
Lesen Sie hier, wie sich die Polizei auf den EU-Gipfel in Salzburg vorbereitet.
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