Hilfe für die Ukraine
Purkersdorf ist wieder mal ein Vorbild
Die Stadt ist Vorreiter wenn es darum geht, wie mit den Flüchtlingen aus der Ukraine umgegangen wird.
PURKERSDORF. "Wenn etwas wo gut gelingt, dann ist es immer im Gymnasium Purkersdorf", eröffnet Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Denn jedes Mal, wenn es um beispielhaftes Management in einer Krise geht, dann ist die Landesrätin gemeinsam mit Bildungsdirektor Johann Heuras zur Stelle, um darauf aufmerksam zu machen. Am BG/BRG Purkersdorf sind derzeit zwei Frauen tätig, die aus ihrer Heimat flüchten mussten: Lena Kutsyk und Iryna Skevchenko. Sie beschäftigen sich mit den 16 ukrainischen Schülern, die in Purkersdorf angekommen sind (die BezirksBlätter berichteten bereits letzte Woche). Kutsyk hilft ihnen dabei, die deutsche Sprache zu erlernen, Skevchenko bei Englisch. Denn Österreich kennt sie sehr gut, war auch schon öfters in Pressbaum, wo sie gerade mit ihrer kleinen Tochter unterkommt. Es war der 21. Februar als ihr ihre Freunde aus Österreich schrieben: "Wenn es notwendig ist, kannst du zu uns kommen". Damit hat die Lehrerin, die in Kiew an einer Privatschule gearbeitet hat, niemals gerechnet. Tage nach dem Einmarsch am 24. Februar wurde es aber traurige Wirklichkeit. Sie musste mit ihrer Tochter flüchten, nachdem sie die Nächte im Keller verbracht haben. Skevchenko muss bereits zum zweiten Mal fliehen. Sie stammt aus Lugansk, im Osten der Ukraine, wo seit 2014 Kämpfe herrschen. Bisher hat sich das "Buddy-System" sehr bewährt. Das heißt, österreichische Schüler nehmen sich jener aus der Ukraine an. Kommunikationsprobleme? Fehlanzeige! "
Es darf hier auch ausnahmsweise im Unterricht das Handy zum Einsatz kommen",
berichtet Bürgermeister Stefan Steinbichler von den Erfahrungen seines 13-Jährigen Sohnes Felix.
Das Handy hilft
Mit Übersetzungsprogrammen funktionieren die Gespräche schon sehr gut. Am besten helfen den Ukrainern in dieser Situation aber Ukrainer. Hier richtet Heuras einen Appell an ukrainische Lehrer oder auch Studenten aus, sich zu melden, um zusammenzuarbeiten. Im Hinblick auf die Jugendlichen, die mitunter traumatische Erlebnisse hinter sich haben gibt es psychologische Betreuung wenn notwendig. "Am wichtigsten ist aber der Austausch unter den Jugendlichen selbst. Das hilft ihnen am meisten", sagt Direktorin Irene Ille.
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