Gebäude in Purkersdorf
Was passiert mit dem Bahnhof in Unterpurkersdorf
Seit dem Jahreswechsel wird das Bahnhofsgebäude in Unterpurkersdorf nicht mehr von der ÖBB genutzt, da ein neuer Bahnhof gebaut wurde.
PURKERSDORF. Derzeit befinden sich im oberen Geschoss Wohnungen, in denen jedoch nur mehr zwei Mieter wohnen. Im unteren Teil befindet sich das Lokal des Tauschkreises, ein Lager und Food-Coop. Ungenutzt sind der Schalterraum, Warteraum, Fahrdienstleitungsraum und Technikräume.
Mieter bereits gekündigt
"Vor einigen Tagen wurden die Mieter des alten Bahnhofsgebäudes von der ÖBB gekündigt, wobei sie noch ein Jahr Zeit haben auszuziehen", informiert Stadtrat Josef Baum. Er möchte, dass die Gemeinde ein Gutachten zum baulichen Zustand des Gebäudes einholt, welches jedoch im Stadtrat abgelehnt wurde.
Nutzung als Schule
Die Partei Pro-Purkersdorf schlägt vor, das Gebäude als Schule zu verwenden. "Die Montessori-Schule ist derzeit im Gebäude der Volksschule, doch der Platz ist knapp", so Bina Aicher von Pro-Purkersdorf. Neben dem Bau befindet sich noch einiges an brachliegender Fläche. Hier wäre der Vorschlag der Partei, ein Provisorium, wie es bereits im Zentrum steht, zu bauen, in welchem sich dann der Turnsaal für die Schule befinden würde. Aber auch Hochbeete wären eine Idee für die ungenutzte Fläche. "Natürlich müsste dann über die Infrastruktur auch nachgedacht werden, damit die Bahnhofstraße möglichst ruhig bleibt", so Aicher.
Wichtig für Wiens Luftqualität
Die Bodenversiegelung betrifft nicht nur Purkersdorf und seine Bewohnerinnen und Bewohner - auch Wien ist abhängig von der Luftqualität der Stadtgemeinde. Die Stadt Wien wird über mehrere Kaltluftschneisen belüftet. Einer dieser Windkanäle befindet sich entlang des Wienflusses. Auch der Bahnhof Unterpurkersdorf liegt entlang dieser Luftschneise. "Deshalb leidet Wien auch nicht unter Smog", stellt Bina Aicher klar. Aus diesem Grund sollte dringend darauf geachtet werden, dass diese nicht verbaut werden.
Garteln und Treffzone
An Purkersdorfs Vizebürgermeister Albrecht Oppitz ist bereits der Verein re:spect mit Ideen herangetreten: "Es wurde eine Zwischennutzung vorgeschlagen wie zum Beispiel das Areal für Gemüseanbau nutzen oder auch eine Treffzone für Jugendliche gestalten." Renate Schnee von den Bahnhofsfrauen unterstützt die Vorhaben von re:spect vollkommen, doch: "Die Entscheidung soll unbedingt aus einer professionell organisierten Bürgerbeteiligung und einem städtebaulichen Wettbewerb hervorgehen."
Dem Eigentümer seine Rechte
Das Gebäude ist jedoch im Besitz der ÖBB, was bedeutet, dass das Objekt zuerst von der Gemeinde erworben werden müsste, bevor es für etwas anderes genutzt werden kann. "Wir leben zum Glück in einer Demokratie, wo Eigentümer ihre Rechte haben", so Bürgermeister Stefan Steinbichler. Bisher wurde nur überlegt, was mit dem umliegenden Areal geschehen könnte. Hierfür wäre eine gemeinsame Ganztagsschule für Purkersdorf und Gablitz angedacht.
Standpunkt der ÖBB
"Zu den Themen rund um den Bahnhof Unterpurkersdorf finden fortlaufend enge Abstimmungen zwischen den ÖBB und den zuständigen Stellen und Entscheidungsträgern der Stadtgemeinde Purkersdorf sowie des Landes NÖ statt. So auch in Bezug auf die künftige Gestaltung des neben der Park&Ride-Fläche zusätzlich freiwerdenden Areals. Im Aufnahmegebäude, das seit dem Bahnhofsumbau keinen betrieblichen Zweck mehr erfüllt, befinden sich aktuell noch ÖBB-Dienstwohnungen, die aufgrund der schlechten Bausubstanz allerdings keinem angemessenen Standard mehr entsprechen. Die ÖBB stehen in engem Kontakt mit den betroffenen Mieterinnen und Mieter und sind bestrebt, allen ihren Dienstnehmerinnen un dDienstnehmer zeitgemäße und zugleich leistbare Wohnmöglichkeiten in hoher Qualität anzubieten", erklärt Christopher Seif, Pressesprecher der ÖBB in Niederösterreich.
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