Bauteilaktivierung in Purkersdorf
Weltweit einzigartiges Forschungsprojekt
Gemeinsam wohnen mit Hirn
PURKERSDORF. (sas)
"Ich glaube, dass das der Weg in die Zukunft ist",
betont Martin Treberspurg, Architekt des Vorzeige-Doppelhauses in Purkersdorf. Hinter dem Forschungsprojekt steht die Überlegung wie man in Hanglage zwei Häuser konstruiert, die miteinander eng kommunizieren, welche zugleich genügend Privatsphäre für zwei Familien gewähren, als auch innovativ und ökologisch sind.
Gefördertes Projekt
Die weltweit einzigartige thermische Bauteilaktivierung mit prädiktiver Steuerung wurde in einem Passivhaus in Purkersdorf erstmals in einem Doppelhaus umgesetzt. Das geförderte Forschungsprojekt wird gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und Treberspurg & Partner Architekten zum Einsparen von Energiekosten entwickelt. Ziel ist es, die am Haus und am Grundstück mittels Tiefenbohrungen gewonnene Energie und die passive Solarenergie im Haus zu nutzen und zu speichern. Die thermischen Speicherfähigkeit im Gebäude - Bauteilaktivierung - steht hier im Vordergrund. Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt über eine Wärmepumpe. Ein beträchtlicher Teil des Strombedarfs wird durch eine Photovoltaikanlage am Dach abgedeckt.
Steuerung als Weltneuheit
Eine Weltneuheit ist die prädiktive Steuerung, welche das Gebäude zwei Tage in die Zukunft schauen lässt und anhand von Wetterdaten (über externe Wetterdatenanbieter) das Heiz- und Kühlsystem steuert. So soll diese Innovation zu einer weiteren Reduktion der benötigten Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser und somit zu einer erhöhten Behaglichkeit im Wohnraum beitragen.
"Klimaschutz kann man somit perfekt mit Komfort verbinden",
meint Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie.
Für Nachhaltigkeit
Hier erweist sich die thermische Bauteilaktivierung als nachhaltige Methode in der Klimatechnik. Die Steuerung der Bauteilaktivierung wurde speziell für das Forschungsprojekt von der BOKU, Institut für Verfahrens- und Energietechnik, unter der Leitung von Tobias Pröll und Magdalena Wolf entwickelt sowie wurden die Regler mittels 3D-Drucker gedruckt.
"Das Projekt läuft nun seit etwa eineinhalb Jahren. Die Berechnungen der Daten wird in zeitlich definierten Abständen, in diesem Haus stündlich, durchgeführt"
, so Wolf. Es liegen auch bereits die ersten Ergebnisse vor, jedoch wird noch bis zum Frühjahr 2020 weitergeforscht.
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