Energie in der Zukunft
Großes Interesse an der Photovoltaik

Sabina Kellner und Fritz Brandstetter bei dem Vortrag. | Foto: Stadtgemeinde Purkersdorf
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Schon zum zweiten Mal fand im kleinen Stadtsaal ein Informationsabend zum Thema Stromerzeugung mit Photovoltaik statt. Organisatorin Stadträtin Sabina Kellner und Stadtgemeinde- Mitarbeiterin Claudia Dörflinger freuten sich über das hohe Interesse.

PURKERSDORF. Stadträtin Sabina Kellner: „Wir veranstalten das ja schon zum zweiten Mal und ich dachte, dass jetzt weniger Teilnehmer kommen. Aber der Saal ist voll, ich freue mich sehr über das rege Interesse. Da sieht man, dass das Thema Photovoltaik ein brandaktuelles ist.“
Experte  Fritz Brandstetter aus Pressbaum hatte eine Präsentation mit vielen interessanten Fakten vorbereitet – Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit, zum Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen und Anwendungsbereiche. So ist die Zahl der montierten Photovoltaik-Anlagen in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, 2030 rechnet man mit einer Verdreifachung der Anlagen im Bundesland Niederösterreich. Da sind natürlich auch personelle Engpässe ein Thema, ausgebildete Spezialisten sind im Moment am Arbeitsmarkt heiß umkämpft.
Aus der vorbereiteten Präsentation wurde schnell eine aktive Diskussionsrunde, bei der viele Fragen gestellt wurden. So wurden zum Beispiel die technischen Voraussetzungen und Vorteile von Stromspeichern intensiv diskutiert. Denn Strom über Solartechnologie selbst zu erzeugen ist eine Sache, ihn auch immer dann selbst zu nutzen, wenn man ihn gerade produziert hat, wird den wenigsten gelingen. Solarstrom ist im Moment verfügbar, also vor allem am Tage. Daher braucht es eine Möglichkeit, den produzierten Strom zu speichern, ihn also „aufzuheben“ und dann zu konsumieren, wenn er gebraucht wird. In den letzten Jahren hat sich auf diesem Gebiet sehr viel getan und es bieten sich viele Möglichkeiten für die Stromspeicherung. Auch die Kosten für Stromspeicher sind in letzter Zeit gesunken. Der Platzbedarf und die Aufstellungsmöglichkeiten wurden ebenfalls optimiert, sodass ein Stromspeichermodul fast überall Platz findet.

Das Thema Autarkie

Auch zum Thema Autarkie gab es reges Interesse. Eine Photovoltaik-Anlage ist im Falle eines „Blackouts“ keine Garantie für eine Versorgung mit eigenem Strom, da nicht jede Anlage das „Abkoppeln“ von den Leitungsnetzen erlaubt. Solche Überlegungen müssen bei der Neuplanung einer Anlage berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt es laut Fritz Brandstetter ohnehin, vor der Installation einer PV-Anlage eine genaue Analyse der Gegebenheiten und Pläne vorzunehmen, damit die Anlage möglichst lange und nachhaltig genutzt werden kann.
Die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen wurde ebenso lebhaft diskutiert, wobei Fritz Brandstetter darauf hinwies, dass die rasche Amortisation der Investitionskosten natürlich immer auch wenig Hellseherei ist. Die Amortisation steht allerdings für viele gar nicht so sehr im Fokus, viele wünschen sich vor allem Unabhängigkeit von den Stromanbietern. Ein wichtiger Aspekt ist der Umweltschutz, besonders dann, wenn auch gleich die Heizungsanlage, die mit fossiler Energie betrieben wurde, gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden soll. So wird der selbsterzeugte Strom dann auch gleich effizient für Heizung und Warmwasser verwendet.
Weiters gab es praktische Fragen: wie sieht eine ideale Montage der Anlage aus, wie können die PV-Module gereinigt werden und wie leistungsfähig ist die neue Technologie der Dachziegel aus Solarmodulen, die es seit einiger Zeit auf dem Markt gibt. Letztere bieten eine gute Alternative, wenn das Dach ohnehin erneuert werden muss, sind aber im Moment noch recht kostspielig.

Energiegemeinschaften

Ein großer Themenschwerpunkt lag auch auf „Energiegemeinschaften“, also der Möglichkeit, selbst erzeugten Strom für andere nutzbar zu machen, anstatt diesen an die Energieversorger zu relativ geringen Preisen zu verkaufen. Man kann Stromüberschüsse also im Rahmen von Energiegemeinschaften gegen fix definierte Tarife anderen Haushalten überlassen, sogar die Möglichkeit, Strom zu spenden, gibt es. In der Stadtgemeinde Purkersdorf läuft laut Stadträtin Sabina Kellner derzeit auch ein Projekt dazu: die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Volksschule produziert im Sommer viel Strom, wird dort aber während der Ferien kaum direkt selbst genutzt. Hier gibt es Überlegungen, den überschüssigen Strom dem Freibad in Purkersdorf zur Verfügung zu stellen.
Sabina Kellner erklärte dem Publikum weiters die aktuellen Förderprogramme des Landes und der Stadtgemeinde und wies auf die monatlich stattfindende Energieberatung im Rathaus hin. Fritz Brandstetter betonte zum Abschluss, dass die effektive Nutzung von Strom, und vor allem die Einsparungspotentiale von unnötigen „Stromfressern“ immer noch die besten Möglichkeiten seien, um Energiekosten im eigenen Haushalt zu reduzieren.

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Sabina Kellner und Fritz Brandstetter bei dem Vortrag. | Foto: Stadtgemeinde Purkersdorf
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