Musik ist lebenserfüllend
„Kiddy Contest“-Erfinder Erwin Kiennast aus Gablitz über sein umfangreiches musikalisches Schaffen.
GABLITZ. Der Gablitzer Erwin Kiennast besuchte die HTL für Möbelbau und erhielt seine klassische musikalische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. In den späten 1970er-Jahren wechselte er ins Popgeschäft und begann erst im Jahr 1992 mit eigenen Projekten. Er gilt als Erfinder des „Kiddy Contest“.
Herr Kiennast, wie ist Ihre Einstellung zum Leben?
ERWIN KIENNAST: Bei meinen Reisen sehe ich viel. Ein Leben nur auf Materialismus ausgerichtet, ist zu wenig. Wir sind nur Verwalter auf Zeit. Frei nach dem Spruch „Der Erste baute dieses Haus, den Zweiten trugen sie auch hinaus“. Man braucht eine emotionelle Bindung zu einer Gruppierung – wir dürfen unsere spirituelle Seite nicht ganz vergessen.
Haben Sie Kinder?
Die Tochter lebt in der Schweiz und ein Sohn in Deutschland. Der zweite Sohn heimst Filmpreise für die beste Kamera ein. Meine Partnerinnen waren und sind großartig und meine Kinder sind sehr erfolgreich. Bei der Erziehung war ich leider wenig präsent, (lächelt spitzbübisch) so konnte ich wenigstens nichts falsch machen.
Reisen Sie viel?
Jedes Jahr mache ich mit meiner Lebensgefährtin ein Monat lang eine selbst finanzierte Weltreise. Sie plant alles und stellt die Reisen zusammen. Da nehme ich ein Reiseklavier mit. Wie ein Sportler muss ich im Training bleiben und übe jeden Tag. Heute spiele ich sicher besser als vor zehn Jahren. Da ich die Musik für die Universum-Reihe schreibe, besuchen wir zumeist auch das Gebiet der jeweiligen Produktion. Das ist spannend und im Vorfeld suche ich Kontakt zu Musikern des Landes.
Sind Sie viel beschäftigt?
Mir wird nie fad. Ich habe viele Standbeine. Ich schreibe Theater- und Filmmusik. Extra für Konzerte schreibe ich Musik für 60-Mann-Orchester. Da ist dann noch im 22. Jahr der Kiddy Contest. Vieles ist am Entstehen, eventuell auch ein Singspiel. Künstlerisch betreue ich Events für 1.500 bis 2.000 Gäste.
Sie bauen Ihr Elternhaus um?
Nach dem Tod meines Vaters standen in Gablitz mein Elternhaus und die Tischlerwerkstatt vollkommen leer. Nun renoviere und richte ich es her, baue ein wenig um und möchte daraus ein Zentrum für kleine, eher künstlerische Events machen – wie Musik- oder private Veranstaltungen.
Hier im Haus befinden sich viele interessante, ungewöhnliche Musikinstrumente – auch ein spezieller Flügel.
Einige Instrumente habe ich von Reisen mitgebracht und andere wurden kombiniert oder neu entwickelt und gebaut. Mit dem Flügel gebe ich auch Konzerte. Auf Tonträgern nehme ich zur Zeit das Programm auf.
Was ist noch in Planung?
Für das zauberhafte Musical „Cherubim“, das besonders in die Weihnachtszeit passt, habe ich die Musik geschrieben. Der Text stammt vom erfolgreichen Gabriel Barylli, der unter anderem „Ich war noch niemals in New York“ geschrieben hat. Uraufführung war in Villach und heuer ist es für Graz geplant. Näheres möchte ich noch nicht preisgeben, doch vielleicht ist es bald in Wien zu sehen.
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