Nach Einbruchstouren in Purkersdorf und Pressbaum: ,Schwerkrimineller' verurteilt
Während ein 36-Jähriger in Rumänien zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde, verübte er in Österreich weitere Einbrüche.
PURKERSDORF / PRESSBAUM / MARIA ANZBACH (ip). Während er am 18. Mai 2017 in Rumänien zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren in seiner Abwesenheit verurteilt wurde, verübte ein 36-Jähriger in Österreich einen von insgesamt neun Einbrüchen mit einem Beutewert von mehr als 100.000 Euro.
„Er ist ein Schwerkrimineller“, erklärte der Richter im Prozess am Landesgericht St. Pölten und kam bei der Auflistung der zwölf Vorstrafen zu der Erkenntnis: „Strafen hat er gekriegt für ungefähr 30 Jahre, das geht sich gar nicht aus.“ Dennoch müsse man die Kirche im Dorf lassen, immerhin handle es sich diesmal um nur neun Einbrüche, wobei er in drei Fällen scheiterte. Darüber hinaus habe er ein umfassendes Geständnis abgelegt und kämpfe mit einem Drogenproblem, begründete der Richter den Schuldspruch des Schöffensenats, der ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren verpasste (rechtskräftig).
Bargeld und Schmuck lieber als Sparbücher
Seiner eigenen Aussage nach reiste der Rumäne im April 2017 nach Österreich ein, bezog Quartier in Wien und startete von dort aus seine Einbruchstouren, die ihn unter anderem nach Purkersdorf, Pressbaum und Maria Anzbach führten. Abgesehen hatte er es auf Einfamilienhäuser, bei denen er entweder mit einem Schraubenzieher Fenster oder Terrassentüren aufzwängte, oder Verglasungen mit einem Stein einschlug. Danach bediente er sich hauptsächlich an Bargeld und Schmuck, den er in Wien verkaufte. Zwölf Sparbücher, die er bei einem Coup mitnahm, warf er weg, da sie aufgrund eines Losungswortes für ihn wertlos waren.
Warnschuss abgegeben
In Maria Anzbach wurde der Rumäne am 23. Juni von der Hausbewohnerin überrascht und in der Folge von Polizeibeamten aus Neulengbach festgenommen. Nachdem er sich aus dem Festhaltegriff der Beamten losriss und mehrfach versuchte zu flüchten, gaben die Beamten einen Warnschuss ab und benutzten Pfefferspray, um den umherschlagenden Mann fixieren zu können.
Opfer verzichteten auf Schadensgutmachung
„Viel unter der Höchststrafe wird es wohl nicht sein“, meinte Staatsanwalt Karl Fischer, der auf die Professionalität, die relativ hohe Schadenssumme und vor allem auf die zahlreichen einschlägigen Vorstrafen verwies. Verteidigerin Mercedes Vollmann-Schultes zog das Geständnis des Angeklagten und sein Drogenproblem als Milderungsgründe heran.
Die meisten Opfer verzichteten auf eine Schadensgutmachung, da nach der sechsjährigen Haft noch weitere sieben Gefängnisjahre in Rumänien auf den Einbrecher warten und er seit seinem 20. Lebensjahr von Einbrüchen lebt, unterbrochen nur durch seine Aufenthalte hinter Gittern.
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