Wasserversorgung in den Gemeinden: Bestes Wasser für den Wienerwald
Die Gemeinden der Region Purkersdorf genießen größtenteils "das beste Wasser der Welt".
REGION PURKERSDORF. Dass das Wasser im Eigenheim aus der Leitung sprudelt, ist für uns zumeist ganz selbstverständlich. Doch wie ist es um die Wasserversorgung in der Region Purkersdorf bestellt? Und woher kommt unser Wasser? Wir warfen einen näheren Blick in die Gemeinden der Region, und nahmen auch die Wassergebühren unter die Lupe (siehe unten).
"Das beste Wasser der Welt"
"Als ich 1989 Bürgermeister geworden bin, hat's eine vehemente Kritik an der Wasserversorgung in Purkersdorf gegeben", erinnert sich Bürgermeister Karl Schlögl zurück. Der westliche Stadtteil wurde damals durch den Wienerwaldsee versorgt, der Rest aus dem Tullnerfeld – "und das war sehr belastet, vor allem durch Nitrat", so Schlögl. Da aber die II. Wiener Hochquellleitung unmittelbar durch die Region führt, hat der Stadtchef mit dem damaligen Umweltstadtrat Michael Häupl, dem heutigen Wiener Bürgermeister, den Anschluss Purkersdorfs an ebenjene vereinbart. "Das Wiener Hochquellwasser ist das beste Wasser der Welt. Es gibt keine andere Großstadt, die mit so gutem Wasser versorgt ist", hält Schlögl fest. Das Wasserleitungsnetz sei im Gemeindegebiet mittlerweile bestens ausgebaut, erklärt er: "Es gibt kein Gebiet, kein Haus, das in Purkersdorf nicht die Möglichkeit hat an die Wasserleitung angeschlossen zu sein."
64 Kilometer Wasserleitungen in Pressbaum
In Pressbaum wurde das insgesamt 64 Kilometer lange Wasserleitungsnetz innerhalb der letzten Jahre laufend erweitert, vor allem entlegenere Ortsteile wie z. B. Kaiserbrunn oder Engelkreuz wurden angeschlossen: "Wir sind mit unserem Wasser- und Kanal-Ausbauplan fertig", erklärt Bgm. Josef Schmidl-Haberleitner. Das Schwabendörfl und In der Bonna seien jedoch Ausnahmen und beziehen das Wasser jeweils über Klausen-Leopoldsdorf und über Sieghartskirchen. Im letzten Jahr wurde, mithilfe einer neuen Verbindungsleitung, auch die Wasserversorgung rund um den Hochbehälter in Haitzawinkel verbessert. Durch diese Investition konnte man die Wasserverluste von etwa 30 auf rund 15 Prozent senken, freuen sich Bgm. Schmidl-Haberleitner und Stadt-Wassermeister Thomas Bruckner. Die nächsten großen Investitionen seien wohl Erneuerungen älterer Wasserleitungen, meint Schmidl-Haberleitner.
Wasserleitungsnetze verkauft
In Gablitz und Mauerbach wurden die einst öffentlichen Wasserleitungsnetze schon in den Jahren 2009/2010 an die EVN verkauft. Dadurch habe sich die Möglichkeit der Versorgung mit Wiener Hochquellwasser ergeben, weiß Bgm. Michael Cech aus Gablitz. Damit habe man einen langjährigen Wunsch vieler Gablitzer erfüllt, da das Wiener Wasser einen deutlich geringeren Härtegrad und Nitratgehalt aufweise. "Weiters hat die EVN mit dem Leitungsnetz die Verantwortung für die
Instandhaltung übernommen, ein Kostenfaktor, der das Gemeindebudget
bis dahin massiv belastet hat", so Cech. Auch die Gebührenvorschreibung erfolge nun durch die EVN, wodurch die Gemeindeverwaltung enorm entlastet werden konnte, erklärt der Ortschef.
"Ohne Wasser kein Leben"
Die mit Abstand niedrigsten Wasser-Bezugsgebühren weist im Vergleich die Gemeinde Wolfsgraben auf. "Im Moment gibt’s keinerlei Überlegungen dazu die Gebühren zu erhöhen", hält Bgm. Claudia Bock fest. Da nun auch die Nachbargemeinde Laab im Walde an die Wiener Hochquellleitung angeschlossen werde, erhoffe sie sich auch für jenen Teil des Ortsgebiets Roppersberg bessere Wasserqualität, der durch die Gemeinde Laab im Walde versorgt wird. Denn eines ist klar, wie Claudia Bock festhält: "Wasser ist unerlässlich – ohne Wasser kein Leben."
Gebühren im Überblick:
Die Wasser-Bezugsgebühren (pro m³, netto) im Überblick:
Gablitz: 2,05 Euro netto pro m³ (EVN)
Mauerbach: 2,05 Euro netto pro m³ (EVN)
Purkersdorf: 2,56 Euro netto pro m³
Pressbaum: 2,81 Euro netto pro m³
Tullnerbach: 2,40 Euro netto pro m³
Wolfsgraben: 1,85 Euro netto pro m³
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