60 Defi-Standorte im Außerfern helfen Leben retten
Ein Defibrillator kann Leben retten. Wir haben uns umgehört, in welchen öffentlichen Gebäuden im Bezirk Reutte ein solches Schockgerät derzeit zur Verfügung steht.
BEZIRK REUTTE (eha). Vor dieser Situation fürchtet sich wohl jeder: Ein Mensch liegt hilflos auf der Straße und bewegt sich nicht mehr. Nun ist entscheidend, wie rasch und wirkungsvoll ihm geholfen werden kann. Ist in dieser Zeit ein Defibrillator, also ein Schockgerät, erreichbar, erhöht dies in Kombination mit Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung die Überlebenschancen des Patienten enorm, wie Bertram Schedler, Ausbildungsleiter des Roten Kreuzes in Reutte, weiß.
Einfach zu bedienen
Prinzipiell kann man bei der Verwendung von sogenannten "Laien-Defibrillatoren" nichts falsch machen. Die Anwendung ist kinderleicht. Die Geräte verfügen nämlich über eine Sprachsteuerung, die jeden Schritt genau erklärt. Zusätzliche Unterstützung geben darüber hinaus die geschulten Mitarbeiter der Leitstelle Tirol, die einem bei abgesetztem Notruf am Telefon zur Seite stehen, bis Rettungsdienst und Notarzt zur Stelle sind. "Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nicht zu helfen", erklärt Schedler, "und auch die Angst, man könnte jemandem mit einem Stromstoß schaden ist unbegründet, da der Defi nur dann einen Stromstoß abgibt, wenn es wirklich nötig ist". Zum Einsatz kamen die elektronischen Lebensretter im Jahr 2016 viermal, im letzten Jahr dreimal und heuer noch gar nicht.
Defi-Standorte
Im Bezirk Reutte gibt es insgesamt 60 Defibrillatoren - die meisten davon sind in großen Firmen und Hotels zu finden. Öffentlich zugänglich, und somit für jeden nutzbar, sind die Defis in der Bezirkshauptmannschaft und in der Sparkasse Reutte. In Bichlbach, Elmen, Elbigenalp, Holzgau, Hinterhornbach, Steeg, Vorderhornbach und Weißenbach sind die Defis in den Gemeindeämtern zu finden. In Forchach ist das Gerät etwas versteckt, beim Kriegerdenkmal gegenüber der Kirche installiert, und in Vils in der Raiffeisenbank. Zu beachten sind dabei die Öffnungszeiten der Einrichtungen, denn gerade in Banken oder Gemeinden ist der Zugang zu den Defis nicht durchgehend möglich. In den Wintersportorten gibt es zudem oft Defibrillatoren an den Bergbahnstationen. "Grundsätzlich kann man sagen, dass wir im Bezirk - wie im Rest Tirol - gut mit Defibrillatoren ausgestattet sind", freut sich Bertram Schedler.
Rotes Kreuz vermittelt
Wenn sich eine Firma oder eine öffentliche Institution für einen Defibrillator interessiert, kann sie sich an das Rote Kreuz Reutte wenden. Im Durchschnitt kostet so ein Gerät ca. 1.600.- Euro.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.