Abgang steigt
Die "Wolken" über dem Hallenbad Ehrwald verdunkeln sich

Der blaue Himmel über dem Bad täuscht: derzeit hängen dunkle Finanzierungswolken über der Anlage. | Foto: Tiroler Zugspitz Arena
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  • Der blaue Himmel über dem Bad täuscht: derzeit hängen dunkle Finanzierungswolken über der Anlage.
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Die Gesellschafter des Ehrwalder Hallenbades durchleuchteten die aktuelle Lage der Freizeitanlage. Eine angekündigte Entscheidung über die weitere Zukunft des Bades wurde vorerst vertagt.

EHRWALD. Die Zahlen sind alles andere als gut: Die hohen Energiepreise lassen den jährlichen Abgang weiter in die Höhe gehen. Aktuell rechnet man mit einer Fehlsumme von bis zu 1,1 Millionen Euro. Der Betrieb des Freizeitanlage ist somit ernsthaft gefährdet.

Höhe des Abgangs verdoppelt sich

Momentan beläuft sich der jährliche Abgang des Bades auf rund 550.000 €, für den die Gemeinde Ehrwald und der Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena gemeinsam aufkommen. Aufgrund der aktuellen Energieverteuerung wird sich dieser Abgang weiter erhöhen, man rechnet mit rund 1,1 Millionen Euro, was einer Verdoppelung gleichkommt.

Gemeinderat muss entscheiden

Speziell für die Gemeinde Ehrwald ist die Situation sehr schwierig. Auf Basis der vorliegenden Szenarien müsse der Gemeinderat über den weiteren Betrieb in seiner nächsten Sitzung entscheiden, informierte Bürgermeister Markus Köck über die weitere Vorgangsweise.

Sommerbetrieb endet noch in dieser Woche

Damit bleibt die Zukunftsfrage vorerst unbeantwortet. Der Sommerbetrieb des Hallenbads wird jedenfalls noch in dieser Woche beendet. Ob das Ehrwalder Familienbad zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufsperrt, ist ungewiss.

TVB hat "Hausaufgaben" gemacht

Theo Zoller, Obmann der Tiroler Zusgpitz Arena, signalisierte bei der Sitzung grundsätzlich Solidarität mit den Entscheidungen der Gemeinde. Das bedeutet aber nicht, dass der TVB automatisch mitzahlt, falls die Gemeinde ihren finanziellen Anteil doch noch aufbringen kann.   Der Aufsichtsrat des TVB müsste dann erst noch entscheiden, ob man bereit ist, steigende Belastungen zu übernehmen, so Zoller.
Grundsätzlich habe der Tourismusverband seine Hausaufgaben aber gemacht, Rücklagen gebildet und könne den Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Zur Sache

Seit 2018 wird über eine Modernisierung diskutiert

  • Im Rahmen des Informationsabends wurde noch einmal die lange Geschichte rund um das Hallenbad in Ehrwald skizziert. Im Jahr 2018 gab es erste Pläne rund um das Hallenbad, die sich vorerst um eine Revitalisierung drehten. Geplant war damals eine thermische Sanierung, eine Adaptierung des Saunabereichs, die Integration einer Indoor-Wasserwelt und eines Outdoor-Bereichs sowie ein Fitnessstudio. Die Kosten dafür wurden auf rund 8 Mio. € geschätzt. Nach mehrfachen Besichtigungen vor Ort kam es in Folge zu einem kompletten Projektneustart mit der Entscheidung für einen Neubau.


Die Ausschreibung für einen Neubau startete 2020

  • Im Jahr 2020 startete die Ausschreibungsphase, inklusive der coronabedingten Kostensteigerungen wurden rund 19 Mio. veranschlagt. Ursprünglich wurde dafür neben einer geplanten Förderung durch das Land Tirol eine Kostenteilung zwischen den Gemeinden Ehrwald, Lermoos und dem Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena vereinbart.


Gemeinde Ehrwald wurde heuer Kreditaufnahme verweigert

  • Während der Tourismusverband die aufsichtsbehördliche Bewilligung für die Kreditaufnahme erhielt und Rücklagen für die Projektumsetzung bildete, wurde der Gemeinde Ehrwald kurz vor der Gemeinderatswahl im März 2022 die aufsichtsbehördliche Bewilligung der Kreditaufnahme verweigert. Trotz massiver Bemühungen der Gemeinde um Bewilligung bzw. zusätzlicher Fördermittel, musste damit das Gesamtprojekt auf Eis gelegt werden.

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