Käthrerhof in Zöblen
Direktvermarkter geben Lebensmitteln "ein Gesicht"

Stefanie und Georg Radolf (2. und 3. v.l.) zeigten den Vertretern der Landwirtschaftskammer ihren Hof, | Foto: Reichel
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Regelmäßig touren die Vertreter der Tiroler Landwirtschaftskammer durch das Land, sehen sich bäuerliche Betriebe an und suchen das Gespräch mit den Landwirten. So erfahren sie aus erster Hand, "wo der Schuh drückt".

Musterbetrieb in Zöblen

ZÖBLEN. Am Donnerstag ging es von Innsbruck kommend auf direktem Weg nach Zöblen, zum Käthrerhof. Den bewirtschaften seit 2013 Stefanie und Georg Radolf. Die engagierten Landwirte haben den Hof von Stefanies Vater Bernhard Gutheinz übernommen. Der hatte sich frühzeitig auf die Schweinezucht spezialisiert - ein Novum im Bezirk Reutte. Aber es ist eine gute Niesche - Stefanie und Georg Radolf sind im Grunde bei dem geblieben, was schon lange am Hof funktioniert. Ergänzt um diverse eigene Ideen, stets aber im Einklang mit der Familie, nur so funktioniere ein Hof.

Viele Standbeine

Die Direktvermarktung der erzeugten Produkte ist das Um und Auf. Damit sichert sich die Familie ihr Auskommen. Es gibt einen Hofladen, der derzeit komplett erneuert und vergrößert wird. Vor dem Hof steht ein Automat, an dem sich die Kunden 24 Stunden am Tag mit Fleisch und anderen Lebensmitteln eindecken können. Die Belieferung der heimischen Hotellerie und Gastronomie ist von besonderer Bedeutung, zuletzt brach dieses Standbein Corona bedingt aber fast weg.
Wichtig ist den Radolfs der Kontakt zu den Konsumenten, speziell zu den Einheimischen. Und zu den Kindern. Sie sind die Kunden von morgen. Regelmäßig besuchen Schulklassen den Hof und staunen, wieviele Tiere hier leben.

Anerkennung vom Präsidenten

Josef Hechenberger zeigte sich beeindruckt. "Es ist wichtig, dass man den Lebensmitteln ein Gesicht gibt", stellte Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident fest. Die Radolfs verstehen sich darauf bestens.

Direktvermartung ist Oberliga

"Die Direktvermarktung ist die Oberliga in der bäuerlichen Arbeit", zollte auch Vizepräsidentin Helga Brunschmid Respekt. Sie berichtete vom großen Aufwand, den es braucht, um bäuerliche Produkte überhautpt anbieten zu dürfen: "Ausprobieren geht nicht. Zuerst müssen alle Bedingungen und Auflagen behördlicherseits erfüllt sein, erst dann kann man loslegen."

Mehr Direktvermarkter

Trotzdem gehe der Trend hin zur Direktvermarktung. Bezirksobmann Christian Angerer legte Zahlen vor: Rund 800 bäuerliche Betriebe gibt es derzeit im Bezirk Reutte. Etwas mehr als noch vor einigen Jahren. Was ihn überrascht: 18 Betriebe bekundeten zuletzt zusätzlich ihr Interesse, in die Direktvermatktung einzusteigen. "Das ist eine beachtliche Zahl", stellte Angerer fest.
Auch Bezirksbäuerin Elke Klages aus Elbigenalp war dabei. Sie berichtete von ihren Erfahrungen. "Wenn die Produkte gut sind, kommen die Konsumenten. Wir haben früher viel über die Bauernläden verkauft, heute kommen die Kunden direkt zu uns auf den Hof und kaufen ein."

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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