Druck auf Jäger bleibt groß

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REUTTE (rei). Die jährliche Trophäenschau der Jägerschaft ist so zu sagen die „sichtbare Leistungsbilanz“ der Jäger. Und die waren sehr fleißig und dennoch wurden die von der Behörde vorgegebenen Abschusszahlen nicht erfüllt.

971 Stück Gamswild (96% Abschusserfüllung), 1621 Stück Rehwild (88%) und 1849 Stück Rotwild (73%) wurden von den Jägern im abgelaufenen Jagdjahr erlegt. Dazu kommen 666 Stück Rotwild, die oberen Lechtal im Zuge der Tierseuchenbekämpfung entnommen wurden.

Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf lobte die Jäger für ihren Einsatz und die Bereitschaft, die TBC-Seuche zu bekämpfen. Sie ließ aber auch keine Zweifel aufkommen, dass die Infektionsrate beim Rotwild weiter sinken muss und die Behörde sehr streng darauf achten wird, dass die Abschusszahlen erfüllt werden: „Das Jahr 2012 wird für die Jäger wieder sehr intensiv. Die Bekämpfungszone werden wir beibehalten, die Überwachungszone wird aber ausgeweitet“, kündigte sie verschärfte Maßnahmen an, denn „die menschliche Gesundheit hat oberste Priorität!“

Rumpf sprach sich gegen Abschusszahlen im „Gießkannenprinzip“ aus. Daher gab es im Jänner und Februar 2012 eine Doppelzählung beim Rotwild. „Diese ist die Basis für die Erstellung der Abschusspläne. Dort, wo der Wald schlecht ist und die Wildzahlen hoch sind, wird es auch hohe Abschusszahlen geben.“

Wenig glücklich ist Rumpf über das negative Image, das die Jagd speziell im oberen Lechtal begleitet. Die Bezirkshauptfrau zeigte sich aber zuversichtlich, dass man dieses mit den gesetzten Maßnahmen gemeinsam wieder abstreifen kann.

Tirols stellvertretender Landesjägermeister Stefan Zelger legte den Schwerpunkt seiner Ansprache auf die geplante Novelle des Jagdgesetzes. Und für diese zeigte er nur sehr wenig Verständnis. „2012 war sehr arbeitsintensiv und erstmals war ich am Ende wirklich ausge­laugt. Bei der geplanten Novelle ging es nur noch um Personen und Befindlichkeiten“, kritisierte Zelger.

Hinsichtlich der TBC-Fälle beim Rotwild im oberen Lechtal gestand Zelger ein, dass das Auftauchen der Seuche die Jägerschaft wachgerüttelt habe und man das Problem sehr ernst nehme.

Das sieht auch Bezirksjägermeister Arnold Klotz so. „Es war ein schwieriges Jahr für uns. Die Abschusszahlen waren hoch und die Witterung zum Jagen schlecht.“ Dass die Abschusszahlen nicht erreicht wurden, wollte Klotz nicht entschuldigen: „Es ist klar, es braucht die 100-prozentige Erfüllung!“ Klotz wies aber auch darauf hin, dass die Abschussquote im Bezirk zwar schlechter als in anderen Gebieten war, allein aus dem Außerfern aber 26 Prozent des „Gesamtabbaus“ beim Wild in Tirol kommen.

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