Junger Augsburger bringt frischen Wind in die Lebenhilfe Reutte
REUTTE (eha). 24 Burschen und Mädchen leisten derzeit ein freiwilliges soziales Jahr in der Lebenshilfe Tirol. Einer von ihnen ist der 19-jährige Clemens Lubin aus Augsburg, der seit kurzem in Reutte wohnt.
Eigentlich wollte Clemens studieren, doch dann brachte ihn ein Freund auf die Idee, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. „Anfangs war es schon sehr ungewohnt, Menschen mit Behinderungen zu begleiten“, gesteht Clemens. "Doch der herzliche Umgang miteinander half mir rasch, alle Berührungsängste zu überwinden".
Eine Bereicherung für alle
Zu den täglichen Aufgaben von Clemens gehören das gemeinsame Einkaufen, Kochen und die Unterstützung bei der Pflege. „Am liebsten begleite ich die Leute in ihrer Freizeit“, erklärt der 19-Jährige. Er fährt mit Bewohnern zum Beispiel ins Grüne und begleitet einen Mann beim Schwimmen. Er besucht mit ihnen Musikveranstaltungen oder greift auch selbst einmal zur Gitarre. Dabei entdeckte er, dass musizieren helfen kann, positive Entwicklungen anzustoßen. So blüht eine sehr schweigsame Frau richtig auf, wenn er ihr Lieder aus ihrer Jugend vorspielt: Sie wird aktiver, singt mit und reagiert auch auf Fragen, die vorher unbeantwortet blieben. Solche kleinen Fortschritte mitzuerleben bestätigen Clemens in seinem Einsatz.
Auch Werner Moosbrugger, Chef der Lebenshilfe Reutte, schätzt die Arbeit von Clemens sehr: „Clemens bringt Pepp ins Haus. Er geht Beziehungen ein und spürt, wenn es Leuten nicht gut geht. Clemens ist eine Bereicherung für das ganze Team“, erklärt Moosbrugger begeistert. "
Sein Motto: Was soll schon passieren?
Das Jahr in Reutte bedeutete für Clemens auch einen Abschied von vielen Freunden, doch seine Kollegen und Eltern bewundern ihn dafür. „Ich bin mit meiner Wahl total glücklich und bereue nichts“, erklärt der junge Augsburger. „Ich arbeite hier in einem jungen Team mit einem jungen Chef, lebe in einer eigenen, feinen WG – mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht.“ Auch auf der Arbeit wurde er von Anfang an wie ein vollwertiger Kollege behandelt. Sozialarbeiter will Clemens nach dem freiwilligen Jahr trotz seiner vielen positiven Erfahrungen nicht werden. „Ich habe erkannt, dass die Welt der Klienten eine doch recht normale Sache ist und bin heute flexibler im Umgang mit Situationen, die mich früher mehr gefordert hätten“, freut er sich.
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