Madautal in Bach
Neuer Bär gesichtet: 25 Schafe sind verschollen

Dieses Foto von einem Bären machte eine "Fotofalle" dieser Tage im Madautal. | Foto: Siegfried Hauser
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Das ganze Ausmaß kennt man noch nicht, so wie es sich im Moment darstellt, dürfte aber ein Bär im Gemeindegebiet von Bach bis zu 25 Schafe gerissen haben.

BACH. Erst kürzlich legte das Land Tirol die Bilanz für den Almsommer 2023 vor. Laut dieser wurden heuer tirolweit 183 Nutztiere von Wolf, Bär oder Goldschakal getötet. Die Zahlen sind noch nicht lange bekannt, schon müssen sie kräftig überarbeitet werden, und zwar nach oben.
Ein gutes Jahr ist es her, da wurden in Häselgehr zahlreiche Schafe vermisst. Schnell war klar: Ein Bär hatte an die 30 Schafe gerissen und verspeist.

Skelette und Kadaver: Die Spur des Bären ist blutig

Jetzt zeichnet sich ein ganz ähnlicher Vorfall ab. Diesmal ein paar Kilometer weiter oben im Lechtal, im Bereich Madautal/Alperschonbach.

Unterschiedliche Spuren entdeckt

Ein Schafhalter informierte die Bezirkslandwirtschaftskammer, dass im Bereich der Hochalpe  zahlreiche Schafe vermisst werden. Zeitgleich wurden in besagtem Gebiet Bärenspuren entdeckt, außerdem Kadaverreste von Schafen gefunden.
Nachdem am Wochenende eine "Fotofalle" Bilder von einem Bären machte, und damit die Anwesenheit des Bären endgültig bestätigt war, wurden die Schafe umgehend eingetrieben. Von ursprüglich 46 Schafen waren aber nur noch 21 auffindbar.

Kein schöner Anblick: eines der gerissenen Schafe im Madautal. | Foto: privat
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25 Schafe fehlen

Um wieviele Tiere es sich am Ende tatsächlich handelt, die gerissen, oder auf der Flucht vor dem Bären in den Tod getrieben wurden, wird geprüft.
"Aktuell läuft die Suche nach rund 20 vermissten Schafen im betroffenen Gebiet", heißt es seitens des Landes Tirol. "So wie es aussieht, könnten es 25 Stück sein", wagt wiederum Kammerobmann Christian Angerer einen düsteren  Blick nach vorne.

Genetische Untersuchung nicht möglich

Bislang wurde ein Schaf tot aufgefunden. Dieses bereits stark verweste Tier wurde amtstierärztlich begutachtet. Eine Probennahme für eine genetische Untersuchung war aufgrund des Verwesungsgrades jedoch nicht mehr möglich, teilt das Land Tirol mit.

Bezirksjägermeister mahnt zur Vorsicht

Bezirksjägermeister Martin Hosp zeigte sich von der Meldung über die gerissenen Schafe überrascht: Dass ein Bär im Lechtal unterwegs sein könnte, schien wahrscheinlich, "dass es sich dabei um ein Problemtier handelt, hat sich aber nicht abgezeichnet." Jetzt ist alles anders. Der Außerferner Bezirksjägermeister mahnt jedenfalls Wanderer, Biker und alle anderen, die ins Madautal und die angrenzenden Gebiete wollen, zur Vorsicht.

Erhebungen werden durchgeführt

Zeitnah wird es nun Begehungen im Madautal geben. Dabei werden Mitarbeiter des Maschinenrings zum Einsatz kommen. Sie waren bereits vergangenes Jahr nach dem Vorfall in Häselgehr mit der Suche betraut.

LK-Obmann Christian Angerer zeigt sich jedenfalls bestürzt:

"Wir waren guter Dinge, dass dieser Almsommer besser ausfällt, als im Vorjahr. Jetzt ist wieder alles anders."

Mindestens zwei Bären sind unterwegs

Derzeit geht man davon aus, dass zumindest zwei Bären in den Außerferner Wäldern herumstreifen:

  • Ein Tier scheint sich dauerhaft im Klausenwald niedergelassen zu haben. Diesem Bären werden zwei Schafrisse im Bereich der Raazalm im Sommer zugeschrieben.
  • Dann gibt es noch das zweite Tier, das jetzt für die Risse in Bach verantwortlich gemacht wird. Dass es sich dabei um dasselbe Tier handelt, das im vergangenen Jahr in Häselgehr für Schäden sorgte und heuer im Frühjahr im Bereich Stanzach und Stabl Alm unterwegs war, scheint naheliegend.
  • Im Frühjahr sorgte noch ein dritter Bär im Bereich des Schwarzwassertals auf Weißenbacher Gebiet für Aufregung. Nach seinem Auftauchen wurde der Almsommer im Schwarzwasser beendet, noch ehe er richtig begonnen hatte. Dieser Bär dürfte inzwischen aber in andere Regionen abgewandert sein.
12 Schafe von Bär und Wolf gerissen

Hinweis des Landes

Die Bevölkerung wird gebeten, allfällige Beobachtungen an der Behörde zu melden. www.tirol.gv.at/sichtmeldung Allen Meldungen wird seitens der Behörde nachgegangen. Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität. Direkte Sichtungen eines Bären wurden der Behörde bislang aus dem Außerfern nicht gemeldet. Es dürfte sich demnach um ein scheues Tier handeln.

Besser informiertWeitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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