"Erbschaft Verkehr"
Verkehrslast ist zu groß

Thomas Koch, Paul Mascher und Martin Hohenegg (v.r.) hörten interessiert zu, was Bürger des Zugspitzkessels zu berichten hatten.
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  • Thomas Koch, Paul Mascher und Martin Hohenegg (v.r.) hörten interessiert zu, was Bürger des Zugspitzkessels zu berichten hatten.
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BIBERWIER (rei). "So geht es nicht weiter!" Die Botschaft, die vergangenen Freitag Abend unter dem Titel "Erbschaft Verkehr" formuliert wurde, war eine ganz klare.

Die Gemeinden Biberwier, Ehrwald und Lermoos stöhnen zunehmend unter dem Verkehrsaufkommen. Und weil die Zahlen stetig nach oben gehen und man durch die rege Straßenbautätigkeit im Großraum Garmisch mit weiteren Belastungen rechnet, fordert man Maßnahmen.

Immer mehr Autos

"Es geht um Erfahrungen und um Überlegungen", erklärte Biberwiers Bürgermeister Paul Mascher einleitend. Daher ließ man Bürger aus den drei Talkesselgemeinden vom Leben alltäglichen Leben in der Region und dem zunehmenden Leiden unter den Verkehrsbelastungen berichten. 
Anhand von Zahlen wurden die Verkehrsentwicklungen untermauert. Und da wollte man sich weniger auf die offiziellen Daten des Landes stützen, sondern vielmehr auf eigenen Zählungen.
Und da berichtete der Lermooser Vizebürgermeister Thomas Koch von traurigen Entwicklungen. So ist man heute innerorts wieder bei jenen Zahlen angelangt, die vor Inbetriebnahme des Lermooser Tunnels gemessen wurden und schließlich zum Bau der über drei Kilometer langen Röhre führten. 
Damals, so Koch, fuhren durchschnittlich 7000 Kfz pro Tag durch das Ortsgebiet. Heute liegt man bei 8000 Fahrzeugen. Bei gleichbleibender Steigerungsrate kam Koch für das Jahr 2027 in seiner Hochrechnung auf einen täglichen Durschnittsverkehr von 13.500 Fahrzeugen. Auch in Ehrwald und Biberwier spürt man die Steigerungsraten. Ursachen gibt es viele.
Mit Besorgnis blickt man über die Grenze in den Raum Garmisch-Partenkirchen. Dort werden mehrer Umfahrungsprojekte umgesetzt bzw. ist man dabei, neue Straßenbauten zu beginnen. All das werde zusätzlichen Verkehr anlocken, befürchtet man.

Thomas Koch, Paul Mascher und Martin Hohenegg (v.r.) hörten interessiert zu, was Bürger des Zugspitzkessels zu berichten hatten.
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Die "Erbschaft Verkehr"

Leidtragend davon wäre die hier lebende Bevölkerung, ganz speziell die Kinder und jene Generationen, die nachkommen. Die "Erbschaft Verkehr" wird zunehmend zur Bürde. Maßnahmen sind gefordert. Und da wird in verschiedene Richtungen gedacht.
Jeder für sich könne seinen Teil beitragen, das Verkehrsaufkommen nicht weiter zu steigern, oder sogar zu reduzieren. Zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, die öffentlichen Verkehrsmittel nützen. Es sind bekannte Möglichkeiten, die es einzusetzen gelte.
In Ehrwald weiß man um die Problematik etwa beim innerörtlichen Skiverkehr bestens Bescheid. Auch hier strebt man Verbesserungen an. Biberwier leidet immer dann besonders, wenn der Lermooser Tunnel gesperrt ist.
Ohne straßenbauliche Maßnahmen werde es aber auch nicht gehen, ist man überzeugt. So möchte etwa Lermoos in den kommenden Monaten und Jahren eine ganze Reihe von Projekten umsetzen, welche den innerörtlichen Verkehrsfluss verbessern und für mehr Sicherheit sorgen.

Umfahrung wird gefordert

Neue Straßenprojekte werden in der Region durchaus kritisch gesehen, dennoch ist ein Projekt im Fokus aller drei Gemeinden: Eine nördliche Tunnelumfahrung von Lermoos, welche den Verkehr aus Garmisch kommend an den Gemeinden vorbei direkt hin zur B179 leitet. Ohne Tunnel geht das nicht. Und den möchte man bekommen.
Nun gelte es, die Anliegen mit Nachdruck an die politischen Entscheidungsträger heranzubringen und auf eine baldmögliche Umsetzung zu drängen. Ob man dabei Gehör findet? Man weiß es nicht.
Die zur Versammlung nach Biberwier eingeladenen politischen Repräsentanten des Landes blieben der Veranstaltung jedenfalls fern.

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