Zukunft der Pfarre St. Anna ungewiss

Seitens der Plattform - Bild Klaus Schimana - hofft man bei den Franziskanern ebenfalls ein offenes Ohr zu finden.
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REUTTE (rei). Die Informationsveranstaltung der unabhängigen „Plattform rettet das Franziskanerkloster“ war gut besucht. Historiker Richard Lipp erzählte die Geschichte des Ordens in Reutte. Alt-Bgm. Helmut Wiesenegg erläuterte die Verknüpfungen zwischen Kloster und Gemeinde und Klaus Schimana weihte die Anwesenden ein, was man zu tun gedenkt, um das Franziskanerkloster in Reutte zu halten.

Schwierige Ausgangslage

„Wir wollen das Beste für Reutte. Im Moment sieht es aber so aus, als ob der Beschluss der Franziskaner nicht mehr rückgängig zu machen ist“, sagte Wiesenegg.
„Wir müssen der Provinzleitung der Franziskaner aber sagen, dass wir nicht wollen, dass das Kloster aufgelassen wird. Auch wenn wir vielleicht nichts erreichen, so können wir zumindest sagen, wir haben es versucht“, begründete Schimana, weshalb man es nun mit einer Petition versucht.
Das entsprechende Schreiben, mit der Möglichkeit, darauf auch zu unterschreiben, wurde dann auch gleich verteilt. Die Petition liegt außerdem bei allen Filialen der Sparkasse Reutte und der Raiffeisenbank Reutte auf, ebenso im Café Valier, in der Bäckerei Knittel, im GH Schwarzer Adler und im Modehaus Saurer. Bis Ende November kann man sich beteiligen.

Hoffnung auf den Dialog

Ob es was nützt? Man weiß es nicht. „Vermutlich hat der Provinzial der Franziskaner einen großen Papierkorb. Aber wenn wir mit 2000 Unterschriften daher kommen, muss er wohl mit uns sprechen“, zeigte Schimana Zweckoptimismus.
Auf ein mögliches Wohlwollen möchte Bürgermeister Luis Oberer aber lieber nicht bauen, sondern das Thema anders angehen. Oberer traf sich mit Vertretern des Pfarrkirchen- und Pfarrgemeinderates von Reutte. Gemeinsam wurde ein Brief an Bischof Manfred Scheuer verfasst.
Dabei denken die Schreiber - Oberer für die Gemeinde, Klaus Messner für den Pfarrkirchenrat und Astrid Lutz für den Pfarrgemeinderat - nicht nur an einen eigenen Pfarrer, sondern auch an eine Klosternachfolge durch die Niederlassung einer anerkannten römisch-katholischen Ordensgemeinschaft. Der Bischof wurde gebeten auch diese Möglichkeit zu prüfen.
Für Oberer ist dieser Weg der bessere, als mit einer Petition auf die Franziskaner einzuwirken und auf deren Wohlwollen zu hoffen. Für den Reuttener Bürgermeister ist die Entscheidung des Definitoriums der Franziskanerprovinz Österreich und Südtirol eine endgültige. Er sieht deshalb auch keine Chance, dass diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht wird. „Die Personal- und Finanzprobleme zwingen den Orden ganz einfach zum Handeln.“ Dies habe ihm Provinzial Pater Oliver Ruggenthaler in einem persönlichen Gespräch bestätigt.

Selbst aktiv werden

„Marktgemeinde, Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat richten deshalb den Blick nach vorne und bündeln ihre Kräfte, damit es auch für die Zeit nach den Franziskanern eine geistliche Begleitung und Führung der Pfarre Reutte gibt“, erklärt Oberer.
So ganz geteilt wird die Meinung Oberers aber wohl nicht. In ihrer Funktion als Gemeinderätin von Reutte drückte NR Elisabeth Pfurtscheller bei der Versammlung der Plattform ihre Verwunderung darüber aus, dass im Schreiben die Marktgemeinde Reutte nicht ausdrücklich unter den „Mitstreitern“ erwähnt ist, Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat aber sehr wohl.
„Ich denke, Bgm. Oberer sucht nach anderen Wegen“, hielt sich Schimana knapp und gab nur einen kurzen Hinweis auf die Bemühungen des Gemeindechefs.
Während man seitens der Plattform debattierte, wie man die Franziskaner halten kann, diskutierte Oberer übrigens zeitgleich mit dem Pfarrgemeinderat über die weitere Vorgangsweise.

Diözese arbeitet am Problem

Wie die Zukunft aussehen wird, kann derzeit niemand sagen. Bischof Scheuer ließt die Marktgemeinde aber wissen, dass bereits Überlegungen hinsichtlich der künftigen Betreuung der Pfarre Reutte angestellt werden. Noch im November wird es weitere Beratungen im Zuge der Priesterratswoche geben, in die auch Dekan Franz Neuner eingebunden wird. Im Anschluss daran kommt der Bischof dem Wunsch der Verantwortlichen aus Reutte nach und wird sie zu einem Beratungsgespräch einladen.

Seitens der Plattform - Bild Klaus Schimana - hofft man bei den Franziskanern ebenfalls ein offenes Ohr zu finden.
Die Versammlung in Reutte war gut besucht. Viele Gläubigen sorgen sich, wie es weiter geht.
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