SPÖ: Parteitag soll den Weg aus der Krise ebnen

Die SPÖ wird einen Linksruck machen – so viel ist fix. Am Samstag werden die Weichen gestellt.

Die SPÖ Tirol hat viele Baustellen. Doch vor allem die Schwäche der Innsbrucker Stadtpartei und der mangelnde Zuspruch der Jungen bereiten den Genossen Sorgen. Luca Tschiderer, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Tirol, macht keinen Hehl aus seinem Unmut über die rote Landespolitik der vergangenen Jahre. Die Parteijugend ist überzeugt, dass die ständige Annäherung an konservative Positionen während der Regierungsbeteiligung der SPÖ Schuld an der aktuellen Krise sei. "Wir haben uns bereits 2008 gegen eine Koalition mit der ÖVP ausgesprochen. Jetzt, da wir in Opposition sind, ist das die Chance, unser Profil zu schärfen", betont Tschiderer.

"Soziale Themen besetzen"

Aus Sicht der Jusos hat es die Partei versäumt, soziale Themen der Jungen ausreichend zu besetzen. "Die Wohn- und Arbeitssituation junger Menschen wird immer schwieriger. Es braucht bessere Bildungsangebote, leistbaren öffentlichen Verkehr, mehr Lehrstellen und günstige Wohnungen", erläutert Tschiderer die Positionen der Parteijugend.

Kampfansage an Grün

Doch nicht zuletzt die Schwäche der SPÖ in der grünen Hochburg Innsbruck ist für die Genossen ein Problem. Stadtparteichefin Gabi Schiessling bringt den neuen, harten Kurs gegenüber den Grünen klar zum Ausdruck: "Grün ist kein Programm, sondern ein Lebensgefühl von 20 Prozent, die ohnehin privilegiert sind! Die Grünen sind die gleichen Blender, wie alle anderen auch. Das müssen wir aufzeigen und uns um die sozialen Probleme der Menschen kümmern", poltert Schiessling. Die Wahl von Ingo Mayr zum Landesparteichef und der Beschluss neuer Statuten werden am kommenden Samstag daher nicht nur einen Linksruck der Partei bringen, sondern auch eine härtere Gangart der Ökopartei gegenüber.

Kommentar zum Thema von Stephan Gstraunthaler, Redaktionsleiter STADTBLATT Innsbruck