Antrag eingebracht

Wängler Gemeinderat will sich auflösen

Im Gemeindeamt von Wängle wurde ein Antrag eingebracht, der es in sich hat: Der Gemeinderat soll aufgelöst werden. Bei einer noch eigens einzuberufenden Sitzung soll der entsprechende Beschluss gefasst werden.

WÄNGLE. Ziel der Aktion scheint Bürgermeister Christian Müller zu sein. Der hat sich zunehmend den Unmut der anderen Gemeinderäte zugezogen. In der Gemeinde wurde der Wunsch, Müller soll zurücktreten, immer lauter. Der sieht dafür aber keinen Anlass.
In den vergangenen Monaten spitzte sich die Situation immer weiter zu. Der Antrag zur Auflösung des Gemeinderates ist nun der Gipfel in der Angelegenheit. Wird dieser mit der notwendigen Mehrheit angenommen, stehen die Wege für vorgezogene Neuwahlen offen.

Fristen sind einzuhalten

Bürgermeiser Christian Müller bestätigte gegenüber den Bezirksblättern, dass es den Antrag gibt: "Er wurde in der Gemeinde eingereicht, der Erhalt wurde bestätigt." Er, Müller, werde nun gemäß den gesetzlichen Vorgaben handeln. Als nächstes werde er die geforderte Sitzung einberufen - sobald es aufgrund geltender Fristen möglich ist.

Abstimmung dürfte klar ausfallen

Tagesordnungspunkt wird die Auflösung des Gemeinderates sein. Aus heutiger Sicht dürfte diese Abstimmung mit 10:1 Stimme enden, denn der Antrag wurde von allen Gemeinderäten unterfertigt, auch von den Leuten der Bürgermeisterliste (Neue Wängler Bürgerliste).
Für Christian Müller ist all das eine "abgekartete" Sache. Der noch amtierende Bürgermeister geht davon aus, dass es eine sehr kurze Sitzung wird: "Es gibt ja nichts zu diskutieren."
Nach der Auflösung sind dann, wieder gemäß geltender Gesetze, Neuwahlen anzusetzen. Die werden vor den turnusmäßigen Gemeinderatswahlen (27. Februar 2022, Anm.) stattfinden, voraussichtlich im Jänner 2022.

Müller will wieder kandidieren

Wer sich dann in Wängle der Wahl stellen wird, muss sich zeigen. Einer will auf alle Fälle antreten: Christian Müller. "Ich lasse mich von solchen Machenschaften nicht ins Boxhorn jagen", zeigte er sich in einer Stellungnahme kämpferisch.
Es gebe ausreichend Leute in der Gemeinde, die fähig und willens sind, mit ihm für die Gemeinde zu arbeiten.
Wängles Vizebürgermeister Peter Schautzgy, Fraktionsführer der Liste "Aktive Bürgervertretung" und einer der Unterzeichner des Antrages zur Auflösung des Gemeinderates wollte sich zu den Geschehnissen nicht äußern. "Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß von nichts." Paul Barbist, Listenführer von "Gemeinsam für Wängle" war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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