An einem lauschigen Platz entsteht ein "stilles Örtchen"

Die Wege durch das Moos sind weitläufig. Radfahrer und Spaziergänger sollten kein "dringendes Geschäft" zu erledigen haben. | Foto: Reichel
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  • Die Wege durch das Moos sind weitläufig. Radfahrer und Spaziergänger sollten kein "dringendes Geschäft" zu erledigen haben.
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LERMOOS (rei). Die weitläufige Fläche zwischen den Gemeinden Lermoos, Ehrwald und Biberwier, das Moos, ist zum echten Besuchermagneten geworden. Ganzjährig sind hier Erholungssuchende unterweges und es werden immer mehr. Teilweise bewegen sich pro Tag tausende Menschen durch das Moos.
Im Sommer sind es Spaziergänger, Radfahrer und seit der Eröffnung des Golfplatzes auch Golfspieler, welche man in großer Zahl antrifft; in den Wintermonaten genießen Spaziergänger und Langläufer die Ruhe.

Immer dann, wenn jemand bei all der Ruhe eine ganz besondere "Stille" in Form eines "stillen Örtchens" benötigt, ist es schnell vorbei mit dem Entspanntsein. Dann heißt es "kneifen", denn einen WC-Anlage gibt es nicht.
Und was tun dann all die vielen Besucher, wenn sie ein WC benötigen um ihre "Geschäfte" zu verrichten? Schnellstmöglich an den Rand der Naturfläche kommen und hier in einem Gasthaus, Restaurant oder sonst wo, ein solches aufsuchen. "Es gibt natürlich auch Bäume und Sträucher im Moos", merkt TVB-Obmann Thomas Schennach kritisch, zugleich aber auch schulterzuckend, an. Denn er weiß: Viele Moos-Besucher verrichten ihre Notdurft eben in freier Natur, weil es derzeit keine Sanitäranlagen gibt.
Das war im Grunde schon immer so. Je mehr Menschen im Moos anzutrefffen sind, desto größer wird aber das damit verbundene Problem. Nun ist man dabei, eine WC-Anlage zu errichten. "Endlich, Zeit ist es geworden", sagt Schennach.

Forderung besteht schon lange

Er versucht mit vielen Mitstreitern schon lange, ein WC mitten in der riesigen Naturfläche zu schaffen. Doch erst jetzt wird die Umsetzung möglich. Mitverantwortlich dafür sind mehrere Faktoren. So wird das Projekt von vielen Seiten getragen, allen voran die drei Anrainergemeinden und der TVB.
Inzwischen konnte auch die Golfplatzgesellschaft  als wichtiger Partner ins Boot geholt werden. Und die Elektrizitätswerke Reutte. Die verlegen gerade eine Gasleitung durch das Moos. "Das nützen wir aus und lassen gleichzeitig eine Wasserleitung vergraben", weiß der Lermooser Bürgermeister Stefan Lagg zu berichten. Auch ein Glasfaserkabel wird bei dieser Gelegenheit mitverlegt. Für die Umsetzung der WC-Anlage ist aber natürlich die Wasserleitung von Bedeutung.

Loisachwasser nicht geeignet

Wasser im Moos gibt es von Natur aus. Doch die Loisach kann nicht genützt werden. Sie kann weder das Wasser für die WC-Spülung noch für die Waschbecken liefern. "Niemand hätte Verständnis, wenn nach starken Regenfällen oder bei Tauwetter plötzlich schmutziges Wasser aus dem Hahn bzw. der Klospülung kommt", erklärt Lagg.
Dank der Verlegung der Gasleitung und des Glasfaserkabels kann man nun aber kostengünstig auch die Wasserleitung mitverlegen. Der für eine WC-Anlage ebenso wichtige Abwasserkanal besteht bereits. "Er führt nicht direkt an der Stelle vorbei, wo wir die Klos errichten, aber er ist in gut erreichbarer Entfernung", erzählt Thomas Schennach.

Die Toilettenanlage wird an einem der zentralsten Punkte im Moos gebaut - dort, wo sich Spazier- und Fahrwege kreuzen und auch der Golfplatz angrenzt. Die Bagger sind schon aufgefahren, um in einem ersten Schritt alle Leitungen zu verlegen.
"Die Sanitäranlagen sind Teil des Mooskonzeptes. Ich bin froh, dass wir hier Taten sehen und die Umsetzung des Projektes begonnen hat", schließt Bgm. Lagg. Ab wann man die Klos benützen kann, ist noch nicht ganz klar. "Baldmöglichst", lautet aber der Wunsch aller am Projekt Beteiligten.

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