Hexenprozesse und Hexenglaube im Allgäu und im Außerfern

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Der Mythologie-Frauenkreis um Claudia Lang-Forcher, Elisabeth Wintergerst und Ulrike Aicher lädt zu einer Veranstaltung zum Thema Hexen ein. Anlass ist der internationale Tag zur Ächtung der Gewalt gegen Frauen.

Den Glauben an Göttliches, an eine Realität, die über unsere Alltagswelt hinausgeht, hat es immer gegeben. Und immer wieder wurden Menschen, insbesondere Frauen, die Kontakt mit dieser Anderswelt hatten, verfolgt und getötet. Selbst, wenn man ihnen nur unterstellte, dass es übernatürliche Mächte waren, die ihnen halfen zu heilen, zu erlösen, oder Schaden anzurichten. Seien es Christen, Juden oder eben die Hexen. Die Opfer der Christenverfolgung und der Hexenverfolgung zählen nach Hunderttausenden, die Opfer der Judenverfolgung zählen nach Millionen. Sind es Zahlen der Geschichte, die wir über uns ergehen lassen, oder sind wir in der Lage dem Grausen der Einzelschicksale nachzuspüren?
Um das Thema Hexenverfolgung wird gerne ein großer Bogen gemacht, weil wir die Erinnerung an diese Greuel-. Folter- und Gewalttaten scheuen. Der Schrecken hat sich so tief in die Seele eingegraben, dass selbst an Orten, an denen nie ein Hexenprozess geführt wurde, wie etwa Pinswang, das Verbrennen einer Stohpuppe beim Funkenfeuer noch heute mit mulmigen Gefühlen belegt ist.
Die Kirche hat ihre Märtyrer zu Heiligen gemacht und hält die Erinnerung in den vielen Gedenktagen über das Jahr lebendig. Die Opfer der Hexenverfolgung, es sind zu mehr wie 80 % Frauen, sind auch Märtyrer. Sie sind die Opfer einer dämonischen Seite des menschlichen Wesens, welche die Achtung vor dem Leben als höchstes Gut nicht kennt und die sich gerne zu einem Pöbel zusammenrottet, der schreit „auf den Scheiterhaufen mit ihr!“
Die Veranstaltung hat zwei Teile:
Die Historikerin Birgit Kata aus Kempten ist Hauptreferentin des Abends. Sie hat für die Ausstellung „Göttin, Hexe, Heilerin“ im Frauenmuseum Hittisau 2006 den historischen Rückblick und den regionalen Teil zur Hexenverfolgung erstellt. Im Anschluss an den Vortrag wird voraussichtlich Zeit für eine kleine Diskussion sein.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird der Einzelschicksale gedacht. Es werden Namen und Orte genannt, damit das harte Los der Opfer ein Gesicht bekommt. Es soll keine Schuldzuweisungen geben, sondern eine Ehrung der Frauen und Männer sein, die ein schweres Schicksal erleiden mussten. Es soll die weibliche und liebende Seite in uns gestärkt werden um damit Position zu beziehen gegen eine pöbelhafte Hetze, sei es gegen Frauen oder gegen Minderheiten, die heutzutage keineswegs ausgestorben ist.

Die Veranstaltung findet am Fr. 25.11.2016 um 16:00 h im Gesellenhaus/Kolpingaus am Schrannenplatz in Füssen statt. Eintritt frei, Unkostenbeitrag erbeten.

Wann: 25.11.2016 16:00:00 Wo: Gesellenhaus, Schranneng., 87629 Füssen auf Karte anzeigen
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