Pfurtscheller zieht sich Bodenseers Unmut zu

Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller | Foto: Simonis
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TIROL/REUTTE (rei). ÖAAB-Bundesobmann und ÖVP-Klubobmann August Wöginger kann sich vorstellen, dass Frauen Karenzzeiten in allen Berufen und Kollektivverträgen zukünftig voll angerechnet werden. Mit diesem Ansinnen rennt er bei Tirols ÖVP-Frauenchefin Elisabeth Pfurtscheller offene Türen ein. Die Nationalrätin aus Reutte sprach Wöginger in einer Aussendung diesbezüglich volle Unterstützung zu. Und zog sich unmittelbar damit den Groll von Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer zu.

„Es liegt im ureigensten Interesse des Staates, dass er Eltern, die sich für die persönliche Betreuung ihrer Kinder entscheiden, bestmöglich unterstützt. Nach der Umsetzung des Familienbonus-Plus, der mit Jänner 2019 in Kraft treten wird, wäre dieser Schritt ein weiterer wichtiger Meilenstein in Richtung mehr Familien- und Kinderfreundlichkeit in Österreich“, findet Pfurtscheller.
Jürgen Bodenseer hat da eine völlig konträre Betrachtungsweise. Er warnt vor "Schnellschüssen" und spricht sich gegen eine generelle Anrechungung von Karrenzzeiten auf Kosten der Betriebe aus. Denn das verteure den Faktor Arbeit und schwäche somit den Standort.
"Diese Rechnung wird offenbar ohne den Wirt gemacht – denn es wären die Betriebe, die in diesem Fall zu zahlen hätten", wehrt sich Bodenseer gegen diesen Vorstoß.
Tirols Wirtschaftskammer-Präsident findet, dass Eltern in Österreich schon jetzt gut abgesichert sind. Das beginne beim Mutterschutz und gehe über den umfassenden Kündigungsschutz bis hin zum Recht auf Elternteilzeit und Pflegeurlaub.
Die Wirtschaftskammer sei aber gesprächsbereit, um die Vereinbarkeit Familie und Betrieb weiter zu verbessern, "nicht aber, wenn es darum geht, politische Schnellschüsse auf Kosten der Betriebe abzufeuern."
Für Gespräche ist auch Pfurtscheller zu haben, sie stellt aber fest: „Sollte sich abzeichnen, dass es wieder zur gegenseitiger Blockade (der Sozialpartner, Anm.) kommt, dann bin ich auf alle Fälle dafür, schnellstmöglich Nägel mit Köpfen zu machen und die Umsetzung gesetzlich zu regeln!"

Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller | Foto: Simonis
WK-Präsident Jürgen Bodenseer. | Foto: WK
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