Rieder Apothekerin informiert
Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen
... So hieß es bereits im Mittelalter. "Für wirklich jede Krankheit gebe es zwar kein Kraut, sagt Bettina Kobler von der Riedberg Apotheke in Ried im Innkreis. Aber Heilkräuter können durchaus Beschwerden lindern. Hier mehr über Kräuter und ihre Wirkung.
BEZIRK RIED. In der Riedberg Apotheke ist ein großer Schwerpunkt die TEM, die Traditionelle Europäische Medizin. "Alternativmedizinische Heilverfahren, wie etwa Kneipp-Kuren oder die Klostermedizin nach Hildegard von Bingen fallen unter TEM", erklärt Bettina Kobler. In der Riedberg Apotheke beschäftigen sich die Experten vor allem mit Heilkräutern in verschiedenen Hausrezepturen wie Tees, Tinkturen oder Salben. Vorrangig auch mit der eigenen "Hermine-Serie", bei der es sich um eine Phyto- und Gemmotherapie aus der Knospenheilkunde handelt.
Jetzt im Sommer findet man einige Heilkräuter auf Wiesen und in Gärten. "Etwa Lavendel, Salbei, Ringelblumen, Kamille und viele mehr", zählt Kobler auf. Viele Heilkräuter haben jetzt Hochsaison und sind erntebereit zur Trocknung für den Winter. "Bei Erkältungen oder grippalen Infekten eignen sich Lindenblüten und Holunderblüten, die schweißtreibend wirken. Auch Zistrose und Echinacea können durch ihre immunstärkende Wirkung helfen, eine Erkältung schneller wieder los zu werden", weiß die Apothekerin. Die Sommerpflanze schlechthin ist für sie die Aloe Vera. "Ihr Saft beziehungsweise ihr Gel wirkt kühlend, entzündungshemmend und antiseptisch und ist das Mittel Nummer eins bei Verbrennungen, Sonnenbränden sowie Insektenstichen. Auch Juckreiz wird gemindert", erklärt Kobler.
Und welche Heilkräuter dürfen in der Hausapotheke nicht fehlen? "Wichtig ist hier ein guter Brust-Husten-Tee mit typischen Kräutern wie Eibisch, Spitzwegerich, Thymian oder Königskerze", meint die Apothekerin. Auch für diverse Magen-Darmbeschwerden gebe es sehr effektive beruhigende Mischungen mit Pfefferminze, Käsepappel, Kamille oder Schafgarbe. Zur Verdauungsförderungen seien Bitterstoffpflanzen wie Tausendguldenkraut, Kalmus oder Löwenzahn geeignet. "Auch Lindenblüten sind in der Hausapotheke hilfreich bei fieberhaften Erkrankungen und Erkältungen. Und Salbeitee kann bei Halsschmerzen als Gurgellösung Abhilfe schaffen", zählt sie auf.
Wichtig auch bei pflanzlicher Therapie ist laut Kobler die Dosierung. "Denn eine Pflanze enthält ein Wirkstoffgemisch, wo durchaus auch problematische Wirkstoffe enthalten sein können", weiß die Expertin. Auch eine Unterdosierung sei nicht sinnvoll, weil dann womöglich der erzielte Effekt nicht erreicht wird. Ebensowenig ein Dauergebrauch. "Bei Teeaufgüssen mit Heilkräutern sollte man sich sehr wohl bewusst sein, dass man hier ein Kraut mit Wirkstoffen vor sich hat, die man auch aufnimmt, und man nicht nur Wasser mit Geschmack trinkt", warnt Kobler. "Deshalb sollte immer bei Apothekern oder beim Arzt nachgefragt werden, um die angegebene Dosierung nicht zu überschreiten", sagt sie.
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