Engagement stiftet Sinn und bringt Erfahrung
Im Herbst starten die nächsten Ausbildungskurse zum Rettungssanitäter. Viele machen diese, um später freiwillig beim Roten Kreuz mitzuarbeiten. Einer dieser freiwilligen Sanitäter ist Clemens Kahrer, er erzählt über Motivation und Erfahrungen.
RIED (gasc). Das Rote Kreuz hat in Ried viele Mitarbeiter, die sich freiwillig im Rettungsdienst engagieren. Es heißt auch zum kommenden Herbstkurs wieder alle Interessenten herzlich willkommen.
Clemens Kahrer startete seine Ausbildung zum Rettungssanitäter im Jahr 2001, seitdem arbeitet er mit viel Begeisterung als Freiwilliger beim Roten Kreuz. Auslöser dafür war der Wunsch, den Zivildienst beim Roten Kreuz absolvieren zu können – schon in jungen Jahren wollte er der Gesellschaft etwas Sinnvolles zuführen.
Vielfältige Erfahrungen
Als besonders bereichernd beschreibt Kahrer den Optimismus und die Bescheidenheit der Leute: "Man sieht, wie gut viele Leute mit ihrem Schicksal umgehen können, obwohl sie eigentlich Grund hätten, angefressen auf das Leben zu sein. Doch immer wieder machen Menschen das Beste aus ihren Situationen – es ist sehr schön, das zu sehen." Auch die Möglichkeit, im Rettungsdienst gemeinsam mit Freunden seine Zeit sinnvoll verbringen zu können, schätzt er.
Ein Rettungssanitäter sieht verschiedenste Dinge – viele positive und auch negative Erfahrungen kommen auf einen zu. Dies verlangt den Rettungskräften oft einiges ab, "man bekommt aber auch viel wieder zurück", ist sich Kahrer sicher. Er erzählt von einer Situation, die ihm besonders viel Optimismus und Kraft gab: Vor einigen Jahren sollten er und sein Team einen Herzpatienten nach Wien bringen, wo dieser endlich seine Transplantation bekommen würde. "Als wir ankamen, war die ganze Familie in heller Aufruhr, alle waren so glücklich, dass der Vater und Opa endlich sein Herz bekommt." Momente, die von so viel Glück geprägt sind, bleiben lange in Erinnerung und geben viel Stärke.
Unerfreulichere Erlebnisse sind für einen Sanitäter naturgemäß unvermeidlich: "Manchmal ärgert man sich über Patienten, weil sie nicht machen, was sinnvoll für sie wäre. Hat jemand zu tief ins Glas geschaut, ist die Situation oft anstrengend. Aber solche Fahrten vergisst man eigentlich schnell wieder."
All jene, die vom Rettungsdienst abgeschreckt sind, weil sie Angst haben, sie könnten nicht verarbeiten, was sie dort erleben, kann Clemens Kahrer beruhigen: "Glücklicherweise haben wir sehr geschulte Mitarbeiter, die da sind, falls man einmal psychisch überfordert ist. Sie nehmen sich Zeit, stehen einem zur Seite und sind sehr diskret." Auch die Ausbildung legt Wert auf Psychohygiene, man lernt, wie man mit außergewöhnlichen Situationen umgeht. Gerade am Anfang seiner Zeit im Rettungsdienst ist man immer mit zwei erfahrenen Kollegen unterwegs, die einem in heiklen Situationen beistehen.
Die 19.200 freiwilligen Rot Kreuz Mitarbeiter in Oberösterreich ernten also sehr viel Dankbarkeit, Anerkennung, Wertschätzung und innere Stärke. Wer sich dies für seine Zukunft wünscht, ist am 11. September in den Ortsstellen Mettmach, Obernberg und Ried zum Informationsabend eingeladen und kann wenig später die Ausbildung zum Rettungssanitäter starten.
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