Jugendbeteiligung in der Gemeinde: „Einen Ort schaffen, wo Visionen sich vernetzen können“

Im Workshop von Markus Luger ging es um Online-Beteiligung in der Gemeinde.
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Regionale und internationale Jugendprojekte beim Agenda 21 Netzwerktreffen Innviertel-Hausruck und Wels-Eferding

Gedanken über die junge Generation und wie man sie in das Gemeindeleben und die Entwicklung ihres Lebensumfeldes einbeziehen kann, machten sich am Montag rund 80 Interessierte, die zum vierten regionalen Agenda 21 Netzwerktreffen der Regionen Wels-Eferding und Innviertel-Hausruck nach Kirchheim im Innkreis gekommen waren. Um herauszufinden, wofür die Jugend sich begeistert und in welcher Form sie sich gern für ihre Heimatgemeinde engagiert, hatten die Veranstalter RMOÖ-Regionalmanagerin Beate Windhager und RMOÖ-Regionalmanager Johannes Meinhart Christof Brockhoff und Stephan Schweiger aus Liechtenstein als Referenten eingeladen. Sie haben in ihrer Heimat eine Vielzahl innovativer Jugendprojekte umgesetzt, darunter ein Festival mit dem Titel „Morgenland“, das ein Experimentierfeld für junge Menschen für Beteiligung aller Art ist.

Die Schwierigkeiten, Jugendliche für Beteiligung an der Politik und der Gestaltung ihrer Gemeinde zu begeistern, waren vielen der Teilnehmer des Netzwerktreffens gut bekannt. Inn-Salzach-Euregio-Vorsitzender Bürgermeister Albert Ortig betonte: „Eine Gemeinde kann nur dann eine gesicherte Zukunft haben, wenn die jungen Menschen ein für sie offenes Umfeld vorfinden. Wir müssen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich so zu engagieren, wie es ihren Bedürfnissen entspricht.“

Wie das funktionieren kann, zeigt Christof Brockhoff mit dem „Morgenland“-Festival, das 2011 in Schaan in Liechtenstein stattgefunden hat. Das Festival dauerte fünf Tage, auf dem Programm standen klassische Konferenzen, Workshops, Musik- und Kunstaktivitäten, es gab Kinderspielplätze und gemeinsames Essen an einem großen Mittagstisch im Freien. Brockhoff berichtete, wie auch die Politiker in das Festivalgeschehen eingebunden wurden: „Die Politik war bei uns vertreten, allerdings nicht in der üblichen Form mit Begrüßungen und Reden. Bei uns haben Minister in der veganen Küche mitgeholfen oder sich um freien Platz für die Jugendlichen bemüht. Für das Festival haben wir es geschafft, dass alle Bürgermeister zugestimmt haben, eine große Durchzugsstraße für das Festival tagelang zu sperren und den Platz den Jugendlichen zu überlassen.“ Auf diese Weise, so Brockhoff, haben die Politiker bei den Jugendlichen einen positiven Eindruck hinterlassen und die Kommunikation war dadurch nicht von Vorurteilen und Politikverdrossenheit behindert.
Brockhoffs Tipp für alle, die Jugendbeteiligung umsetzen wollen: „Statt langen Diskussionen soll man so bald wie möglich aktiv werden, etwas tun, Ideen schnell umsetzen. Der Erfolg unseres Festivals lag sicher auch daran, dass wir nicht zwanghaft versucht haben, eine gemeinsame Vision anzustreben, sondern einen Ort geschaffen haben, an dem verschiedene Visionen aufeinandertreffen und sich vernetzen konnten.“

Motiviert von den Erzählungen Brockhoffs machten sich die Netzwerkteilnehmer daran, selbst Ideen zur Jugendbeteiligung zu erarbeiten und mögliche Projekte zu besprechen. Dies geschah in Form von Workshops, die von erfahrenen Jugendarbeitern geleitet wurden. Workshopthemen waren „Online-Beteiligung in der Gemeinde“ mit Social Media Guide Markus Luger, Wolfgang Pichler von der Leader-Region Wels-Land berichtete über sein Medienprojekt „Jugend kocht!“ rund um regionale Lebensmittel, OTELO-Initiator Martin Hollinetz erklärte das Konzept seiner „Offenen Technologielabore“ und Paul Mahr von der Kreativwerkstätte JuWeL stellte einen Leitfaden für Gemeinden zur Jugendarbeit vor.

Begeistert waren die Besucher auch vom Marktplatz der Ideen, auf dem sich elf regionale Jugendprojekte präsentierten.
„Das Netzwerktreffen bot wieder eine tolle Gelegenheit zum Austausch und motiviert uns von neuem, in der eigenen Gemeinde auf die Jugendlichen zuzugehen und sich mit ihren Ideen auseinander zu setzen. Das ein oder andere Jugendprojekt kann hoffentlich bald verwirklicht werden“, so der teilnehmende Bürgermeister Bernhard Kern aus Kirchheim im Innkreis.

Nähere Informationen:
Beate Windhager, MSc
RMOÖ-Geschäftsstelle Innviertel-Hausruck
Tel.: 0664 / 82 83 872
E-Mail: beate.windhager@rmooe.at

Wo: MID-MITTEN IM DORF, Dorfstraße 10 Mehrzweckgebäude, Dorfstraße 10, 4932 Kirchheim Im Innkreis auf Karte anzeigen
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