Taiskirchen
18 Hektar große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage geplant

Beispielanlage der ÖBB Infrastruktur AG – eine Photovoltaik-Freiflächenanlage im niederösterreichischen in Pöchlarn.  | Foto: Foto: ÖBB Infrastruktur AG
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  • Beispielanlage der ÖBB Infrastruktur AG – eine Photovoltaik-Freiflächenanlage im niederösterreichischen in Pöchlarn.
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Im Sommer 2023 könnte in Taiskirchen eine der größten Photovoltaik-Anlagen Österreichs in Betrieb gehen.

TAISKIRCHEN. Im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG sucht der Anlagen-Errichter RWA Solar Solutions laufend nach Grundstücken für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Nach großen Grundstücken. Fündig geworden ist er nun in Taiskirchen. Für 18 Hektar der Felder eines Biobauern wurden bereits Vorverträge zur Verpachtung abgeschlossen. Die Umwidmung, die zur Errichtung der mehr als 30.000 PV-Module benötigt wird, ist noch ausständig.

"Ein wesentliches Kriterium war die Nähe zu einer Bahnstromanlage", erzählt der Bio-Bauer. Von einer solchen Anlage in Riedau, Bezirk Schärding, sind seine Felder nicht weit entfernt. Zudem hat Hörl vor kurzem angefangen, Bio-Hühner zu mästen. "Dafür sind PV-Module ideal – als sowieso vorgeschriebene Beschattungselemente", berichtet Hörl begeistert von der Möglichkeit der Doppelnutzung. Auf knapp einem Drittel der PV-Fläche könnten seine fast 10.000 Bio-Hühner grasen. Ein weiteres Drittel könnten Schafe oder Gänse beweiden. "Eine Anpassung der Aufständererhöhung für eine Beweidung von Schafen und Hühner" ist vom Anlagen-Errichter RWA Solar Solutions vorgesehen. Auch Kartoffeln ließen sich auf den PV-Anlagen-Flächen anbauen. "Dass die Abstände zwischen den Modulreihen groß genug sind, damit das dafür vorgesehene Grundstück mit einem Traktor befahren werden kann, das hab' ich mir ausgehandelt", erklärt der Landwirt. Bei Gesprächen mit den Auftraggebern sei bereits darüber nachgedacht worden, seine Bioerdäpfel und das Hühnerfleisch in den Kantinen der ÖBB anzubieten.

Johann Weirathmüller, Bürgermeister, Taiskirchen | Foto: ÖVP
  • Johann Weirathmüller, Bürgermeister, Taiskirchen
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Kürzlich wurde das Projekt im Taiskirchner Gemeinderat besprochen. "Die Diskussion war gleich sehr emotional und kontrovers, dann aber recht schnell ganz vernünftig", weiß Bürgermeister Johann Weirathmüller, der die Klärung der gesetzlichen Zuständigkeiten bezüglich einer Umwidmung veranlasste.

Optimale Bedingungen

Mögliche Widerstände bestmöglich auszuschließen sei schon bei der Suche nach Flächen berücksichtig worden, schildert der Bauer, der sich auf die potenzielle Doppelnutzung der Flächen freut. Sein Grund sei sehr abgelegen und wenig bis garnicht touristisch genutzt. Bekannte Wander- oder Radwege, die an der geplanten Photovoltaik-Anlage vorbei führen, gäbe es nicht. Selbst von dem einzigen Nachbarn, den es gibt, seien die Grundstücke kaum einsehbar. Zudem wäre alles "ökologisch hochwertigst", ist der Bio-Bauer überzeugt. Spezielle Saatgutmischungen zur Förderung der Artenvielfalt und heimische Strauchpflanzen seien zusätzlich zu seinen eigenen Vorstellungen Teil des Biodiversitätskonzeptes "Biotop-Strom" von RWA Solar Solutions.

ZUR SACHE
Die ÖBB-Klimaschutzstrategie sieht vor, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Auf dem "Dekarbonisierungspfad" setzen die Bundesbahnen auf Wasser, Wind und Sonne. "Um das Ziel der klimaneutralen Mobilität nachhaltig abzusichern, investieren die ÖBB bis 2030 rund eine Milliarde Euro in erneuerbare Energie – also in Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik", betont ÖBB CEO Andreas Matthä. Derzeit betreiben die ÖBB neun Wasserkraftwerke und 45 Photovoltaik-Anlagen. Für 2022 sind mehr als 30 Anlagen in Planung.

Für die Photovoltaikanlage in Taiskirchen ist eine Fläche von 18 Hektar mit mehr als 33.000 Modulen geplant. Durch die Montage von Rammprofilen erfolgt keine Bodenversiegelung und die Versickerungsfähigkeit bleibt gewährleistet. Der Jahresertrag soll bei 19 GWh liegen. Nach dem Rückbau der Anlage erhält die Fläche ihre ursprüngliche Widmung zurück.

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