Jugendfeuerwehr im Bezirk Ried
"Die Leistungsbewerbe sind für viele ein Highlight"
Stefan Schachermair vom Bezirks-Feuerwehrkommando in Ried ist zuständig für die Jugendarbeit im Bezirk. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht er über die Feuerwehr-Jugendgruppen, deren Aktivitäten und was einen bei der Jugendfeuerwehr erwartet.
BezirksRundschau: Wie viele Jugendfeuerwehrgruppen gibt es im Bezirk Ried bzw. wie viele Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr im Bezirk gesamt?
Schachermair: Im Bezirk Ried wird flächendeckend in allen 36 Gemeinden Jugendarbeit bei den Freiwilligen Feuerwehren betrieben. Aktuell stehen wir bei 758 Mitgliedern, 491 Burschen und 267 Mädchen.
Wie kann man der Jugendfeuerwehr beitreten? Gibt es Schnuppertage?
Im Jahr 2019 wurde das Eintrittsalter der Feuerwehrjugend in Oberösterreich von zehn auf acht Jahre herabgesetzt. Der Jugendfeuerwehr können somit grundsätzlich alle interessierten Burschen und Mädchen ab dem achten Geburtstag beitreten. Bei den einzelnen Feuerwehren/Jugendgruppen kann es aber eigene Regelungen geben was das Eintrittsalter betrifft. Diese sind bei der jeweiligen Feuerwehr zu erfragen. Die meisten Jugendgruppen veranstalten Schnuppertage, um neue Mitglieder zu gewinnen. Viele kommen aber auch über Klassenkameraden oder Geschwister mit der Feuerwehrjugend in Kontakt. Es kann aber auch direkt Kontakt mit dem Jugendbetreuer aufgenommen werden.
Was erwartet mich bei der Jugendfeuerwehr?
Freundschaft, Kameradschaft, Spaß und Spiel sind ein paar Schlagwörter, die die Feuerwehrjugend beschreibt. Neben der feuerwehrfachlichen Ausbildung (Erprobungen, Wissenstest) werden die Kinder und Jugendlichen auch in der Ersten Hilfe unterrichtet. Die Leistungsbewerbe in den Sommermonaten sind für viele ein Highlight. Hier kann man sich als Gruppe im Wettkampf mit anderen Jugendgruppen messen. Die Siegergruppen freuen sich über die errungenen Pokale.
Die gemeinsame Freizeitgestaltung kommt ebenso nicht zu kurz. Hier sind die Jugendbetreuer sehr kreativ. Gemeinsame Zeltlager, Erlebnistage im Feuerwehrhaus, Kinobesuche und vieles mehr runden ein „Feuerwehrjahr“ ab.
Sind die Jugendfeuerwehrgruppen während der Corona-Zeit jetzt etwas „eingeschlafen“ oder wird trotzdem fleißig weitergeübt?
Natürlich hat Corona auch die Feuerwehrjugend stark getroffen. So mussten alle Veranstaltungen auf Abschnitts-, Bezirks- und Landesebene abgesagt werden. Diese Situation war für alle neu. Dennoch hat man hier schnell reagiert und so wurden zum Beispiel Jugendstunden per Videokonferenz durchgeführt, eine Online-Schnitzeljagd organisiert und sogar eine eigene Wissenstest-App programmiert. Diese Wissenstest-App ermöglichte uns auch die Durchführung des Wissenstest am 21. September mit 364 Teilnehmern in St. Martin. Hier sind es die Jugendbetreuer der Feuerwehren, die eine sehr wertvolle Arbeit leisten und die Kinder und Jugendlichen motivieren und für die Feuerwehr begeistern – trotz aller Corona bedingten Einschränkungen.
Merkt man die Corona-Krise an den Mitgliederzahlen, also dass keine bzw. wenig „neue“ nachkommen?
Der große Ansturm zur Feuerwehrjugend ist erfahrungsgemäß im Frühjahr. Das ist die Zeit vor der Bewerbssaison, wenn schon fleißig auf der Hindernisbahn trainiert wird. Diese Neuzugänge hat es im Jahr 2020 Corona-bedingt nicht gegeben. Dennoch konnten die Feuerwehren des Bezirkes im Laufe des Sommers mit gezielter Mitgliederwerbung Neuzugänge verzeichnen.
Informationen rund um die Feuerwehrjugend in OÖ findet man auf der Landesjugendhomepage:
ooelfv.at/feuerwehrjugend
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