Gesunde Kindergärten im Bezirk Ried
Gesund leben beginnt bei den ganz Kleinen

Mehl mahlen mit der eigenen Mühle im Kindergarten. Daraus wird dann Brot gebacken. | Foto: Gemeindekindergarten Pattigham
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  • Mehl mahlen mit der eigenen Mühle im Kindergarten. Daraus wird dann Brot gebacken.
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Wachsen Radieschen auf dem Baum? Die Gesunden Kindergärten im Bezirk Ried bringen ihre Schützlinge nicht nur ernährungstechnisch auf Kurs. Die BezirksRundSchau hat in St. Georgen bei Obernberg, Pattigham und Taiskirchen nachgefragt, was einen Gesunden Kindergarten beziehungsweise eine gesunde Krabbelstube ausmacht.

BEZIRK RIED. Wasser statt Saft trinken, gemeinsam kochen, regional jausnen und viel Bewegung: Die Gesunden Kindergärten"– 24 an der Zahl im Bezirk Ried plus zwei Gesunde Krabbelstuben (Auflistung unten) – lassen sich einiges einfallen, damit die Kinder früh lernen, was eine gesunde Lebensweise ist.

Zu den Gesunden Kindergärten der ersten Stunde – die Aktion des Landes Oberösterreich startete 2011 – zählt der Gemeindekindergarten Pattigham. Leitern Sylvia Burgstaller bringt es gleich auf den Punkt: "Für eine gesunde Lebensweise brauchen Kinder Hausverstand. Dazu gehört auch zu wissen, dass Radieschen unter der Erde wachsen und nicht am Baum", sagt sie mit einem Schmunzeln. In Pattigham legt das KiGa-Team deshalb Wert darauf, den Kindern die Kreisläufe und Wertschöpfungsketten näher zu bringen. Kräuter und Gemüse wachsen in Pattigham in den Hochbeeten im KiGa-Garten. So pflanzen alle gemeinsam Kräuter und Gemüse in Hochbeeten im Garten. "Und wir haben auch eine eigene Mühle, mit der wir aus Körnern vom Biobauern selber Mehl mahlen und daraus gemeinsam Brot backen", schildert sie. Jetzt in der Fastenzeit essen die Kinder jeden Mittwoch das eigene Brot statt einer mitgebrachten Jause. "Einfach mit Butter, manchmal mit Kresse, die wir auch selber ziehen", beschreibt Burgstaller. "Und da sind sie ganz wild darauf", ergänzt sie.

Statt Milchschnitte und Himbeersaft gibt's bunte Jausenboxen

Regelmäßig gemeinsam jausnen steht auch im Gemeindekindergarten St. Georgen bei Obernberg – seit 2019 als gesund zertifiziert – auf dem Programm. Jeden Donnerstag wird außerdem vormittags zusammen gekocht. "Eltern kaufen die Lebensmittel. Die sollten unbedingt regional und saisonal sein", erklärt Leiterin Maria Kern. "Dann kochen wir Gesundes, wie kürzlich eine Fastensuppe, oder auch mal was Süßes, wie Marmelade aus den Äpfeln von unserem Baum im Garten." Kern ist überzeugt: "Kinder sind neugierig, offen für Neues und probieren gerne, man muss es ihnen nur anbieten." Jede Familie habe zuhause einen anderen "Standard", was Essen und Kochen betrifft. Umso wichtiger sei es, dass Kinder im KiGa mit verschiedensten Lebensmitteln in Berührung kommen.

Körbe mit täglich frischem Obst und Gemüse sind Standard in den Gesunden Kindergärten. Meist ist je ein Elternteil dafür verantwortlich, diesen zu befüllen. Die Pädagoginnen schneiden die Früchte dann gemeinsam mit den Kindern und stellen sie für alle griffbereit und sichtbar auf.

Was die Jause von daheim betrifft, so denken auch Eltern schon viel gesünder, so die einheitliche Meinung der Pädagoginnen. "Waren es früher noch die Milchschnitte und der Himbeersaft, so sind die Jausenboxen jetzt viel bunter und kreativer", schildert Christine Breit von der Krabbelstube Taiskirchen. Drinnen sind Obst und Gemüse und Vollkornbrot. In Taiskirchen und Mehrnbach gibt's die – bisher nur – zwei Gesunden Krabbelstuben im Bezirk. Denn erst im Herbst 2019 wurde das Gesundheitsförderungskonzept der Gesunden Kindergärten auf Krabbelstuben für bis Dreijährige ausgeweitet.

Bewegung im KiGa: Von Haltungsturnen und Meditation

Dass eine gesunde Lebensweise nicht durch Ernährung alleine gesichert ist, ist allen klar. Bewegung ist das Stichwort. "Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Man muss sie nicht extra motivieren, sondern ihnen nur ausreichend Möglichkeiten schaffen", sagt etwa Christine Breit von der Krabbelstube. Viel Zeit draußen zu mit den Kindern zu verbringen, ist allen Pädagoginnen wichtig. Hinzu kommt etwa spielerisches Haltungsturnen, wie in St. Georgen – "Ich lerne meinen eigenen Körper kennen", sowie Übungen für die psychosoziale Gesundheit: In Pattigham sind das etwa Meditation und Massieren. "Denn auch Kinder möchten mal Ruhe vom hektischen Alltag", ist Sylvia Burgstaller überzeugt.

Gesunde Kindergärten und Krabbelstuben im Bezirk Ried

(Stand 25. Februar 2022)
24 Gesunde Kindergärten:
· Gemeindekindergarten Pattigham (bereits seit 2011 im Netzwerk)
· Gemeindekindergarten Andrichsfurt (bereits seit 2011 im Netzwerk)
· Gemeindekindergarten Hohenzell (bereits seit 2011 im Netzwerk)
· Gemeindekindergarten Tumeltsham (bereits seit 2011 im Netzwerk)
· Gemeindekindergarten Mehrnbach
· Gemeindekindergarten Ort im Innkreis
· Gemeindekindergarten Neuhofen im Innkreis
· Gemeindekindergarten Mühlheim am Inn
· Gemeindekindergarten Kirchdorf am Inn
· Gemeindekindergarten Eitzing
· Gemeindekindergarten Schildorn
· Gemeindekindergarten St. Marienkirchen am Hausruck
· Gemeindekindergarten Senftenbach
· Gemeindekindergarten Taiskirchen
· Pfarrcaritaskindergarten Pramet
· Gemeindekindergarten Geiersberg
· Praxiskindergarten der BAfEP Ried
· Pfarrcaritaskindergarten Aurolzmünster
· Gemeindekindergarten Antiesenhofen
· Gemeindekindergarten St. Georgen bei Obernberg am Inn
· Gemeindekindergarten Mettmach
· Städt. Kindergarten Ried/I. Raimundstraße
· Gemeindekindergarten Utzenaich
· Gemeindekindergarten Obernberg am Inn

Zwei Gesunde Krabbelstuben:
· Krabbelstube Taiskirchen
· Krabbelstube Mehrnbach

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