HAK-Direktor Franz Litzlbauer: Er geht, wenn die 35 Millionen-Euro-Renovierung abgeschlossen ist

Franz Litzlbauer: "Es gibt so viele Erwachsene, die über die Schule und die Lehrer schimpfen, warum sollen die Kinder dann zur Schule eine positive Einstellung bekommen?"
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  • hochgeladen von Thomas Streif

RIED. Mit rund 35 Millionen Euro wird das Bundesschulzentrum Ried derzeit saniert. Im Herbst sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Für Franz Litzlbauer, Direktor der HAK/HAS Ried, wird das der erste "freie" Herbst sein. Der 61-Jährige geht mit 31. August 2013 in Pension. Derzeit besuchen knapp 600 Schüler die HAK/HAS. Diese Zahl werde sich, so Litzlbauer, auch in den nächsten Jahren nicht verändern. "Mit dem Ablauf der Umbauarbeiten bin ich recht zufrieden. Die ISG leistet gute Arbeit", betont Litzlbauer, der bedauert, dass die Klassenzimmer nach dem Umbau eher kleiner als größer sein werden.

Stellenwert der Lehre sei zu gering
Trotz seiner Funktion als Direktor, die er 2001 antrat, unterrichtet er noch einige Stunden in der Woche. Es mache ihm Spaß und ohne seine "Hansln", wie er seine Schüler mit einem Lächeln nennt, würde ihm in seiner täglichen Arbeit etwas fehlen. Der öffentlichen Diskussion um das Thema Schule und Lehre kann Litzlbauer nicht viel Gutes abgewinnen: "Der Stellenwert der Lehre ist nach wie vor zu gering. Nur weil jemand auf die Universität geht, muss er nicht intelligenter als jemand sein, der eine Lehre absolviert." Auch die Behauptung, dass die Hauptschule eine Sackgasse sei, "ist ein reiner Wahnsinn", so Litzlbauer. Tatsache sei, dass Österreich zu den reichsten Ländern und die Jugendarbeitslosigkeit zu den geringsten Europas gehöre. Auch das solle einmal gesagt werden. Litzlbauer: "Es gibt so viele Erwachsene, die über die Schule und die Lehrer schimpfen, wie sollen die Kinder dann zur Schule eine positive Einstellung bekommen? Man sollte nicht ständig versuchen, unser System mit anderen Systemen zu vergleichen."
Über sein "Leben nach der Schule" macht sich Litzlbauer noch nicht viele Gedanken: "Ich gehe jeden Tag gerne in die Schule." Lediglich der Umstand, dass die vielen Erfahrungen, die er seit 1975 in der Schule gesammelt hatte, von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger belanglos sein werden, mache ihn etwas nachdenklich.

Zur Person:
Franz Litzlbauer wurde am 8. März 1951 in Ried im Innkreis geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder. An der HAK/HAS Ried unterrichtet er seit September 1975. Seit Oktober 2001 ist Litzlbauer Direktor. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Agrar-HAK, der Sport-HAK und der HAK-Jobbörse.

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