Ersthelfer nach schrecklichem Unfall auf B148
"Keine Sau ist da stehen geblieben!"

Martin Seidl aus Moosbach im Bezirk Braunau steht unter Schock. Er war beim  Unfall auf der B148 gegen halb eins nachts einer der Ersthelfer. Gemeinsam mit einem Slowenen und einem Lastwagenfahrer hat er einem Mann dadurch vielleicht das Leben gerettet. In einer emotionalen Videobotschaft bringt er sein Entsetzen über die Gleichgültigkeit vieler Fahrzeuglenker zum Ausdruck.

KIRCHDORF AM INN. In der Nacht auf heute wurde auf der B148 ein Mann überfahren. Der Täter beging Fahrerflucht, die BezirksRundSchau hat berichtet. Wie Ersthelfer Martin Seidl der BezirksRundSchau erklärte, war der bislang Unbekannte allerdings nicht die einzige Person, die einfach weiterfuhr. "Keine Sau bleibt da stehen. Die fahren einfach weiter", so Seidl, der in den sozialen Medien ein sehr emotionales Video gepostet hat.

Zahlreiche Autos fuhren vorbei

Er erinnert sich: "Ich bin von Wels heimgefahren, und vor Reichersberg blendeten mir einige entgegen kommende Autofahrer auf. Ich glaubte, dass vielleicht die Polizei steht", so Seidl. Niemals dachte er, dass hier kurz zuvor ein Mensch überfahren worden war. 20 bis 30 Autos seien mit Lichtsignal an ihm vorbei gefahren. Bei der Kreuzung Richtung Katzenberg sah Seidl dann einen Mann über die Straße laufen. "Der Slowene war der einzige, der vor mir stehen geblieben war. Er hatte bereits die Polizei am Handy, konnte den Beamten aber nicht so gut erklären, wo der Unfall passiert war", so Seidl, der anschließend der Polizei die nötigen Informationen übermittelte.

Martin Seidl aus Moosbach war heute Ersthelfer auf der B148.  | Foto: Seidl
  • Martin Seidl aus Moosbach war heute Ersthelfer auf der B148.
  • Foto: Seidl
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20 Minuten Warten auf Hilfe

Bis zum Eintreffen der Rettung vergingen laut Seidl aber sicherlich noch 20 Minuten. "Es war überall Blut, die Beine zermatscht, mehrere offene Brüche. Ich habe mir den Mann auf meinen Schoß gelegt und der Slowene und ich haben mit ihm immer geredet, damit er nicht einschläft oder wegkippt", so Seidl, der früher bei der Feuerwehr war und dadurch über Wissen in Sachen Ersthilfe verfügt. "Alle anderen Autofahrer sind einfach wie wild weitergefahren. Ich verstehe das nicht", so der schockierte Ersthelfer. In all den 20 Minuten des Wartens auf Hilfe bremste nur mehr ein einziger Lastwagenfahrer, der sein Fahrzeug so parkte, dass der Schwerverletzte und die beiden Helfer etwas in Sicherheit waren. "Er brachte auch eine Rettungsdecke, mit der wir den Mann eingewickelt haben", so Seidl.

"Man reagiert und funktioniert"

Als Polizei und Rettung eintrafen, konnten Seidl und der Slowene erstmals etwas durchschnaufen. "Zuerst bist du nur am Reagieren und Funktionieren, zu Hause war ich dann total fertig. Ich habe das Video aufgenommen, weil ich so schockiert war, dass so etwas im Innviertel passiert", so Seidl, der seine Worte auch an die Politik richtet: "Auf der B148 muss etwas passieren. Das ist keine Autobahn, sondern eine Bundesstraße für die Einheimischen!"

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