Geschäft noch bis 11. April geöffnet
Kobl Bio-Laden in der Eberschwanger Straße schließt
Der Kobl Bio-Selbstbedienungsladen an der Eberschwanger Straße in Ried wird mit 11. April geschlossen. Er muss abgerissen werden.
RIED. Nachdem bekannt wurde, dass die Billa-Filiale am Stelzhamerplatz Ende Februar schließt (die BezirksRundSchau berichtete), verliert die Stadt Ried mit 11. April den nächsten Nahversorger. Der Kobl Bio-Selbstbedienungsladen an der Eberschwanger Straße wird knapp fünf Jahre nach seiner Eröffnung wieder schließen.
Befristete Baugenehmigung
Der "Ur-Kobl", wie er von Geschäftsführer Peter Gadermaier liebevoll genannt wird, hatte eine befristete Baugenehmigung und muss nun abgerissen werden. "Wir wussten zwar, dass es vielleicht nicht auf ewig Bestand haben wird, doch der Zeitpunkt hat uns dann doch überrascht. Wir haben den Abbruchbescheid kurz vor Weihnachten bekommen", so Gadermaier. Prinzipiell gibt es laut Gadermaier vom Land OÖ einen sogenannten Gestattungsvertrag bis Dezember 2025. Durch den Abbruchbescheid der Stadtgemeinde Ried ist aber nun der beliebte Selbstbedienungsladen mit 11. April 2024 abzureissen.
Fokus nun auf Filiale in Tumeltsham
"Es ist wirklich schade, da der Laden bei unseren Kund:innen wirklich sehr gut ankam und auch für die Lieferanten eine super Möglichkeit bot, ihre Produkte anzubieten", so der Geschäftsführer. Der Fokus liege nun auf den Kobl-Laden in Tumeltsham. Laut Gadermaier seien gerade Nahversorgerkonzepte wie diese für die Bevölkerung wichtig: "In Krisenzeiten sind wir durch unsere Lieferanten, die die direkten Produzenten der Waren sind, besser vor Engpässen geschützt als größere Lebensmittelketten."
Zwielehner: "Gab genug Möglichkeiten, den Laden umzustellen."
Auf Anfrage der BezirksRundSchau erklärt Bürgermeister Bernhard Zwielehner den Abbruchbescheid des Geschäfts:
"Es war eine Amtshandlung, das Gebäude steht auf einer Bauverbotszone. Die befristete Baugenehmigung ist am ablaufen und darf nicht überschritten werden. Wir haben dem Besitzer jahrelang Möglichkeiten angeboten, aber er wollte nicht darauf eingehen. Er hätte auch ein paar Meter rechts daneben bauen können – da wäre es ohne Einschränkung möglich gewesen, da der Grund dort ihm selbst gehört."
Den Bescheid musste er also ausstellen, so der Stadtchef: "Sonst hätte ich rechtswidrig gehandelt. Es war dem Besitzer des Geschäfts von vornherein klar, dass es dazu kommen kann." Mittlerweile ist der Klage am Landesverwaltungsgericht stattgegeben worden. Hier zum Beitrag.
Stadtrat Lukas Oberwagner (Grüne) weist auf die Genehmigung des Landes OÖ hin, die bis ins Jahr 2025 gelten soll: "Aus Sicht des Bürgermeisters wäre es also nicht notwendig gewesen, jetzt schon den Bescheid zu erlassen. Man hätte dem Projekt noch ein Jahr Zeit geben können." Es sei "schade, da wir in diesem Bereich der Stadt eh schon keinen Nahversorger haben und die Leute das Angebot des Bio-Ladens gerne genutzt haben."
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