Schauspielerin aus Hohenzell
Martina Spitzer: "Man geht immer Risikos ein"

Zuletzt wirkte Spitzer in dem Film "I am here!" mit. | Foto: Filmstills Klemens Koscher
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Die aus Hohenzell stammende Schauspielerin Martina Spitzer erzählte im Interview mit der BezirksRundSchau von ihrer Karriere auf der Bühne und ihrem letzten Film "I am here".

HOHENZELL. "Ich habe eigentlich eine Ausbildung zur Sonderschullehrerin gemacht, aber nur zwei Wochen unterrichtet, weil ich damals schon gespielt habe", erinnert sich Spitzer, die mit 24 Jahren mehr oder weniger in den Bühnenkünstler-Beruf "reingestolpert" ist.

"Wenn man in meiner Generation aus dem bäuerlichen Milieu kommt, ist da nicht der erste Gedanke, dass man Schauspielerin wird – auf die Idee kommt man gar nicht",

so die 60-Jährige. Eine zufällige Begegnung führte schließlich zu ihrer selbst noch in der Pension ausgeübten Tätigkeit: "Ich bin von einer Lehrbeauftragten des Mozarteums überredet worden, dass ich spiele". Seither war sie sowohl im Theater, unter anderem im Volkstheater in Wien, im Schauspielhaus in Wien oder im Landestheater Linz, als auch im Film an etlichen Produktionen beteiligt. So verkörperte sie etwa im Landestheater in Linz acht Frauenrollen in "Anatol" von Arthur Schnitzler oder begeisterte beispielsweise in Folgen der Serien "Tatort" oder "Soko Donau". Ihr jüngstes Filmprojekt namens "I am here", in dem sie eine der insgesamt zwei Rollen übernahm, hatte seine Premiere beim Internationalen Filmfestival in Rotterdam und kam kürzlich in Österreich heraus.

"Eine sehr schöne Herausforderung"

In dem 16-Millimeter-Streifen, in dem es viel um Sehnsüchte, Verluste und Abschied geht, schlüpft Spitzer in den Charakter der "Moni". "Die Arbeit mit dem Regisseur Ludwig Wüst ist sowieso eine sehr spezielle Arbeit. Den Film spielen wir ja nur zu zweit und es gibt extrem lange Takes", schildert die Schauspielerin. Die einzelnen Szenen wurden analog gedreht.

"Ein Take hat bei uns meistens solange gedauert, wie die Filmrolle lang war – wenn man da einen Fehler macht, kann man die ganze Filmrolle schmeißen. Ich empfinde das aber als eine sehr schöne Herausforderung",

so Spitzer, die gerne improvisiert. Um in ihre Figuren hineinzukommen und sie authentisch zu spielen, nutzt sie unter anderem manchmal auch Dinge wie Fotos oder Musik, ein Einheitskonzept zur Vorbereitung hat sie nicht: "Ich stehe drauf, nicht immer nach derselben Methode zu arbeiten, sondern es jedes Mal wieder neu anzugehen", denn auch die Anforderungen sind nicht immer gleich. 

Ein Risiko ist immer da

Bei der Wahl ihrer Rollen achtet die Künstlerin, die mittlerweile in Wien lebt, besonders auf folgende Faktoren: "Es ist mir ein guter Text und ein respektvolles Miteinander wichtig. Von der Thematik und der Aussage muss ich dahinterstehen können, sonst mache ich es nicht". Ob das Projekt dann ein Erfolg wird oder nicht: "Man geht immer Risikos ein, es kann alles scheitern. Wenn man das Scheitern nicht einkalkuliert, braucht man in dem Beruf nicht zu arbeiten. Sonst geht man immer auf Nummer sicher und dann wird es uninteressant", erläutert sie. Auf die Frage, ob sie ihre Arbeiten im Nachhinein selber anschaut, antwortet sie "Es ist immer ein bisschen eigenartig sich selber zu sehen und zu hören. Man braucht da ein zweites Mal, um den Film als Gesamtkunstwerk zu sehen und nicht nur das kritisch zu beäugen, was man selber gemacht hat".

ZUR SACHE:
Anstehende Projekte mit Martina Spitzer:
Theater:

  • Ab 1. August Probenbeginn für „Einfach das Ende der Welt“ im Theater Kosmos Wien
  • „wannst net sterbst sehn ma uns im nächsten herbst“ /Elfriede Gerstl: Wiederaufnahme in Wien (Termine in Arbeit), Gastspiele im Posthof Linz (24.11.), Salzburg, Bregenz, Feldkirch und bei Wachau in Echtzeit.

Literarisch-Musikalische Abende:

  • „Über den Umgang mit Stieren“ / Gert Jonke: mit Maria Hofstätter und Otto Lechner Kultur.Sommer.Semmering, 9.Juli
  • „Flüchtlingsgespräche“ / Bertold Brecht: mit Maria Hofstätter und drei MusikerInnen, 26.8., Festival Walserherbst und beim Menschenrechtesymposium in Mauthausen.
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Foto: Cityfoto
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