Blick in die Zukunft
Das erwarten die Rieder Politiker von der Wahl im Herbst

Am 26. September 2021 wählen wir in Oberösterreich nicht nur unsere künftigen Bürgermeister. Auch die Gemeinderats- und Landtagswahlen finden statt. | Foto: Otter/panthermedia 46/50
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  • Am 26. September 2021 wählen wir in Oberösterreich nicht nur unsere künftigen Bürgermeister. Auch die Gemeinderats- und Landtagswahlen finden statt.
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BEZIRK RIED. Im September 2021, in rund einem halben Jahr, finden in Oberösterreich Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Die BezirksRundschau Ried hat im April 2021 mit den Rieder Bezirksparteichefs über ihre Erwartungen gesprochen. 

Volkspartei will wieder aufholen 

Die Volkspartei will ihre Vormachtstellung im Bezirk Ried verteidigen. Aktuell stellt die VP in 25 der 36 Gemeinden den Ortschef. Nach der Wahl 2015 war es mit Karl Pumberger-Kasper noch um einen Bürgermeister mehr. Als dieser 2019 aber in Pension ging und sein Amt niederlegte, konnte sich Parteikollege Peter Wimmer gegen Petra Mies von der SPÖ nicht durchsetzen. "Unser Ziel ist es auf jeden Fall, in allen Gemeinden einen ÖVP-Bürgermeisterkandidaten zu stellen. Weiters wollen wir natürlich keinen der 25 Bürgermeister verlieren, sondern zwei bis drei weitere dazu bekommen", so der neue Bezirksparteiobmann Günther Lengauer. Möglich wäre dies laut Lengauer vor allem in Aurolzmünster und Waldzell, wo die amtierenden SPÖ-Ortschefs nicht mehr zur Wahl antreten werden. Auch in Wippenham könnte sich Lengauer einen schwarzen Bürgermeister gut vorstellen. Wichtig wäre für die ÖVP natürlich auch, den Bürgermeistersessel in Ried zu halten. "Nachdem Albert Ortig nicht mehr kandidiert, werden hier die Karten neu gemischt. Ich glaube, dass Bernhard Zwielehner gute Chancen hat. Vielleicht nicht auf Anhieb, aber bei der Stichwahl."

Bei der Gemeinderatswahl erhofft sich Lengauer ebenfalls einen Zuwachs. "Wir haben 2015 insgesamt 43,6 Prozent und damit um rund vier Prozent weniger als 2009 erreicht. Diesen Verlust wollen wir nun wieder aufholen", so Lengauer. In Mandaten würde das bedeuten, dass zu den aktuell 306 ÖVP-Gemeinderatsmandaten die verlorenen 35 wieder dazu kommen sollen. Sein Wunsch wäre darüber hinaus, dass mehr junge Kandidaten für die Gemeinderatswahl an wählbarer Position gelistet werden. "Aktuell haben wir nur 30 Mandatare unter 35 Jahren. Es gibt also viel Luft nach oben." Ausbaufähig ist auch der Anteil der Bürgermeisterinnen: Margot Zahrer, Ortschefin von Eitzing, ist die einzige Frau in dieser ÖVP-Männerdomäne. Mit Angela Helm, die anstelle des amtierenden Bürgermeisters von Senftenbach, Johann Leherbauer, im Herbst kandidieren wird, könnte der Frauenanteil leicht steigen. 

Da Alfred Frauscher im Herbst nicht mehr für den Landtag kandidieren, sondern in den politischen Ruhestand gehen wird, soll Günther Lengauer auch hier in seine Fußstapfen treten.

Freiheitlichen wollen Ergebnis halten

Obwohl stimmenmäßig zweitstärkste Partei im Bezirk, stellen die Freiheitlichen aktuell nur zwei Bürgermeister: Walter Reintaler in Ort und  Franz Ludwig Reitinger in Geinberg. "Wir hoffen, diese Anzahl bei der Wahl im Herbst 2021 erhöhen zu können", so  Bezirksparteiobmann Elmar Podgorschek. Ziel der Jagd auf den Bürgermeistersessel sind vor allem Ried, Aurolzmünster und Waldzell: "Wir haben hier mit Thomas Dim, Peter Kettl und Birgit Seifried drei Hoffnungsträger in unseren Reihen", so Podgorschek. 

Bezüglich der Gemeinderatsmandate – aktuell hat die FPÖ 191 Gemeinderäte im Bezirk Ried – bleibt Podgorschek realistisch: "An eine Zunahme glaube ich nicht, denn wir erhielten 2015 aufgrund der damaligen Flüchtlingssituation viele Leihstimmen. Unser Ziel ist es, im Bezirk Ried die Nummer zwei zu bleiben und das Ergebnis von 2015 zu halten", so Podgorschek. Er selbst wird für den Rieder Gemeinderat nur mehr ganz hinten auf der Liste kandidieren, das selbe gilt für seine Frau Angelika Podgorschek. "Wir werden 64 Jahre alt und wollen uns in den politischen Ruhestand verabschieden. Meine Funktion als Bezirksparteiobmann endet im Jänner 2022. Auch für diese Funktion werde ich dann nicht mehr zur Verfügung stehen", so der ehemalige Landesrat. Mehr dazu lesen Sie hier.

Auch Sozialdemokraten wollen Stand halten

Aktuell gehören sieben Bürgermeister im Bezirk Ried – Geiersberg, Aurolzmünster, Waldzell, Eberschwang, Wippenham, Gurten und Mühlheim – der SPÖ an. Das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Bezirksvorsitzenden Friedrich Hosner, selber Bürgermeister in Geiersberg, geht. "Auch wenn Johann Jöchtl in Waldzell und Walter Schneiderbauer in Aurolzmünster nicht mehr als Bürgermeister kandidieren, hoffen wir natürlich, auch hier wieder zu gewinnen. In Waldzell stellt sich Thomas Salhofer der Wahl, in Aurolzmünster Barbara Huber", so Hosner. Gute Chancen auf das Bürgermeisteramt sieht Hosner auch in Pattigham, wo Roland Fellner für die SPÖ kandidiert. "Und natürlich wird die Wahl auch in der Stadt Ried mit unserem Kandidaten Peter Stummer eine spannende Sache", so Hosner.

Hinsichtlich Gemeinderatsmandate – die SPÖ hat derzeit 122 Mandatare im Bezirk Ried – hofft Hosner auf einen Zuwachse, sagt aber: "Das wird sicher schwierig. Wichtig ist es, unseren Stand zu halten. Alles, was darüber hinaus geht, ist für uns nur positiv!" Für die Landtagswahl geht im Wahlkreis Innviertel Sebastian Forstner als Drittgereihter ins Rennen. Im Bezirk Ried führt der 39-Jährige die Liste an. Der zweifache Familienvater und leidenschaftliche Sportler arbeitet als Produktmanager in einem großen Rieder Unternehmen, in dem er auch seit Jahren als Betriebsrat engagiert ist. Politische Erfahrung konnte Sebastian Forstner bisher als Ersatzgemeinderat (2015 bis 2020) und Gemeinderat (seit Oktober 2020) sowie als Mitglied in verschiedenen Gremien der Stadt Ried sammeln. Unterstützt wird Forstner auf Platz zwei von der SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzenden Christin Meingassner (32) aus Eberschwang, Sylvia Simetsberger (38) aus Waldzell, Florian Schiffecker (36) aus Antiesenhofen und Patrick Holzinger (27) aus Ried.

Grüne wollen Stimmen gewinnen

Im Bezirk Ried gibt es derzeit keinen Grünen Bürgermeister. 2021 könnte sich das ändern, denn Stadtrat Lukas Oberwagner wird erstmals um das Amt des Stadtchefs von Ried kandidieren. "Hinsichtlich Gemeinderatswahlen liegt unser Fokus im Bezirk natürlich darauf, Stimmen zu gewinnen und unsere Mandate zu erhöhen", so Oberwagner, der auch Bezirkssprecher der Grünen ist. Aktuell sind die Grünen mit insgesamt 23 Mandataren in neun Gemeinden des Bezirkes Ried im Gemeinderat vertreten: In Eberschwang, Hohenzell, Mörschwang, Neuhofen, Obernberg, Ort, der Stadt Ried, Taiskirchen und Tumeltsham. "Wir hoffen, dass es im Herbst auch in St. Martin eine grüne Kandidatur für den Gemeinderat gibt", so Oberwagner. Nachsatz: "Unsere Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind vielen Menschen wichtig. Allerdings gehen unsere Themen in einem Wahlkampf oft unter, weil sie nicht so spektakulär sind. Wenn wir uns zum Beispiel gegen die weitere Versiegelung von Böden einsetzen, dann wollen wir ja, dass nichts passiert und die Böden erhalten bleiben. Wem derartige Themen wichtig sind, der muss uns auch wählen!"

Neos: Vielleicht bald auch in Gurten

Die Neos sind derzeit im Bezirk nur in der Stadt Ried im Gemeinderat vertreten, und zwar durch Günter Kitzmüller. Er kandidiert hier im Herbst auch um das Bürgermeisteramt. Bezüglich Rieder Gemeinderat erhofft sich Kitzmüller einen Anstieg von vier auf acht oder neun Prozent, das entspräche drei statt einem Mandat. Dadurch würden auch Elisabeth Kitzmüller und Erwin Seifriedsberger, Neos Bezirkssprecher,  Mitglied des Gemeinderates werden. Eine weitere Neos-Gemeinderatskandidatur wird es laut Seifriedsberger eventuell in Gurten geben.

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